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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer
Autoren: P. B. Kerr
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Und seht mich an.« Sie lächelte ihr strahlendes Zahnpastalächeln, doch ihr Lächeln war traurig und besorgt. »Ich habe perfekte Zähne.«
    »Ja, aber das Krankenhaus«, stöhnte John.
    »Sieh es ganz einfach so«, sagte seine Mutter. »Es ist ein Ritual, das zum Erwachsenwerden gehört. Es bedeutet, dass ihr erwachsen werdet. In eurem Fall sogar doppelt.« Sie fügte hinzu: »Ich meine, weil ihr Zwillinge seid.«
    Sie seufzte und zündete sich eine Zigarette an. Die Zwillinge verzogen das Gesicht; sie konnten es nicht ausstehen, wenn ihre Mutter rauchte. Es schien ihre einzige nicht vorzeigbare Seite zu sein, vor allem in New York, wo sich die Leute mehr über das Rauchen aufregten als über Schusswaffen.
    »Musst du unbedingt rauchen?«, stöhnte John.
    Mrs   Gaunt ignorierte die Missbilligung ihrer Kinder. »Ich mache euch einen Vorschlag«, sagte sie. »Wenn ihr tapfer seidund ohne Aufstand ins Krankenhaus geht, um euch die Weisheitszähne ziehen zu lassen, dann dürft ihr ins Sommercamp fahren. Na, was haltet ihr davon?«
    »Meinst du das ernst?«
    »Natürlich meine ich es ernst«, beteuerte Mrs   Gaunt. »Ich möchte bloß, dass ihr beide tapfer seid. Und dass ich eure Weisheitszähne behalten darf.«
    »Du willst wirklich unsere Zähne behalten?«, fragte Philippa. »Alle acht? Igitt, wie eklig! Na, viel Spaß damit.«
    »Wofür brauchst du unsere Zähne?«, fragte John.
    »Als Erinnerungsstücke. Ich dachte, ich lasse sie vielleicht in Gold tauchen und trage sie als Anhänger an einem Armband.«
    »Cool«, meinte John. »So ungefähr wie ein Kannibale. Das leuchtet mir ein.«
    »Ihr werdet viel Spaß haben«, sagte Mrs   Gaunt. »Ich kenne ein tolles Ferienlager in Salem, Massachusetts, wo ihr beide   …«
    »Aber Mom«, protestierte Philippa. »Ich will doch nicht in dasselbe Camp wie John.«
    »Und ich will auf keinen Fall mit Philippa in irgend so ein Camp in Massachusetts«, sagte John. »Ich möchte ein Überlebenstraining machen.«
    »Ich kann euch versichern, dass Alembic House eines der besten Feriencamps für Jungen und Mädchen in Nordamerika ist«, sagte Mrs   Gaunt. »Das Gelände hat 600   Morgen mit Wiesen, Hügeln, Bächen und Wald und einen kilometerlangen Strand. Wenn ihr nicht dorthin wollt, könnt ihr den Sommer natürlich auch mit eurem Vater und mir auf Long Island verbringen, wie jedes Jahr.«
    John sah Philippa an und zuckte mit den Schultern. Alembic House klang immer noch besser als gar kein Sommercamp, und alles war besser als ein weiterer langweiliger Sommer in den Hamptons. Philippa spürte, was er dachte, und nickte.
    »Nein, ich finde, Alembic House klingt gut«, sagte sie.
    »Ja, klar«, stimmte John zu. »Wann geht’s los?«
    »Es wird wahrscheinlich ein paar Tage dauern, bis ihr euch genügend von der Zahnoperation erholt habt, um verreisen zu können«, meinte Mrs   Gaunt. »Und ich muss es natürlich noch mit eurem Vater besprechen. Ich weiß, dass er sich schon darauf gefreut hatte, mit euch ein paar Wochen zu verbringen. Aber wie wäre es mit nächster Woche?«

Man lebt nur zweimal

    s war am Morgen der Operation, und die Zwillinge befanden sich im W.-C.-Fields-Memorial-Kinderkrankenhaus – einem schönen modernen Gebäude im Gramercy Park, vor dessen Eingang die große Bronzestatue eines Mannes mit freundlichem Gesicht und einer Medizinflasche in der Hand stand. Ihre Zahnoperation war auf neun Uhr morgens gelegt worden, was bedeutete, dass die Zwillinge nicht hatten frühstücken dürfen. Als Dr.   Larr kurz vor acht ihr Krankenzimmer aufsuchte, um sie dem Narkosearzt Dr.   Moody vorzustellen, machten Johns Hunger und Nervosität – in Abwesenheit seiner Mutter, die sich gerade im Starbucks Café am Union Square einen Kaffee holte – ihn etwas gereizt.
    »Nun«, fragte er Dr.   Moody, »welches Betäubungszeugs werden Sie meiner Schwester und mir denn verpassen?«
    Dr.   Moody, ein großer, müde wirkender Mann, der nicht daran gewöhnt war, seine Narkosemittel mit anderen zu diskutieren, schon gar nicht mit einem Zwölfjährigen, lächelte gequält. »Na ja, da du fragst – ich werde ein Narkosemittel anwenden, das Ketamin heißt. Es hat eine sehr gute Wirkung.«
    John, der sich im Internet gründlich über Narkotika informierthatte und nun glaubte, genauso viel darüber zu wissen wie jeder Arzt, runzelte die Stirn. »Aber ist das nicht ein Narkosemittel für Tiere?«
    »Die Kinder von heute«, grinste Dr.   Larr. »Man kann ihnen nichts mehr
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