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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri
Autoren: James P. Hogan
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In diesem späten Stadium läßt sich
das nicht mehr einrichten. Zu vieles müßte von Anfang an neu durchdacht werden,
eine solche Aufgabe würde Jahrzehnte erfordern. Und trotzdem ist nichts mit
SP3 Vergleichbares zur Zeit irgendwo im Planungsstadium, geschweige denn vor
der Fertigstellung. Die Gelegenheit ist eine einmalige und darf auf keinen
Fall versäumt werden. Aber gleichzeitig können wir uns die Verzögerung nicht
leisten, die nötig wäre, um diese Gelegenheit zu nutzen. Gibt es einen Ausweg
aus diesem Dilemma?« Er blickte auf seine Zuhörer hinunter, als rechne er mit
einer Antwort. Sie mußte ausbleiben.
    »Wir haben uns mit diesem Problem nun seit einiger Zeit beschäftigt und
glauben an eine Lösung. Es wäre nicht machbar, ein Kontingent erwachsener
Menschen mit dem Raumschiff hinauszuschicken, sei es als funktionierende
Gemeinschaft, sei es in irgendeinem Schlafzustand; das Schiff ist in einem zu
weit fortgeschrittenen Bauzustand, als daß die Baumaße noch entscheidend
verändert werden könnten. Aber warum denn Erwachsene schicken?« Er breitete bittend die Arme aus. »Es geht doch schlicht
darum, einen Ableger der Menschheit hinauszusenden, dorthin, wo er sicher ist
vor jeder Katastrophe, die uns hier heimsuchen mag, und ein solcher Ort wäre
nur am Ziel der Reise zu finden. Die Menschen würden weder während des Fluges
noch bei der Vermessungsphase gebraucht werden, da die Maschinen ohne weiteres
in der Lage sind, alles damit Zusammenhängende allein zu bewältigen. Menschen
werden erst dann Bedeutung erlangen, wenn diese Phasen erfolgreich
abgeschlossen sind. Wir können deshalb alle Schwierigkeiten, die mit der
Vorstellung verbunden sind, Menschen mitzuschicken, umgehen, indem wir die
üblichen Methoden interstellaren Raumflugs beiseitestellen und einen vollkommen
neuen Weg gehen: Das Schiff wird die Menschen erschaffen, sobald es sein Ziel erreicht hat!«
    Congreve verstummte wieder, aber diesmal störte nicht ein Wispern die
Stille.
    Congreve begann sich für das Thema zu erwärmen, er sprach drängender und
überzeugender.
    »Die Entwicklung auf den Gebieten Gentechnik und Embryologie ermöglicht
es, menschliche genetische Information in elektronischer Form in die
Schiffscomputer einzugeben. Mit einer kleinen Erhöhung von Raum und Gewicht
könnte das Schiffsinventar so erweitert werden, daß es alles Notwendige
enthält, um eine erste Generation von, sagen wir, einigen hundert menschlichen
Embryos zu erzeugen und zu ernähren, sobald eine Welt gefunden ist, die den
Anforderungen der vorbereitenden Oberflächen- und Atmosphäretests entspricht.
Sie könnten aufgezogen und versorgt werden von Spezialrobotern, denen von dem
Wissen und der Geschichte unserer Kultur so viel zur Verfügung stünde, wie in
die Schiffscomputer einprogrammiert werden kann. Alle erforderlichen
Ressourcen für Errichtung und Erhaltung einer fortgeschrittenen Gesellschaft
würden von dem Planeten selbst geliefert werden. Während die erste Generation
ihre Kindheit noch in der Umlaufbahn hinter sich bringt, würden andere
Maschinen Anlagen für Metall- und Materialverarbeitung errichten, Fabriken,
landwirtschaftliche Güter, Transportsysteme und Stützpunkte, die für eine
Besetzung geeignet wären. Binnen weniger Generationen wäre mit der Etablierung
einer blühenden Kolonie zu rechnen, und die Menschheit würde überleben, ohne
Rücksicht darauf, was hier auf der Erde geschieht. Der besondere Reiz dieser
Methode liegt daran, daß, sollte man sich jetzt dazu entschließen, die
erforderlichen Veränderungen in den Zeitplan der SP3 eingebaut werden könnten
und der Start trotzdem, wie vorgesehen, in fünf Jahren möglich wäre.«
    Inzwischen kehrte in seine Zuhörer langsam Leben zurück. Obwohl viele
von seinem Vorschlag noch zu verblüfft waren, um deutlich zu reagieren, sah man
Köpfe nicken, und das Gemurmel, das durch den Saal ging, wirkte positiv.
Congreve nickte und lächelte schwach, als genieße er den Gedanken, sich das
Beste bis zuletzt aufgespart zu haben.
    »Etwas, was ich heute noch mitzuteilen habe, betrifft die Tatsache, daß
ein solcher Entschluß gefaßt worden ist. Wie ich vorhin erwähnte, ist das Thema
seit geraumer Zeit untersucht worden. Ich kann Ihnen jetzt bekanntgeben, daß
der Präsident der Vereinigten Staaten und der Vorsitzende der Co-Prosperity
Sphere Ost vor drei Tagen eine Vereinbarung über das Projekt unterzeichnet
haben, das ich eben kurz skizzierte, mit der Maßgabe, es ab sofort
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