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Die Juwelen des Scheichs

Die Juwelen des Scheichs

Titel: Die Juwelen des Scheichs
Autoren: Maggie Cox
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Antiquitäten.“
    Gina überging die verletzende Bemerkung. „Ich möchte nicht, dass du die ganze Nacht allein an seinem Bett wachst. Wenn ich bei dir wäre, könntest du zumindest deine Sorgen und Ängste mit mir teilen. Bitte, lass mich mitgehen.“
    „Nein. Ich will, dass du bei Farida bleibst. Wir sehen uns später.“ Damit eilte er davon.

11. KAPITEL
    Es wurde eine lange Nacht, in der sein Sekretär und Freund Masoud mit dem Tod kämpfte. In den Morgenstunden erklärte der Chefarzt der Klinik, in die Zahir seinen Freund hatte bringen lassen, dass man nun nichts anderes tun könne als abzuwarten.
    Erschöpft kehrte Zahir in den Palast zurück und warf sich auf sein Bett. Mit Masoud war er früher zur Schule gegangen, er war wie ein Bruder für ihn. Ihn an all die Apparate angeschlossen zu sehen hatte Zahir in Angst und Verzweiflung versetzt. Würde er wieder einen Menschen verlieren, der ihm sehr viel bedeutete?
    Für ihn stand fest, dass Allah ihn auf die Probe stellte – oder verspottete. Gerade, als er sich entschieden hatte, der Liebe eine Chance zu geben, wurde ihm wieder vor Augen geführt, wie unsicher seine Zukunft mit Gina sein würde, da er auch sie verlieren könnte. Er würde es nicht ertragen, sollte sie jung sterben. Aufgewühlt schloss er die Augen und betete so inständig wie noch nie in seinem Leben.
    Zahirs schroffe Antwort von gestern Abend hatte Gina inzwischen überwunden. Aber es kam noch schlimmer.
    Als er von Masoud zurückgekehrt war, hatte Gina ihn auf dem Weg zu seinem Zimmer getroffen. Er sah völlig erschöpft aus.
    „Zahir.“ Sie musste hinter ihm herlaufen, weil er nicht einmal stehen blieb.
    „Was ist denn?“, fragte er müde.
    Ihr Herz hämmerte gegen die Rippen. „Wie geht es Masoud?“
    „Im Moment steht es auf Messers Schneide. Aber ehrlich gesagt will ich nicht darüber sprechen. Nur so viel … die nächsten Tage werden kritisch. Falls du etwas brauchst, wende dich also bitte an Farida oder Jamal.“
    „Ich will dich nicht nerven, Zahir, aber vielleicht könnte ich dich begleiten, wenn du das nächste Mal ins Krankenhaus gehst. Ich weiß, dass ich deinem Freund nicht helfen kann, aber ich könnte dich unterstützen, damit du mit deinen Ängsten und Sorgen nicht allein bist.“
    „Deine Anwesenheit wäre, um ehrlich zu sein, eher eine unnötige Ablenkung als eine Hilfe. Im Moment muss ich mich auf das konzentrieren, was für meinen Freund getan werden kann, anstatt von einer Frau belästigt zu werden, die wie ein Kind herumquengelt, das unbedingt etwas haben will.“
    Obwohl er ihre Hilfe erneut abwies, verkniff sie sich eine verletzende Antwort. „Jedenfalls sollst du wissen, dass ich da bin, falls du deine Meinung änderst.“
    Jedes Mal, wenn Zahir an diesem Morgen in ihre Nähe kam, wich er ihr schnell wieder aus. Die Hoffnung, die sie noch beim Abendessen erfüllt hatte, war wieder erloschen.
    Sie wusste, dass Masouds Krankheit ihn bis ins Mark erschütterte, weil er befürchtete, jetzt auch noch seinen Freund zu verlieren. Faridas Appell, sein Leben nicht ständig in Angst um seine Lieben zu verbringen, schien er vergessen zu haben.
    „Nicht verzweifeln“, tröstete Farida sie. „Masoud wird wieder gesund. Und dann wird Zahir auch wieder an die Liebe glauben.“
    Gina lenkte sich mit ihrer Arbeit ab, weil sie gar nicht erst darüber nachdenken wollte, was passieren würde, wenn Masoud starb. Sie konnte nur hoffen, dass Zahir bald wieder zu sich selbst finden würde – und zu ihr.
    Fünf Tage nach dem verhängnisvollen Abendessen war Masoud endlich auf dem Weg der Besserung. Er brauchte keine Infusionen mehr und hatte sogar schon das erste feste Essen zu sich genommen. Zahir war viel besserer Laune und besuchte Gina sogar in der Galerie, in der sie arbeitete.
    „Ich fahre gleich wieder ins Krankenhaus. Es kommt mir fast so vor, als wäre dort mein zweites Zuhause.“
    Sein Lächeln wirkt immer noch müde, dachte Gina. Aber zumindest war der gehetzte Ausdruck verschwunden. Auch wenn sie es sehr schätzte, dass er sich so aufopferungsvoll um seinen Freund kümmerte, schmerzte es sie, dass er überhaupt nicht mehr mit ihr zusammen sein wollte. Dass sie, wie er gesagt hatte, nur eine unnötige Ablenkung für ihn war.
    „Wenn ich heute Abend zurückkomme, möchte ich dich gern sehen“, erklärte er. „Ich muss dir etwas erzählen …“ Er stockte. „Ich bin dir in den letzten Tagen kein besonders guter Gastgeber oder verständnisvoller Freund gewesen,
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