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Die Karten des Boesen

Die Karten des Boesen

Titel: Die Karten des Boesen
Autoren: Andre Minninger
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den Tisch. »Mr Art hat mein uneingeschränktes Vertrauen. Vielleicht ist er nicht besonders schlau, aber seine Loyalität und Ehrlichkeit hielten strengsten Bewährungsproben stand. Er ist mir treu ergeben.«
    »Bewährungsproben?«, hinterfragte Bob interessiert. »Welcher Art?«
    »Nun ja …« Verlegen suchte Mrs Summer nach den passenden Worten. »Es war vielleicht nicht die feine englische Art, aber ich ließ oft bewusst meine Schmuckkassette, Brieftasche und sonstige Wertgegenstände offen herumliegen, um zu testen, ob Mr Art dieser Verlockung zu widerstehen vermochte. Er hat sich glänzend bewährt. Außerdem hat er einen hervorragenden Ruf. Eine Befragung meiner Tarotkarten hat auch nur Positives ergeben. Dieser Mann ist korrekt, durch und durch. Dass er diese Bestie, die Come-In umgebracht und anschließend im Gebüsch aufgehängt hat, nicht auf frischer Tat erwischt hat, können wir ihm nicht anlasten. Schließlich kann sich ein einzelner Mensch nicht an zwei Orten gleichzeitig aufhalten.«
    »Wie darf man das denn nun wieder verstehen?«, fragte Peter.
    »Ich hatte Mr Art heute Vormittag in die Stadt geschickt, um Einkäufe für mich zu erledigen. Er war den ganzen Tag unterwegs. In diesem Zeitraum muss der Unbekannte in meinen Garten eingedrungen sein und diese schreckliche Tat vollzogen haben. Anders kann es nicht gewesen sein. Denn als ich heute Morgen die Post aus meinem Briefkasten holte«, Mrs Summer schluckte, »hing da noch nichts im Gebüsch. Das weiß ich genau. Ich hätte es doch gesehen!«
    Nun erhob sich auch Justus von seinem Stuhl und verschränkte demonstrativ seine Arme vor der Brust. »Ich für meine Person halte mich an reale Tatsachen, Madam. Und deshalb wird es für uns ein Leichtes sein, den Mörder Ihres Katers zu überführen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden wir schon in wenigen Minuten den Täter – im wahrsten Sinne des Wortes – vor Augen haben!«

Der Mond
    Verunsichert trat Mrs Summer einen Schritt zurück. »Wie um alles in der Welt willst du das anstellen?«
    Justus deutete zum Fenster, das den Blick in den weitläufigen Garten freigab. »Offen gestanden wundert es mich, dass Sie noch nicht selbst darauf gekommen sind. Denn laut Mr Arts Aussage sind Sie eine Persönlichkeit, die nichts dem Zufall überlässt.«
    »Du sprichst in Rätseln, junger Mann«, erwiderte die Astrologin und schaute suchend aus dem Fenster. »Wovon redest du?«
    Der Erste Detektiv machte ein überhebliches Gesicht. »Auf dem gesamten Grundstück sind Überwachungskameras installiert. Meines Erachtens hat die Kamera am Eingangsportal auch den breiten Weg mit den Ginsterbüschen im Visier. Wenn wir einen Blick auf die Videoaufzeichnungen vom heutigen Vormittag werfen, werden wir sicher etwas Aufschlussreiches zu sehen bekommen.«
    »Aber ja doch!« Bob stieß einen überraschten Pfiff aus. »Dass ich nicht selbst darauf gekommen bin! Nun, was sagen Sie zu unserem Genie Justus Jonas, Madam? Jetzt brauchen wir das Band nur noch abzuspielen und der Fall ist im Handumdrehen gelöst!«
    Mrs Summer zeigte keine Regung, sie schien innerlich erstarrt. Nervös zupfte sie an ihrem Taschentuch. »Das … das ist leider nicht möglich«, stammelte sie verlegen.
    »Wie meinen Sie das?«, entfuhr es Peter etwas zu schroff, wofür er einen leichten Seitenhieb von Justus einheimste.
    Die Astrologin verharrte noch immer regungslos. Sie fuhr sich mit der Zunge über ihre Lippen. »Ich kann euch die Aufzeichnungen der Kameras nicht zeigen. Das ist schlichtweg unmöglich.«
    »Mrs Summer«, begann der Erste Detektiv ruhig. »Sie können uns hundertprozentig vertrauen. Wenn wir Ihnen wirklich helfen sollen, dann müssen wir uns einen Überblick verschaffen, wer sich heute Vormittag berechtigt oder unberechtigt auf Ihrem Grundstück aufgehalten hat.«
    »Oder könnte sich auf dem Bildmaterial etwas befinden, das Ihrer Meinung nach nicht für unsere Augen bestimmt ist?«, fragte Peter mit einem übertriebenen Unschuldsblick.
    Mrs Summer reagierte auf diese Bemerkung äußerst schnippisch. »Ich habe nichts zu verbergen, junger Mann. Und schon gar nichts, was ich vor euch nicht vertreten könnte!«
    »Dann steht unserem Vorhaben ja nichts mehr im Wege, Madam«, bohrte Bob beharrlich weiter. »Schließlich geht es um den Mörder Ihres Katers.«
    Auf Mrs Summers Gesicht machte sich Hilflosigkeit breit. »Glaubt mir, Jungs, ich würde euch die Videoaufzeichnungen sofort vorspielen. Aber das ist technisch
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