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Die Katze, die den Braten roch.

Die Katze, die den Braten roch.

Titel: Die Katze, die den Braten roch.
Autoren: Lilian Jackson Braun
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paar Mal mit ihr rund um das Zimmer, streichelte ihr Fell und murmelte ihr etwas ins Ohr – bis sie schnurrte.
    Und beim Gehen dachte er über das bemerkenswerte Tier namens Kao K’o Kung nach, das versuchte zu kommunizieren, aber nicht zu ihm durchdrang… Kein Wunder, daß ihm das Essen hochgekommen und auf meinem besten Buch gelandet ist, dachte Qwilleran. Was will er mir sagen?
    Einen Augenblick später hatte Qwilleran eine brillante Idee. Er setzte Yum Yum – ganz sanft – ab, rief Kirt Nightingale an und hinterließ ihm eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter.
    »Kirt, hier ist Qwill. Ich habe mich entschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen – David Roberts – Napoleon – und was immer Sie sonst für eine kluge Investition halten. Könnten Sie morgen herüberkommen, so um die Mittagszeit, und mich bei einer Bloody Mary beraten? Rufen Sie einfach an und hinterlassen Sie auf meinem Anrufbeantworter ein Ja oder Nein.«
    Als Qwilleran Polly zum Abendessen im Nutcracker Inn abholte, wurde er an der Tür von Brutus begrüßt, dem selbst ernannten Sicherheitsbeamten, der nichts gegen eine kleine Bestechung einzuwenden hatte. »Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft«, sagte Qwilleran, »und das gilt für Katzen doppelt.«
    Auf der Fahrt nach Black Creek verkündete er: »Ich habe mein Problem mit den Weihnachtseinkäufen gelöst.«
    »Ich wünschte, das könnte ich auch sagen«, erwiderte Polly. »Was hast du vor?«
    »Ich schenke jedem einen Gutschein für eine Knöcheltätowierung in einem Kunstatelier in Bixby. Heutzutage gehört es zum guten Ton, sein Engagement für die Umwelt zu zeigen, indem man sich ein Symbol für die Natur auf das Fußgelenk tätowieren läßt.«
    Bei ihrem schallenden Gelächter packte er das Lenkrad fester.
    »Von wem hast du denn diese Idee?«
    »Du könntest dir einen Schmetterling, eine Maus oder einen Kardinal eintätowieren…«
    »Kardinale sieht man schon viel zu viele. Auf Grußkarten, T-Shirts, Topflappen, Papierkörben – überall«, wandte Polly ein.
    »Du hast noch viel Zeit, es dir zu überlegen. Ich stelle mir Arch mit einem Ochsenfrosch und Mildred mit einem weißen Kaninchen vor.«
    Qwilleran sprach oft so ernst, daß Polly nicht wußte, ob er sie nun aufzog oder nicht.
    Sie sagte: »Neulich sah ich Derek in unsere Straße fahren. Was er wohl dort wollte?«
    »Wahrscheinlich hat er mit Wetherby das Unterhaltungsprogramm für die Party besprochen. Es würde mich nicht überraschen, wenn er einen Stepptanz vorführen sollte.«
    Polly hatte das große Ziegelhaus noch nie gesehen, in dem sich das Nutcracker Inn befand.
    »Warte, bis du die Innenräume siehst«, sagte Qwill. »Fran Brodie hat den Auftrag bekommen, es im Stickley-Stil einzurichten – wie das Mackintosh Inn.«
    »Aber die Atmosphäre ist anders«, bemerkte Polly, als sie hineingingen. »Heller, luftiger und freundlicher. Das liegt an der blassen Korallenfarbe der Wände.«
    Als der Gastwirt sie begrüßte, sagte er zu Qwilleran: »Das junge Ehepaar, das Sie als Gastwirte empfahlen, hat sich bei mir vorgestellt. Sie sind angenehm und haben gute Referenzen; also habe ich ihnen gesagt…«
    »Mr. Knox! Mr. Knox!«, rief eine junge Frau in einem Haushaltskittel, die die Treppe vom Obergeschoß herunterlief. »Mrs. Smith im zweiten Stock will ihr Abendessen auf dem Zimmer serviert bekommen.«
    »Kein Problem«, erwiderte der Wirt ruhig. »Sagen Sie es der Empfangsdame. Und, Cathy… Sie sollen gehen, nicht laufen.« Den Gästen erklärte er: »Eine Collegestudentin. Es ist ihr erster Arbeitstag hier.«
    »Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen ersten Arbeitstag«, sagte Polly.
    »Wer erinnert sich nicht daran?«
    Die Tischtücher im Restaurant waren im selben blassen Korallenrot gehalten wie die Wände. Qwilleran und Polly bestellten beide gegrillten Lachs – weil er zu den Tischtüchern paßte, sagten sie. Qwilleran brummte, daß es auch der erste Arbeitstag des Kochs sein müsse; aber er aß seine Portion bis auf den letzten Bissen auf.
    »Rate mal, wer heute mit Geschenken in die Bücherei gekommen ist?«, fragte Polly und beantwortete ihre Frage gleich selbst. »Misty Morghan! Sie bietet uns zwei große Batikarbeiten in auffallenden Farben an, um den Leseraum etwas aufzuheitern. Ich habe sie zum Mittagessen ins Rennie’s eingeladen.«
    »Was hast du mit deinem guten alten Thunfischsandwich gemacht?«
    »Ich habe es Mac und Katie gegeben. Misty behauptet, einen unfehlbaren Blick für versteckte
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