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Die kalte Legende

Die kalte Legende

Titel: Die kalte Legende
Autoren: Robert Littell
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oder Funktelefone so umbauen, dass man sie per Fernzündung in die Luft jagen konnte. Martin war der letzte Agent, den ich persönlich betreut habe, bevor sie mich mit einem Tritt nach oben befördert haben. Der Odum, den wir uns ausgedacht hatten, war kein Privatdetektiv. Das haben Sie … das hat Martin zur Tarngeschichte beigesteuert, als seine Karriere bei der Company endete.« Quest zerbiss sichtlich mitgenommen ein Stück Eis.
    Dante schob einen Zehndollarschein unter den Aschenbecher und stand auf. »Ich werde das alles an Martin weitergeben, falls ich ihn sehe. Ich könnte mir denken, dass er erleichtert sein wird.«
    Quest blickte zu Dante auf. »Sie haben den Oligarchen erschossen.«
    »Herrje, Fred.«
    »Ich weiß, dass Sie es waren, Dante. Das war eindeutig Ihre Handschrift.«
    Dante lachte, und seine Schultern bebten vor Vergnügen. »Ihr Instinkt lässt Sie im Stich, Fred. Ich habe nichts davon, Sie zu belügen – Lincoln war derjenige, der den Oligarchen erledigt hat. In den Zeitungen stand, die Polizei konnte weder die Kugel noch die Mordwaffe identifizieren, was bedeutet, dass Lincoln das alte Scharfschützengewehr aus dem Bürgerkrieg benutzt haben muss, das Sie als Requisite für seine Dittmann-Legende besorgt haben. Ehrlich, das ist komisch. Martin und ich wüssten nicht mal, wie man das blöde Ding lädt.«
    Mit einem zufriedenen Lachen stand Dante auf und ging Richtung Ausgang. Sofort setzte sich der Gewichtheber an der Küchentür in Bewegung und folgte ihm. Der Preisboxer kam um die Theke herum und stellte sich ihm in den Weg. Tsou Xing rief mit hoher Stimme: »Ich will hiel keinen Klawall haben, ja?«
    Dantes irisches Temperament brauste auf. Er warf Quest einen Blick über die Schulter zu und sagte sehr leise: »Soll ich das so verstehen, dass Sie es drauf ankommen lassen, Fred?«
    Quest sah Lincoln in die Augen, dann wandte sie den Blick ab und atmete tief durch, bevor sie einmal kurz mit dem Zeigefinger wedelte. Prompt traten die beiden Männer vom Sicherheitsbüro beiseite. Dante nickte, als würde er eine bedeutsame Information verdauen, etwas, das seine Legende radikal ändern und ihr ein längeres Leben bescheren könnte. Er fing an, leise einen von Lincolns Lieblingssongs zu summen, Don’t Worry, Be Happy, stieß die Tür auf und trat hinaus ins gleißende Sonnenlicht.
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