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Die Känguru-Offenbarung (German Edition)

Die Känguru-Offenbarung (German Edition)

Titel: Die Känguru-Offenbarung (German Edition)
Autoren: Marc-Uwe Kling
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uniformierte Pinguin. »Meine Freunde nennen mich den Schneekönig des Asozialen Netzwerkes, Sektion Antarktis.«
    Der Kaiserpinguin wendet sich zum Känguru.
    »Sie haben Ihre Leute ja wirklich überall!«, sagt er fassungslos.
    »Nein«, sagt das Känguru kopfschüttelnd. »Wir haben unsere Leute nicht überall. Wir sind die Leute! Wir sind überall!«
    Es greift in seinen Beutel.
    » Was haben Sie vor?«, fragt der Kaiserpinguin.
    Das Känguru zieht eine Sahnetorte aus seinem Beutel. Der Chor der Pinguine jubelt frenetisch.
    »Sie möchten mich lächerlich machen!«, ruft der Kaiserpinguin. »Naknak.«
    »Nein, das machen Sie doch schon selbst hervorragend«, sagt das Känguru. »Naknak. Wir wollen Sie nur in Ihrer Lächerlichkeit bloßstellen.«
    Das Känguru klatscht dem Kaiserpinguin die Sahnetorte ins Gesicht. Der Chor der Pinguine kreischt wie verhaltensgestörte Teenager. Im Publikum klopfen sich einige mit den Flossen auf die Schenkel.
    In der Ferne vernehme ich ein Geräusch, welches schnell lauter wird. Ein Hubschrauber fliegt direkt auf die Bühne zu. Ein Netz wird herabgelassen.
    »Das wird ein Nachspiel haben!«, brüllt der Kaiserpinguin, tritt in das Netz und lässt sich nach oben ziehen. »Ich komme wieder. Ich werde Sie lächerlich machen. Naknak.«
    »Das schadet nicht«, sagt das Känguru. »Ich bin mir meiner eigenen Lächerlichkeit bewusst.«
    Es greift in seinen Beutel, holt noch eine Sahnetorte heraus und schlägt sie sich selbst in Gesicht. Ich verlasse mein Versteck im Backstagebereich und betrete die Bühne. Das Känguru knallt mir eine Sahnetorte ins Gesicht.
    »Das war irgendwie unnötig«, sage ich und wische mir die Torte aus dem Gesicht in den Mund. Ein paar Pinguine haben das Buffet geplündert und bewerfen sich und alle anderen albern kichernd mit lauwarm gemachter Tiefkühlkost. Am Himmel entfernt sich lärmend der Helikopter.
    Ein Pinguinküken streckt seinen Kopf aus dem Beutel des Kängurus heraus. Es blickt sich verschlafen um, sieht den Helikopter am Himmel und winkt ihm hinterher.
    »Ui. Wie niedlich«, sage ich.
    »Ich bin nicht niedlich!«, sagt der Shredder. 24
    24 Das wäre ein guter Schluss. (Anm. des Lektors)
    Ich stupse dem Shredder leicht auf seinen Schnabel.
    »Sag mal Papa!«, sage ich.
    Der Shredder kuckt zu mir hoch und sagt: »Mark-Dietar!«
    »Nein!«, rufe ich. »Böser Shredder!«
    Das Känguru kichert.
    »Gutes Kind!«, sagt es und steckt dem Shredder etwas in den Mund.
    » Darüber haben wir uns doch schon unterhalten!«, sage ich. »Du sollst dem Küken keine Schnapspralinen geben.«
    »Ach …«, sagt das Känguru. »Mir hat das auch nicht geschadet.«
    Es zieht den Shredder aus seinem Beutel und stellt das Küken auf seine Schwimmflossen.
    »Kuck mal!«, rufe ich erstaunt. »Der Shredder kann ja schon stehen!«
    »Das ist noch gar nichts«, sagt das Känguru. »Wenn ich mit ihm fertig bin, kann der Shredder fliegen.«

Danksagung
    Vielen Dank an Astrid, Daniel, Julius, Leif, Maik, Maria, Niels, Roman, Sebastian, Sven und Tobias.

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