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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron
Autoren: Rick Riordan
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egal. »Sadie, hör zu. Ich wollte bloß sagen, egal was passiert, ich bin froh, dass ich dich kennengelernt habe. Ich bin froh, dass ich nach Brooklyn gekommen bin. Jaz arbeitet an einem Heilmittel für mich. Vielleicht findet sie was, aber so oder so … Es ist okay.«
    »Es ist nicht okay!« Ich glaube, meine Wut überraschte mich selbst mehr als ihn. »Walt, du stirbst an einem scheiß Fluch. Und – und ich hatte Menschikow direkt vor meiner Nase und er war schon so weit, mir das Heilmittel zu verraten, und … ich hab’s vergeigt. So, wie ich es mit Bes vermasselt habe. Nicht mal Re habe ich ordentlich zurückgebracht.«
    Ich war stinkwütend auf mich, weil ich heulte, aber ich konnte nicht anders. Walt kam zu mir und setzte sich neben mich. Er versuchte nicht, den Arm um mich zu legen, was auch ganz gut war. Ich war schon verwirrt genug.
    »Mich hast du nicht enttäuscht«, sagte er. »Du hast überhaupt niemanden enttäuscht. Du hast getan, was richtig war, und das fordert Opfer.«
    »Aber nicht dich«, widersprach ich. »Ich will nicht, dass du stirbst.«
    Als er mich anlächelte, hatte ich das Gefühl, dass sich die Welt auf zwei Menschen reduziert hatte.
    »Res Rückkehr hat mich vielleicht nicht geheilt«, fuhr er fort, »aber sie hat mir trotzdem neue Hoffnung gegeben. Du bist unglaublich, Sadie. Es wird irgendwie funktionieren. Ich werde dich nicht verlassen.«
    Das klang so gut, so wunderbar und so unmöglich. »Wie kannst du mir das versprechen?«
    Sein Blick wanderte zu Anubis’ Bild, dann wieder zu mir. »Versuch einfach, dir meinetwegen keine Sorgen zu machen. Wir müssen uns darauf konzentrieren, Apophis zu besiegen.«
    »Und hast du irgendeine Vorstellung, wie?«
    Er deutete mit einer Handbewegung auf meinen Nachttisch, wo mein ramponierter alter Kassettenrekorder stand – ein Geschenk, das mir meine Großeltern vor einer Ewigkeit gemacht hatten.
    »Erzähl den Leuten, was wirklich passiert ist«, schlug er vor. »Lass nicht zu, dass Jacobi und die anderen Lügen über deine Familie verbreiten. Ich bin nach Brooklyn gekommen, weil ich eure erste Botschaft erhalten habe – die Aufnahme über die rote Pyramide, das Djed -Amulett. Ihr habt um Hilfe gebeten und wir haben uns gemeldet. Vielleicht ist es an der Zeit, wieder um Hilfe zu bitten.«
    »Aber wie viele Magier haben wir beim ersten Mal tatsächlich erreicht – zwanzig?«
    »Hey, wir haben uns letzte Nacht ziemlich tapfer geschlagen.« Walt sah mich an. Ich dachte, er würde mich vielleicht küssen, aber irgendwas ließ uns beide zögern – ein Gefühl, dass dann alles nur noch unsicherer und zerbrechlicher werden würde. »Schick ein zweites Band los, Sadie. Erzähl einfach die Wahrheit. Wenn du redest …« Er zuckte die Achseln, dann stand er auf, um zu gehen. »Na ja, dann kann man dich nur schwer ignorieren.«
    Kurz nachdem er gegangen war, kam Carter mit einem Buch unter dem Arm herein. Ich hörte gerade wieder traurige Musik und starrte auf den Kassettenrekorder auf der Kommode.
    »Ist da etwa Walt aus deinem Zimmer gekommen?«, fragte er. Etwas brüderlicher Beschützerinstinkt schlich sich in seine Stimme. »Was gab’s denn?«
    »Ach, bloß …« Ich starrte auf das Buch, das er dabeihatte. Es war ein zerfleddertes altes Lehrbuch und ich fragte mich, ob er mir irgendwelche Hausaufgaben geben wollte. Doch der Umschlag sah so vertraut aus: die Rautenzeichnung, die mehrfarbige Prägung. »Was ist das?«
    Carter setzte sich neben mich. Nervös überreichte er mir das Buch. »Es ist, äh … keine goldene Halskette. Oder wenigstens ein magisches Messer. Aber ich habe dir doch gesagt, dass ich ein Geburtstagsgeschenk für dich habe. Das – das ist es.«
    Ich fuhr mit dem Finger über den Titel: Blackleys Einführung in die Wissenschaften für Erstsemester, zwölfte Auflage . Ich öffnete das Buch. Auf der Umschlaginnenseite stand in Schönschrift ein Name: Ruby Kane .
    Es war Moms Collegelehrbuch – das Exemplar, aus dem sie uns Gutenachtgeschichten vorgelesen hatte. Genau jenes Exemplar.
    Ich unterdrückte die Tränen. »Wie hast du –?«
    »Die Such-Uschebti in der Bibliothek«, antwortete Carter. »Sie finden jedes Buch. Ich weiß, es ist … nicht gerade das superoriginelle Geschenk. Es hat nichts gekostet und ich habe es nicht gebastelt, aber –«
    »Halt den Mund, du Idiot!« Ich schlang die Arme um ihn. »Es ist ein tolles Geburtstagsgeschenk. Und du bist ein toller Bruder!«
    [Schön, Carter. Da hörst du
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