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Die Karten des Boesen

Die Karten des Boesen

Titel: Die Karten des Boesen
Autoren: Andre Minninger
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Schalter wurden geknipst. Justus, Bob und Peter sträubten sich die Nackenhaare. Die Stimme gehörte eindeutig Professor Steed! Er stieß einige Flüche aus und hantierte offenbar an einer Maschine herum. Wieder wurden Schalter betätigt. »Komm schon, komm schon, komm schon!« Sein heftiges Atmen drang bis in den Nebenraum. Dann schlug er erregt auf einen metallenen Gegenstand. »Diese Mistkerle!« Nun erklangen Pieptöne. Anscheinend hatte der Professor ein Mobiltelefon bei sich. »Verbinden Sie mich mit dem Elektrizitätswerk! Beeilen Sie sich, es ist ein Notfall!« Seine Stimme überschlug sich beinahe. Während er auf die Verbindung wartete, öffnete er Schranktüren, schob ächzend ein Gerät zur Seite und trommelte nervös mit seinen Fingern auf den Tisch. Endlich schien die Verbindung zustande gekommen zu sein. »Hören Sie! In meinem Haus ist der Strom ausgefallen! Hier spricht Professor Steed, Walking Street 9 in Westwood! Diese elenden ›Atomstromgegner‹ haben die Leitungen zu meinem Haus gekappt. – Wie bitte? – Ja doch! Ich habe sie von meinem Fenster aus gesehen. Auf der Ladefläche eines Lieferwagens war ein Gabelstapler oder so was! – Nein! So hören Sie mir doch zu! Meine Notstromaggregate funktionieren nicht! Weiß der Teufel, wieso! Ich brauche Strom, hören Sie! Strom! Hier geht es um Leben und Tod! Lassen Sie sich etwas einfallen, verflucht noch mal!« Im Laufschritt verließ er das Labor und schlug die Tür mit einem Knall hinter sich zu.
    Die drei Detektive und Mr Hanson waren schweißgebadet. Sie warteten noch einen Moment, bis sie sich vorsichtig aus ihrem Versteck wagten.
    »Wir sollten endlich die Polizei verständigen!«, wiederholte Peter eindringlich. »Der Fall ist zu heiß!«
    Justus schaltete die Taschenlampe ein und blickte den Reporter fragend an. »Haben Sie ein Handy dabei?«
    Er nickte. »Ja, allerdings ist es oben in meinem Wagen.«
    »Da liegt es warm und trocken.« Auf Peters Gesicht machte sich Verzweiflung breit. »Was sollen wir jetzt tun?«
    In diesem Moment wurde die Tür des Labors aufgerissen! Der Professor stand drohend im Türrahmen und leuchtete ihnen mit der Taschenlampe direkt ins Gesicht. »Sehr schlau habt ihr euch das ausgedacht! Aber ich wusste, dass man euch nicht trauen kann! Dass ihr euch mit diesem Schmierenkomödianten vom Washington-Globe-Magazin zusammentut, hätte ich mir von Anfang an denken müssen! Alle in die Ecke da!«
    Sie folgten dieser Aufforderung ohne Widerstand.
    »Sie werden bereits von der Polizei gesucht«, bemerkte Justus scheinbar gelassen. »Innerhalb der nächsten Minuten wird Ihr falsches Spiel beendet sein! Das Morddezernat wird klären, inwiefern Sie für Mrs Summers Tod verantwortlich sind!«
    »Was soll der Blödsinn? Du hast doch gar keine Ahnung!«
    »Sie haben Mrs Summers Gutgläubigkeit ausgenutzt und ihr eine Unterschrift abgeschwatzt, mit der sie Ihnen nach Eintreten eines Todesfalles 125.000 Dollar überlässt. Wir haben alles mit angehört!« Bob ließ sich keineswegs einschüchtern.
    »Wir wissen zwar noch nicht, wie Sie die Sache mit Mrs Summers Kater getrickst haben, aber das wird die Polizei noch herauskriegen!« Justus verschränkte selbstbewusst die Arme. »Sie sind ein Scharlatan, Professor Steed! Und vermutlich auch ein Mörder! Niemand wird Ihnen glauben, dass Sie eingefrorene Menschen wieder zum Leben erwecken können!«
    »Seid mal leise!«, rief Bob plötzlich. »Hört ihr das?«
    »Wagt es ja nicht, mich hereinzulegen!« Professor Steed grinste hämisch. »Eure Intelligenz lässt sowieso zu wünschen übrig. Wenn ihr euch das nächste Mal im Nebenraum versteckt, dann denkt daran, keine Spuren zu hinterlassen!« Er leuchtete mit der Taschenlampe auf die Bahre. Auf ihr lag Mr Hansons Kamera!
    »Seien Sie doch mal still!«, rief Bob aufgebracht. »Was ist denn das?«
    Professor Steed verstummte. Aus der Dunkelheit des Labors war ein eigenartiges Geräusch zu hören. Es klang beinahe so, als würde ein Fingernagel an einem rauen Gegenstand kratzen. Justus versuchte angestrengt, die Quelle dieser eigenartigen Töne zu orten. Langsam ließ er den Lichtkegel seiner Taschenlampe durch das Labor gleiten, konnte aber nichts Auffälliges entdecken. Plötzlich hörten sie ein leises Wimmern. Blitzartig drehte sich Justus um und blieb regungslos stehen. Die seltsamen Geräusche kamen ohne Zweifel aus der Gefriertruhe!

Die Münzen
    Den drei Detektiven stockte der Atem.
    »Großer Gott!« Professor Steed leuchtete
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