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Die Känguru-Offenbarung (German Edition)

Die Känguru-Offenbarung (German Edition)

Titel: Die Känguru-Offenbarung (German Edition)
Autoren: Marc-Uwe Kling
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anstellen lassen. Muss man sich nur wat Schönet überlegen. Aber dazu musste halt och mal so wie icke jetzt einfach in deim Wohnzimmersessel sitzen und fünfe jerade sein lassen. Denn wer nie vernünftig nüscht macht, kann och über nüscht vernünftig nachdenken.«

Anti-Terror-Anschlag CSR



Anti-Terror-Anschlag
des Kommandos
William Francis Tanner



Anti-Terror-fortsetzung









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Es ist früher Morgen. Auf einer gerade fertiggestellten Landebahn warten dicht gedrängt unzählige Pinguine. So dicht gedrängt stehen sie, man könnte meinen, sie wollten sich gegenseitig Wärme spenden. Stumm steht ein achtzehnköpfiger Pinguinchor auf der extra aufgebauten Bühne. Ein uniformierter Königspinguin watschelt ins Rampenlicht. Ihm folgt ein Kaiserpinguin, der sich gleich hinters Rednerpult stellt.
    »Guten Abend, Konzernangehörige!«, ruft er. »Naknak. Ich begrüße Sie hier auf dem Flughafen der Déjà-vu-Insel mit einem frohgemuten ›Wachstum, Wachstum, Wachstum!‹«
    »Wir grüßen Sie, Controller der Controller«, antwortet ihm die Menge gleichförmig. In der Mitte des Chores aber vollführen ein kleiner Dickschnabelpinguin und ein junger Brillenpinguin ein seltsames Ritual. Sie boxen ihre Flossen gegeneinander und schlagen sich dann mit der flachen Flosse gegen die Stirn.
    »Ich bitte um andachtsvolle, naknak, Aufmerksamkeit für unsere Konzernhymne«, sagt der Kaiserpinguin.
    Der Chor beginnt zu singen:
    »Ich arbeite gern
    für meinen Konzern!
    Ich lauf bis in den Jemen
    für mein Unternehmen.
    Ich schwimm bis nach Birma
    für meine Firma.
    Ich bin so froh
    im Großraumbüro.
    Wir haben uns alle lieb
    im Betrieb.«
    »Wundervoll«, sagt der Kaiserpinguin und wendet sich dann wieder der Menge zu. »Heute feiern wir, dass wir diese ganze Insel, unser geliebtes Déjà-vu-Land, in einen einzigen, riesigen Flughafen verwandelt haben. Naknak.«
    Das Publikum applaudiert brav.
    »Der Flughafen ist notwendig«, ruft der Kaiserpinguin. »Seine Kontrollmechanismen schützen uns und unseren Wohlstand. Vor dem Terror, vor der Kriminalität und vor … äh … naknak …«
    Er blickt auf den Teleprompter.
    »… dem Terror!«
    Ein paar Chormitglieder kichern.
    »Wer heute noch Economy reist, kann sich morgen schon in der Sky-Lounge wiederfinden«, ruft der Kaiserpinguin. »Der Flughafen bietet viele, naknak … Aufstiegsmöglichkeiten!«
    »Im wahrsten Sinne des Wortes«, sagt der Dickschnabelpinguin.
    Der ganze Chor lacht.
    »Der Flughafen, naknak … Wer lacht denn hier?«, fragt der Kaiserpinguin irritiert. »Ich höre Leute lachen! Naknak! Was soll denn das?«
    Nun beginnen auch ein paar Pinguine vor der Bühne zu kichern.
    »Der Flughafen!«, ruft der Kaiserpinguin verunsichert. »So hören Sie mir doch zu! Der Flughafen sorgt für den Flughafen! Für Wachstum! Das Wachstum sorgt für das Wachs…! Naknak. Für den Flug… Starten Sie Ihren Flug – zehn Minuten – schauen Sie sich mal die großen Flughäfen an … Wer spielt denn hier am Teleprompter? Da stimmt doch was nicht! Wer …«
    »Der Kaiserpinguin ist ja nackt!«, sagt der junge Brillenpinguin.
    »Naknaknackt«, sagt der Dickschnabelpinguin.
    Die Mitglieder des Chores liegen auf dem Boden, geschüttelt von unbeherrschbaren Lachanfällen.
    »So haben die Leute bei meinen Auftritten noch nie gelacht«, flüstere ich in meinem Versteck.
    »Ja«, sage ich. »So laut lachen höchstens die Leute in meinem Kopf.«
    Das Publikum vor der Bühne ist gespalten, einige Pinguine blicken irritiert um sich, andere grinsen, ein paar gackern und feixen.
    »Beherrscht euch! Naknak«, ruft der Kaiserpinguin.
    »Warum?«, fragt der Chor.
    »Fragt nicht!«, ruft der Kaiserpinguin.
    »Wir fragen dich aber!«, ruft der Chor.
    TAMM TAMM TAAAAHHM!
    »Was war das?«, ruft der Controller der Controller.
    Ich betätige einen Hebel. Die Bühnenmaschinerie setzt sich in Bewegung, und an einem Kran hängend schwebt das Känguru ins Rampenlicht. Der Chor jubelt und spendet Auftrittsapplaus. Die Pinguine vor der Bühne wirken stark verunsichert.
    »Fürchtet euch nicht!«, ruft das Känguru.
    Es springt auf die Bühne.
    »Edward!«, herrscht der Kaiserpinguin seinen Bodyguard an. »Naknak! Beenden Sie diesen Aufruhr!«
    »Ich möchte lieber nicht«, sagt der uniformierte Pinguin.
    Das Känguru geht langsam auf das Rednerpult zu.
    »Edward!«, ruft der Kaiserpinguin.
    »Ich heiße nicht mehr Edward«, sagt der
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