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Die Katze, die für Käse schwärmte

Die Katze, die für Käse schwärmte

Titel: Die Katze, die für Käse schwärmte
Autoren: Lilian Jackson Braun
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zur Schau.
    »Ja. Ich weiß einen alten Baum, wo welche sind.«
    »Und jetzt werde ich euch eine Melodie vorspielen, bevor ich nach Hause gehe«, sagte Brodie. Er ging mit seinem Dudelsack auf die oberste Galerie und marschierte dann mit langsamen, rhythmischen Schritten die spiralförmige Rampe hinunter und spielte dabei ›Amazing Grace‹. Der Dudelsack heulte und klagte wie ein Banshee , und die Musik hallte in dem riesigen Raum wider. Koko maunzte, und Yum Yum vergrub ihre Ohren in Aubreys Achselhöhle.
    Als Qwilleran Brodie zum Parkplatz begleitete, sagte der Polizeichef: »Ich weiß noch, wie dieser Junge in der High-School war. Er hat Football gespielt und am Wochenende am Fischerboot gearbeitet. Er war ein verdammt guter Schütze. Er hat sich wirklich verändert, und jetzt sitzt er in der Klemme, aber wenn er seine Aussage vor dem Staatsanwalt macht, wird damit der ganze verdammte Fall endlich geklärt sein.«
    »Er wird niemals angeklagt werden – unter diesen Umständen«, prophezeite Qwilleran. »Das ist ein klarer Fall von Ausbeutung und Nötigung. Morgen früh rufe ich George Barter an. Er hat schon andere heikle juristische Dinge für mich erledigt, und wir haben dieselbe Wellenlänge… Vielen Dank fürs Kommen, Andy.«
    »Ich bin froh, daß diese scheußliche Geschichte zu einem Ende kommt.« Brodie stieg in sein Auto und kurbelte dann das Fenster hinunter. »Sagen Sie, wie sehr war Ihr kluger Kater in diese Sache involviert?«
    »Nun…« sagte Qwilleran, »mehr als ich dachte.«
    Drinnen tollte Aubrey auf allen vieren mit beiden Katzen auf dem marokkanischen Teppich herum. Yum Yum wand sich ekstatisch hin und her, während er sie anpuffte und herumwirbelte. Koko griff Aubreys andere Hand an und rang damit, biß sanft hinein und trat sie mit den Hinterbeinen. Dann drehte sich der große Mann auf den Rücken, und sie krabbelten auf ihm herum. Noch nie hatten sie einem Fremden soviel Aufmerksamkeit gezollt.
    Qwilleran dachte: Spüren sie, daß er Freunde braucht? Oder habe ich alles falsch gemacht – habe ich zu intellektuelle Spiele mit ihnen gespielt und mich zu wenig mit ihnen gebalgt?
    Er ließ Aubrey den Katzen ihr Gute-Nacht-Häppchen geben und schickte ihn dann ins Gästezimmer auf der zweiten Galerie. Die Katzen waren in ihre Zimmer im obersten Stock eingesperrt, und Qwilleran setzte sich hin, um noch ein wenig in Ruhe zu lesen. Als er gerade schläfrig wurde, läutete das Telefon. Am anderen Ende war der forsche, hellwache Nachtredakteur des Dingsbums. Er sagte: »Qwill, hier ist Dave von der Nachtredaktion. Entschuldigen Sie, daß ich so spät anrufe, aber ich habe auf der anderen Leitung ein Ferngespräch für Sie – aus Kalifornien. Es ist eine Frau. Sie scheint sich über den Zeitunterschied nicht im klaren zu sein.«
    »Wie heißt sie?«
    »Sie hat einen schwierigen Namen. Ich buchstabiere ihn. O-n-o-o-s-h.«
    »Lassen Sie sich ihre Nummer geben und sagen Sie, sie soll auflegen. Ich rufe sie sofort an.«
    Ein paar Minuten später sprach er mit Onoosh Dolmathakia.
    »Oh, Mr. Qwill! Ich erfahre davon!« sagte sie atemlos. »Ich lese kleine Geschichte in USA Today – Mann totgestochen. Er war verheiratet mit mir. Es ist schlimm, ich nicht traurig. Jetzt ich gehe zurück nach Pickax und eröffne neues Restaurant mit Partner. Ich koche südländische Küche.«
    »Wie schnell können Sie hier sein?« fragte Qwilleran.
    »Wir fliegen. Wir wohnen in Hotel Booze.«
    »Rufen Sie mich an, sobald Sie angekommen sind.« Er gab ihr seine Telefonnummer und legte befriedigt auf. Jetzt würde er seine gefüllten Weinblätter bekommen.
    Am Morgen rief er sofort Celia an. Er sagte: »Ich habe einen Gast im Haus, und ich muß irgendein Frühstück auf die Beine stellen. Könnten Sie herunterkommen und für ein paar Schiffbrüchige Pfannkuchen backen? Die Gäste von Lois stehen im Regen und wissen nicht weiter.«
    »Aber sicher«, sagte sie. »Haben Sie ein Backblech?«
    »Ganz oben im Herd ist ein großes, längliches Metallding – meinen Sie das? Es sind Pfotenabdrücke darauf, aber die kann ich ja abwaschen. Es ist jede Menge Butter und Honig hier. Was brauchen Sie für Pfannkuchen?«
    »Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Ich rühre den Teig hier an und bringe ihn mit. Wie schnell?«
    »So schnell wie möglich.«
    Dann ging Qwilleran auf die zweite Galerie, um Aubrey zu wecken. Die Tür zum Gästeraum stand offen, und der Gast war verschwunden. Doch auf der dritten Galerie hörte er fröhliche
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