Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
Kleintastatur des Komgeräts; aus einem in den
Boden gestoßenen Lift breiteten sich Ultraschallwellen mit dem Rufsignal des
Laserkanonenpostens aus.
    »LKP verstanden«, bestätigte eine leise Stimme aus dem Komgerät.
    Driscoll sprach in das Mikro an seinem Helm.
    »Rot Drei, Routineprüfung.« Das würde im automatischen Signallogsystem
harmlose Spuren hinterlassen. In der Dunkelheit drückte Driscoll eine Taste, um
den Aufzeichnungskanal vorübergehend zu blockieren. »Bei euch sieht man Licht,
Scheißkerle. Löschen oder verdecken.« Seine Finger ließen die Taste los. »Meldung,
LKP.«
    »In Bereitschaft«, erwiderte die Stimme ausdruckslos. »Keine
Vorkommnisse.« Draußen verschwand das Lichtpünktchen schlagartig.
    »In Bereitschaft bleiben. Ende.«
    Colman gab einen Knurrlaut von sich, suchte die Umgebung noch einmal
gründlich ab, ließ die Klappe zurückfallen und kroch in das Innere zurück.
Hinter Driscoll suchte Maddock den Schluchtboden mit dem Bildverstärker ab,
während im Schatten neben ihm der Ausdruck von Konzentration auf Corporal
Swyleys Gesicht durch das schwache Leuchten des Gelände-Displayschirms scharf
akzentuiert wurde.
    Das Bild, das ihn so fesselte, wurde von einer fünfzig Zentimeter langen
Infanterie-Aufklärungsdrohne übertragen, die sie dreihundert Meter über dem
Schluchtboden und fast genau über den vorgeschobenen Stellungen des Gegners
hatten in Position bringen können, und wurde ergänzt durch Zusatzdaten über
Satellit und andere ELINT-Netzquellen. Das Display zeigte den Befehls bunker am
Schluchtboden, bekannte gegnerische Gefechtsstellungen, durch Computer
rückerrechnet aus radarverfolgten Geschoßbahnen, und die Örtlichkeiten von
Beobachtungs- und Feuerleitstellen durch Dreiecksaufnahmen verirrter
Spiegelungen von Leitlasern. Das kühle Wasser des Flusses und seiner Nebenarme
zeigte sich auf dem Bildschirm als schwarze, verzweigte Linien; die
Felsvorsprünge und -blöcke waren blau schattiert; lebende Vegetation ging von
Rostbraun auf den Hügeln bis zu Dunkelrot, wo sie sich an den unteren
Schluchtwänden zusammendrängte; und Granaten- und Bombenkrater leuchteten von
mattem Orangerot bis zu Gelb, je nachdem, wie lange die Explosion zurücklag.
    Aber worauf Korporal Syle sich so konzentrierte, waren die winzigen
Fleckchen von hellerem Rot, die unvollkommen getarnte Abwehrstellungen waren
oder auch nicht, und die kaum erkennbaren haarfeinen Spuren, die Thermalreste
neuer Fahrzeugbewegungen sein mochten.
    Wie Swyley das, was nur er so gut konnte, wirklich machte, wußte niemand
so recht genau, am allerwenigsten Swyley selbst. Woran es auch liegen mochte,
Swyleys Fähigkeit, aus einem hoffnungslosen Durcheinander bedeutsame
Einzelheiten herauszuschälen und ständig zwischen gültiger Information und
Tarnanlagen zu unterscheiden, wurde zu Recht gerühmt - und war geradezu
unheimlich. Da aber Swyley selbst nicht wußte, wie er das anstellte, konnte er
es auch nicht den Systemprogrammierern erklären, die gehofft hatten, seine
Leistungen mit ihren Bildanalyse- Programmen nachzuvollziehen. Darauf hatten
die »-isten« und »-ologen« mit ihren endlosen Folgen nutzloser Tests begonnen.
Schließlich erfand Swyley plausibel klingende Erklärungen für die Spezialisten,
aber sie wurden bloßgestellt, als die nach ihren Angaben geschriebenen
Programme nicht funktionierten. Swyley behauptete nun, seine geheimnisvolle
Gabe hätte ihn plötzlich ganz verlassen.
    Major Thorpe, Elektronik-ND-Offzier im Brigadehauptquartier hatte
irgendwo gelesen, Spinat und Fisch seien sichere Mittel gegen nachlassendes
Sehvermögen, und Corporal Swyley auf die entsprechende Diät gesetzt. Nun haßte
Swyley Spinat und Fisch noch mehr als dauernde Tests, und er war binnen einer
Woche von akuter Farbenblindheit befallen worden, die er dadurch nachwies, daß
er sich selbst bei den einfachsten Ausbildungsdisplays weigerte, irgend etwas zu erkennen.
    Danach war Swyley für »milieugestört« erklärt und zu Kompanie D versetzt
worden, wo alle Unangepaßten und Unzufriedenen landeten. Seine Talente kehrten
auf wundersame Weise nur dann zurück, wenn keine Offiziere in seiner Nähe
waren, ausgenommen Captain Sirocco, der die Kompanie D führte und sich nicht
darum scherte, wie Swyley zu seinen Ergebnissen kam, solange sie richtig waren.
Und Sirocco störte sich nicht daran, daß Swyley ein Eigenbrödler war, weil die
Kompanie D angeblich ohnehin nur aus solchen Typen bestand.
    Es bedeutete vermutlich, daß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher