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Die Katzen von Ulthar: Und andere Erzählungen

Die Katzen von Ulthar: Und andere Erzählungen

Titel: Die Katzen von Ulthar: Und andere Erzählungen
Autoren: Howard Phillips Lovecraft
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Handschuh und der tote Mann, dessen Hand eine bärtige Maske umklammert hielt, gaben keine Geheimnisse mehr preis.

    Seitdem ist ein Jahr vergangen, und man hat von Randolph Carter nichts gehört. Seine Vermögensangelegenheiten sind noch immer nicht geregelt.
    Unter der Bostoner Adresse, die ein gewisser »Swami Chandraputra« in den Jahren 1930-31-32 bei Anfragen an verschiedene Mystiker angab, wohnte tatsächlich ein sonderbarer Hindu, der jedoch kurze Zeit vor dem Termin der Versammlung in New Orleans verschwand und seither nie wieder aufgetaucht ist. Er soll ein dunkles, ausdrucksloses und bärtiges Gesicht gehabt haben, und sein Venmeter meint, die schwarzbräunliche Maske die ihm pflichtgemäß präsentiert wurde sähe ihm recht ähnlich. Er hat andererseits nie in dem Verdacht gestanden, etwas mit den alptraumhaften Erscheinungen zu tun zu haben, von denen die ansässigen Slawen munkelten. Die Berge hinter Arkham wurden nach der »Metallhülle« durchforscht, aber nie ist etwas Derartiges gefunden worden. Immerhin erinnert sich ein Angestellter der First National Bank in Arkham an einen turbantragenden Mann, der im Oktober 1930 einen Klumpen puren Goldes in Geld umtauschte.

    De Marigny und Phillips wissen nicht so recht, was sie von der Sache halten sollen. Was war denn schließlich bewiesen? Da war eine Geschichte. Da war ein Schlüssel, der nach den Photographien, die Carter 1928 großzügig verschickt hatte, gefälscht worden sein konnte. Da waren Schriftstücke alles zweifelhaft. Da war ein maskierter Fremder, aber wer von den jetzt Lebenden hatte hinter die Maske gebückt? Angesichts der Spannung und der Weihrauchschwaden konnte das Verschwinden in der Standuhr sehr leicht eine Doppelhalluzination gewesen sein. Hindus verstehen viel vom Hypnotismus. Der Verstand stempelt den »Swami« als einen Kriminellen ab, der auf Carters Vermögen aus war. Doch die Autopsie erbrachte, daß Aspinwall an einem Schock starb. War es ausschließlich Wut, die ihn hervorrief? Und manche Dinge in dieser Geschichte …

    In einem weiten Raum, der mit sonderbar gemusterten Wandbehängen ausgekleidet und von den Dämpfen indischen Weihrauchharzes erfüllt ist, sitzt Etienne-Laurent de Marigny oft und lauscht mit unbestimmten Gefühlen dem abnormen Rhythmus jener hieroglyphenübersäten, sargförmigen Standuhr.
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