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Die Karten des Boesen

Die Karten des Boesen

Titel: Die Karten des Boesen
Autoren: Andre Minninger
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interessant ist, entscheide ich stets zusammen mit meinen beiden Detektivkollegen –«
    »Peter Shaw und Bob Andrews – ja, ich weiß!«, ergänzte die Frau am anderen Ende der Leitung etwas zu heftig und fügte in sanfterem Tonfall hinzu: »So steht es ja hier auf der Karte.« Sie schluckte. »Ich bin am Ende. Alle Mittel, die mir zur Verfügung stehen, habe ich restlos ausgeschöpft, und nun habe ich das Gefühl … Ich kann einfach nicht mehr!«
    »Von wem haben Sie denn unsere Karte erhalten?«, fragte Justus geradeheraus, ohne auf Mrs Summers Schilderung einzugehen.
    »Von einer ehemaligen Klientin von euch. Ihr Name ist Abigail Holligan. Sie hat mir euer Detektivbüro wärmstens empfohlen. Zudem wurde in der Presse auch schon einige Male über eure Erfolge berichtet«, erklärte Mrs Summer. »Ich habe mir schon die Augen ausgeweint und in der ganzen Nachbarschaft herumgefragt, aber Come-In ist nicht zurückgekehrt.« Wieder schluckte Mrs Summer. Sie schien den Tränen nahe.
    »Come-In?«, wiederholte Justus verblüfft. »Wer oder was ist das?«
    Aus dem Lautsprecher drang herzerweichendes Schluchzen. »Mein Kater. Das schönste, verschmusteste und treueste Tier auf Erden. Er ist das Liebste, was ich habe. Ich muss ihn wiederfinden. Es zerreißt mir das Herz!«
    Bob verdrehte theatralisch die Augen und tippte sich mit dem Finger an die Stirn. Justus ignorierte diese Geste und schielte auf die Astrologiespalte der Los Angeles Post . »Ich muss gestehen, Mrs Summer, dass ich über Ihren Anruf wahrlich erleichtert bin. Denn nach Aussage meines Tageshoroskopes verkündet ein heutiger Telefonanruf großes Unheil. Wenn es jedoch darum geht, Ihren Kater wieder einzufangen, dann habe ich die Prognose nur falsch interpretiert. Mir scheint, ich und meine zwei Detektivkollegen sind dazu auserkoren, von Ihnen Unheil abzuwenden, was uns selbstverständlich eine Ehre ist!«
    Mrs Summer atmete erleichtert auf. »Das heißt, ihr nehmt meinen Auftrag an?«
    Justus stockte für einen Moment, dann ignorierte er die abwehrenden Gesten seiner beiden Kollegen. »Äh … im Prinzip schon. Doch bevor wir uns auf die Suche nach Ihrem Kater machen, sollten Sie uns mit mehr Informationen versorgen.«
    »Come-In ist ein Kartäuserkater«, sprudelte Mrs Summer heraus. »Leider nicht edelster Herkunft. Was aber nicht so stark ins Gewicht fällt. Was zählt, ist, dass ich ihn liebe und ohne ihn keine ruhige Minute mehr habe. Ihr müsst ihn finden. Ich zahle euch jeden Preis.«
    »Eins nach dem anderen«, versuchte Justus die verzweifelte Dame zu bremsen. »Als Erstes sollte ich Ihnen wohl mitteilen, dass wir für unsere Ermittlungen kein Honorar verlangen. Was jedoch nicht bedeutet, dass sie uns nach erfolgreicher Aufklärung mit einer Erfolgsprämie entschädigen können, Madam. Es wäre nun noch interessant zu erfahren: Wie sieht Come-In denn aus?«
    »Er ist der schönste …«
    »… verschmusteste und treueste Kater auf Erden. Ich weiß«, beendete der Erste Detektiv Mrs Summers wiederholte Schilderung. »Doch wie sieht das Tier aus?«
    »Er hat orange schillernde Augen und ein blaugraues Fell«, schwärmte sie. »Kenner würden es als stahlblau bezeichnen. Das auffälligste Merkmal von Come-In ist allerdings sein buschiger pechschwarzer Schwanz, der beinahe so aussieht, als wäre er in Farbe getaucht worden. Ein Streich der Natur! Und er ist vielleicht etwas mollig. Er liebt Süßigkeiten.«
    »Und seit wann vermissen Sie ihn?«, hakte Justus nach.
    »Schon seit sieben Tagen«, presste Mrs Summer mühsam hervor. »Aber könnten wir das nicht persönlich besprechen? Wenn ihr mich besuchen würdet, wäre das für eure Ermittlungen gewiss von großem Vorteil. Ich besitze eine Menge Fotos, auf denen Come-In in allen erdenklichen Posen abgelichtet ist. Anhand der Schnappschüsse, die ich im Laufe der Zeit von ihm gemacht habe, wäre die Suche nach meinem Liebling für euch doch bestimmt sehr viel einfacher. Oder nicht?«
    »Ausgezeichnet, Mrs Summer«, lobte der Erste Detektiv. »Wann würde es Ihnen denn passen?«
    »Was für eine Frage!«, drang es impulsiv aus dem Lautsprecher. »Jede Sekunde, die ungeschehen verstreicht, ist eine verlorene Sekunde! Könntet ihr nicht gleich kommen? Sozusagen umgehend?«
    Justus warf einen fragenden Blick zu Peter und Bob hinüber. Die beiden zögerten kurz, doch dann nickten sie zustimmend und der Erste Detektiv willigte in Mrs Summers dringende Bitte ein.
    Ihr schien eine schwere Last von der Seele zu
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