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Die Karten des Boesen

Die Karten des Boesen

Titel: Die Karten des Boesen
Autoren: Andre Minninger
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fallen. »Jetzt ist mir schon viel wohler«, gestand sie aufatmend. »Wenn ihr vor meinem Haus eintrefft, müsst ihr am Gartentor dreimal klingeln. Dann weiß ich, dass ihr es seid.«
    »Wie ist denn Ihre Adresse?«, erkundigte sich Justus.
    »Ich wohne in Westwood. In der Secondstreet, Hausnummer 34«, beschrieb Mrs Summer den drei Detektiven ihren Wohnort. »Der Sunset Boulevard verläuft westlich von Beverly Hills durch Bel Air; und von dort ist es nur noch ein Katzensprung.«
    Bob warf einen schnellen Blick auf die Karte von Los Angeles, die er mit Heftzwecken an der Tür des Campinganhängers angebracht hatte, und signalisierte Justus, dass die Entfernung von Rocky Beach nach Westwood mit dem Auto mindestens eine halbe Stunde betrug. Der Erste Detektiv versprach Mrs Summer, pünktlich in einer Stunde bei ihr einzutreffen, verabschiedete sich und legte mit einem Seufzer den Hörer auf die Gabel.
    Peter und Bob verzogen demonstrativ das Gesicht. »Eine Katzennärrin und ihr stromernder Kater!«, wetterte der Zweite Detektiv. »Auf diesen Auftrag haben die drei ??? schon lange gewartet! Ich fühle mich durchaus zu Höherem erkoren, als durch dorniges Gestrüpp zu kriechen und ständig Come-In zu rufen! Wie konntest du diesem Auftrag nur zustimmen?«
    »Du solltest dich mal zurückbesinnen, dass wir nicht das erste Mal nach einer entlaufenen Katze suchen«, rief Justus seinem Freund ins Gedächtnis zurück. »Und damals hat uns dieser Auftrag weitaus interessantere Begebenheiten beschert!«
    »Ja, einen Sarkophag, der eine flüsternde Mumie barg«, rief Bob impulsiv und seine Augen strahlten.
    Justus nickte zustimmend. »Ganz recht. Und damals wie heute gilt unser Leitspruch: Wir übernehmen jeden Fall! Welchen Anlass sollte es also geben, Mrs Summers Auftrag abzulehnen? Zumal Abigail Holligan die Dame ausdrücklich an uns verwiesen hat?«
    »Also gut«, maulte Peter und griff ohne Umschweife nach seiner Jacke. »Bringen wir die Sache hinter uns. Je eher wir uns auf die Suche nach diesem Kater machen, desto eher besteht die Wahrscheinlichkeit, ihn aufzuspüren und den Fall zu beenden!«
    »Voilà – so soll es sein!« Der Erste Detektiv griff auf dem Tisch nach dem Autoschlüssel und warf ihn Peter zu. »Stell dir Mrs Summers Gesicht vor, Zweiter, wenn ausgerechnet du Come-In wiederfindest und in ihre Arme legst! Die Dame wird dich mit Freudenküssen überhäufen und dich aus ihrer Umarmung nicht mehr loslassen wollen!«
    »Auf diesen Dankbarkeitsbeweis kann ich gern verzichten, Just«, rief Peter spontan. »Wahrscheinlich hatte Come-In ihre Abknutscherei so satt, dass er sich lieber auf die Suche nach seiner Gattung gemacht hat und nun vielleicht mit einer attraktiven Perserkatze im Gebüsch herumtollt!«
    »Auf, auf, Kollegen«, drängte Bob zum Aufbruch. »Spekulationen führen zu nichts. Und was immer sich in den Vorgärten von Westwood abspielt, werden wir erst erfahren, wenn wir live vor Ort sind!«
     
    Westwood war ein vom Wilshire-Boulevard durchzogenes vornehmes Villenviertel mit zahlreichen Luxusgeschäften. Als Peter mit seinem MG vor der großen Toreinfahrt des Hauses Nummer 34 in der Secondstreet hielt, entwich ihm ein erstaunter Pfiff. »Zählte sich Mrs Summer nicht eher zu den unbedeutenden Leuten?«, fragte er.
    Hinter den Gitterstäben des Tores schlängelte sich eine breite Auffahrt zu einer imposanten, vierstöckigen Villa. Den weitläufigen Garten zierte ein kleiner See, auf dessen Oberfläche blühende Seerosen schwammen.
    »Mrs Summer scheint recht vermögend zu sein. Denn dass sie nicht die Hausangestellte irgendeines Millionärs ist –«, Justus deutete auf ein blitzendes Messingschild an der steinernen Säule des linken Torflügels, »beweist der Name dort bei der Klingel: Milva Summer. Empfang nur nach Vereinbarung.«
    »Seltsam, dass sie sich uns gegenüber am Telefon so zurückhaltend dargestellt hat«, bemerkte Bob und löste seinen Sicherheitsgurt. »Was, meint ihr, hat das zu bedeuten?«
    Peter stellte den Motor ab, verließ den Wagen und ging langsam auf das Tor zu, an dessen Seite sich eine Klingel mit Gegensprechanlage befand. Justus und Bob folgten.
    »Wie war das noch? Dreimal klingeln?« Ohne eine Antwort abzuwarten, drückte der Zweite Detektiv das vereinbarte Signal und verharrte unruhig auf der Stelle. Die Sekunden verstrichen, ohne dass sich etwas tat. Justus trat näher und presste sein Gesicht neugierig an die Gitterstäbe, als sein Blick interessiert an einem
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