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Die Katze, die den Braten roch.

Die Katze, die den Braten roch.

Titel: Die Katze, die den Braten roch.
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Verrückten nur so wimmeln, die mit heraushängender Zunge herumlaufen wie tolle Hunde.«
    Das Telefon klingelte. »Soll es ruhig klingeln«, sagte Qwilleran. »Ich glaube, der Anrufer wird eine Nachricht hinterlassen.«
    Nachdem es ein paar Mal geklingelt hatte, sagte eine Männerstimme: »Qwill, hier ist Kirt. Die Antwort ist ja. Morgen um zwölf Uhr mittags. Sie haben eine kluge Entscheidung getroffen.«
    »Sind Sie bereit für den Großen Sturm heute Nacht?«, fragte Brodie.
    »Ich erwarte ihn nicht so früh, wie ihn der staatliche Wetterdienst vorhersagt. Erst wenn mein Wetterkater seinen meteorologischen Katzenanfall inszeniert, wird es Zeit, die Luken dichtzumachen.«
    »Einer der Söhne meines Nachbarn hat bei Ihrem Wettbewerb einen Bleistift gewonnen. Er hat ein Gedicht über Katzen geschrieben… Wo sind denn Ihre Freunde?«
    »Die kleine Taschendiebin hat ein Auge auf Ihre Armbanduhr geworfen. Der kluge Kater, wie Sie ihn nennen, starrt Sie von der Treppe aus an und fragt sich, wann die Gesetzeshüter wohl einen vollkommen klaren Fall lösen werden.«
    »Was sagt er denn zu der Situation?«, erkundigte sich Brodie so ernst, als würde er Hercule Poirot konsultieren.
    »Ich schenke Ihnen vorher noch nach«, erwiderte Qwilleran. »Und nehmen Sie sich bitte Käse.« Er ließ sich Zeit, bevor er die Frage beantwortete. »Wenn Sie noch nie mitten in der Nacht Kokos Todesgeheul gehört haben, wissen Sie nicht, was kalter Schweiß ist. Es bedeutet Mord! Er hat genau in dem Augenblick geheult, in dem Ruff Abbey erschossen wurde… und noch einmal, als man Cass Young umgebracht hat. Aber das erste Mal hat er geheult, als die Tausende von Büchern brannten. Koko betrachtet das ebenfalls als Mord… Übrigens, Brandstiftung wurde zwar ausgeschlossen, aber ich habe eine Theorie zu dieser Geschichte.«
    »Dann schießen Sie mal los!«
    »Irgendjemand hat sich unbefugt den Schlüssel zur Hintertür genommen und ist hineingegangen, wobei Edds Kater entkommen ist, was ihm das Leben gerettet hat. Winston wollte nie hinaus, aber seine tierischen Instinkte haben ihn vor einer bevorstehenden Gefahr gewarnt – die gleichen Instinkte, die auch Koko antreiben.«
    »Angenommen, bei diesen drei Vorfällen handelt es sich in der Tat um drei Verbrechen… Ist Koko bereit, uns den mutmaßlichen Täter zu zeigen?«
    »Yau!«, kam ein Kommentar von der Treppe, als Koko seinen Namen hörte.
    »Da haben Sie Ihre Antwort«, sagte Qwilleran. »Sagt Ihnen der Name Omblower etwas?«
    »Nein. Merkwürdiger Name.«
    »George Omblower war einmal einer von drei bösen Jungen in der Highschool von Pickax, und ich glaube, er ist zurückgekehrt – unter einem falschen Namen… Was wissen Sie über die Partner von Donex?«
    Brodie räusperte sich. »Ich bin nicht befugt, darüber zu sprechen, aber in der morgigen Zeitung stehen vielleicht interessante Neuigkeiten.«
    »Inzwischen kommt Omblower morgen Mittag auf eine Bloody Mary zu mir, und ich habe vor, ihm ein paar peinliche Fragen zu stellen. Je nachdem, wie er reagiert, könnte ein Polizist in der Wohnung vielleicht eine Verhaftung vornehmen.«
    »Ist das Ihr Ernst?«
    »Es war mir nie etwas ernster! Aber der Typ ist mein übernächster Nachbar; also dürfen keine Polizeiautos vor dem Haus parken.«
    »Das machen wir schon«, sagte Brodie.
    Am nächsten Morgen rief Qwilleran die Empfangsdame im Pet Plaza an. »Nehmen Sie Katzen auch stundenweise auf?«
    Seit er nach Moose County gekommen war, hatte ihm Lori Bamba immer wieder aus der Patsche geholfen. »Für gewöhnlich nicht«, antwortete sie, »aber…«
    »Ich muß sie für ein paar Stunden aus der Wohnung haben – aus Gründen, die zu kompliziert zu erklären sind.«
    »Wann?«
    »Jetzt gleich.«
    »Wir schicken Ihnen in einer halben Stunde unsere Limousine. Ihr Kennel oder unserer?«
    Qwilleran lockte die Katzen mit einem kleinen Leckerbissen in die Küche und stopfte sie dann in ihren Tragekorb. Er bot zwei schlanken Siamkatzen mehr als genug Platz – außer, sie zogen es vor, nicht zu verreisen. Dann plusterten sie sich auf, bis sie aussahen wie zwei Stachelschweine auf Stelzen.
    »Betrachtet das als Mini-Urlaub in einem exklusiven Hotel«, sagte Qwilleran. »Benehmt euch wie zwei Patrizier.« Zwei Augenpaare starrten ihn durch das Metallgitter ihres Gefängnisses hindurch finster an.
    Kurz nachdem die Limousine sie ins Pet Plaza gebracht hatte, hielt vor dem Haus ein Klempnerbus an, und ein Mann kam mit einem Werkzeugkasten zu
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