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Die Karten des Boesen

Die Karten des Boesen

Titel: Die Karten des Boesen
Autoren: Andre Minninger
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habe ich heute schon einmal gesehen!«
    »Das muss Mrs Milva Summer sein, Just. Die Herrscherin.« Bob kniff die Augen zusammen. »Du kennst sie schon?«
    »Wir kennen sie bereits alle drei! Von dem Foto in der Los Angeles Post !« Justus schnappte nach Luft. »Diese Frau dort ist Donna Carrington: die Astrologin, die es eigentlich gar nicht gibt!«

Die Sonne
    Langsam kam die Frau näher. Dicke Tränen rannen ihr über das Gesicht. »Er ist tot! Und mir blieb keine Möglichkeit, mich von ihm zu verabschieden!« Vor Schluchzen waren ihre Worte kaum zu verstehen. »Ich habe die Zeichen alle falsch gedeutet! Wenn ich nur ein bisschen mehr in mich hineingehört hätte, wäre er wahrscheinlich noch am Leben!«
    Wortlos trat nun Mr Art heran und warf den drei Detektiven einen missbilligenden Blick zu. »Meinen Sie, es wäre sinnvoll, die Polizei zu verständigen, Mrs Summer?«
    »Nicht jetzt, Mr Art. Nicht jetzt. Bitte lassen Sie uns allein.« Sie ging mit dem Kater auf ihren Armen auf das Haus zu und wies Justus, Peter und Bob an, ihr zu folgen, während Mrs Summers Bodyguard auf ein kleines Gartenhäuschen zusteuerte und darin verschwand.
    Über die breite Vortreppe geleitete Mrs Summer die drei Detektive ins Haus und führte sie in ein prunkvoll eingerichtetes Kaminzimmer. Der spiegelnde Parkettboden knarrte unter ihren Füßen, als Mrs Summer auf ein Katzenkörbchen zuging, das direkt vor dem Kamin stand. Vorsichtig bettete sie den Körper von Come-In hinein, wobei sie immer wieder mit der Hand über sein glänzendes Fell strich.
    Als Justus sich schließlich verlegen räusperte, faltete Mrs Summer ein weißes Spitzendeckchen auseinander, legte es sanft über das Tier und wandte sich dann den drei ??? zu. »Entschuldigt bitte, aber mir dreht sich alles. Ich weiß gar nicht, was ich machen soll. Ich fühle mich wie in einem bösen Traum gefangen und empfinde nur noch Trauer.«
    »Möchten Sie lieber allein sein?«, erkundigte sich Bob. »Wir könnten zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen.«
    »Nein, nein!«, wehrte sie entschieden ab. »Es ist gut, dass ihr da seid.« Mit zitternder Hand deutete sie auf einen runden Mahagonitisch, um den fünf Stühle gruppiert waren. »Setzt euch doch. Kann ich euch vielleicht etwas zu trinken anbieten? Tee, Kaffee oder Limonade?«
    Die drei Detektive winkten dankend ab und nahmen auf den eleganten Barockstühlen Platz. Nachdem sich auch Mrs Summer gesetzt hatte, herrschte für einen Moment Stille.
    Justus studierte die vermeintliche Astrologin eingehend. Ihr Kleid wirkte einfach, aber teuer, und sie war perfekt geschminkt. Und obwohl das Foto in der Horoskopspalte der Los Angeles Post schon einige Jahre alt sein musste, machte sie auf die drei ??? einen äußerst aparten Eindruck.
    »Wer auch immer für den Tod meines Lieblings verantwortlich ist«, brach Mrs Summer das Schweigen, »spürt diese menschliche Bestie auf! Sie muss dingfest gemacht werden!«
    »Wir werden uns die größte Mühe geben, Madam«, antwortete Justus und blickte fasziniert auf den geschliffenen Diamanten an ihrem Mittelfinger, der im Licht der untergehenden Sonne funkelte. »Zunächst erlauben Sie mir aber bitte eine andere Frage. Sie sehen einer Person, deren Gesicht wir bisher nur aus der Los Angeles Post kannten, frappierend ähnlich. Diese Dame nennt sich Donna Carrington und ist laut Aussage der Zeitung eine bekannte –«
    »– Astrologin. Ich weiß«, beendete Mrs Summer den Satz und faltete ihre Hände. »Und ich sehe dieser Person nicht nur ähnlich. Milva Summer alias Donna Carrington sitzt vor euch.«
    »Demnach haben Sie sich für Ihren Beruf einen Künstlernamen zugelegt?«, fragte Peter vorsichtig.
    »So ist es«, gestand Mrs Summer. »Der Künstlername war die Idee des damaligen Verlegers der Los Angeles Post . Er war der Meinung, dass sich der Name ›Donna Carrington‹ weitaus besser verkaufen ließe und auch eher zu einer Astrologin passen würde als ›Milva Summer‹. Das war vor vierzehn Jahren. So lange bin ich für diese Zeitung schon tätig.«
    »Und seitdem erstellen Sie tagtäglich die Horoskope für die Los Angeles Post ?«, fragte Peter unschuldig.
    »Ohne Ausnahme. Allerdings wird meine Tätigkeit als Astrologin zum Ende dieses Quartals bei der Los Angeles Post eingestellt. Auf eigenen Wunsch, versteht sich.«
    »Haben Sie den Vertrag gekündigt?«, vergewisserte sich Bob.
    Mrs Summer nickte. »Ganz recht. Obwohl mir das Erstellen von Horoskopen wirklich ans Herz gewachsen
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