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Die Juwelen des Scheichs

Die Juwelen des Scheichs

Titel: Die Juwelen des Scheichs
Autoren: Maggie Cox
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sehr leid, dass Sie diese traurige Nachricht bekommen haben … und trotzdem ist es sehr bedauerlich, dass Sie wieder nach Hause fliegen, bevor wir uns richtig kennengelernt haben.“
    Eine Falte erschien auf ihrer glatten Stirn. „Obwohl meine Mutter krank ist, würde ich lieber bleiben. Finden Sie das sehr schlimm von mir? Mir war bisher gar nicht bewusst, wie schmerzlich der Abschied für mich sein würde. Aber über diesem Ort liegt eine Art Zauber, der mich in seinen Bann zieht.“
    Ihre Antwort überraschte ihn so sehr, dass Zahir einen Moment kaum wusste, was er denken oder sagen sollte. „Also gefällt Ihnen dieser Teil der Welt? Dann müssen Sie bald zurückkommen, Gina … sehr bald. Vielleicht wenn Ihre Mutter wieder ganz gesund ist?“ Er verschränkte die Arme über der Brust, ein freundliches, wohlwollendes Lächeln auf den Lippen.
    „Ja, das würde ich tatsächlich sehr gern. Auch wenn ich es nicht erklären kann, habe ich das Gefühl, hier mehr zu Hause zu sein als in meiner Heimat. Ich liebe dieses Land.“
    Plötzlich leuchtete ihr Gesicht auf, als würde es von innen erstrahlen. Und Zahir hatte es mit einem Mal gar nicht mehr eilig, Amirs Anwesen zu verlassen.
    „Sie halten mich jetzt sicher für sehr unhöflich, weil ich allein hier draußen sitze, während alle anderen im Haus sind. Aber die Feier zu Ehren von Mr Husseins Neffen, der seinen Abschluss gemacht hat, sollte eine fröhliche Angelegenheit sein, die ich durch meine traurige Stimmung nicht verderben wollte. Mir fiel es plötzlich schwer, mich zu unterhalten, weil ich so aufgewühlt bin.“
    „Es gibt hier sicher keine Menschenseele, die nicht Verständnis für Ihre Lage hätte, Gina. Aber es ist schön, dass Sie an der Party teilgenommen haben. Es ist hier üblich, Freunde und Bekannte einzuladen, um sie daran teilhaben zu lassen, wenn in der Familie etwas gefeiert wird.“
    „Das gefällt mir ja so an den Menschen hier. Die Familie ist ihnen sehr wichtig.“
    „Ist es anders, da wo Sie herkommen?“
    Sie zuckte mit den Schultern und sah zur Seite. „Einige empfinden vielleicht genauso … aber nicht alle.“
    „Jetzt habe ich Sie wieder traurig gemacht.“
    „Nein, das haben Sie nicht. Sicher bin ich traurig, weil meine Mutter krank ist. Aber ehrlich gesagt haben wir nicht das liebevolle Verhältnis, das ich mir wünschen würde. Meine Eltern sind eingefleischte Akademiker. Bei ihnen geht es um Fakten, nicht um Gefühle. Die stehen ihnen nur im Weg. Doch jetzt habe ich Sie lange genug mit meinen Problemen gelangweilt. Es war sehr nett, Sie kennenzulernen, aber Sie sollten wohl besser wieder hineingehen.“
    „Das eilt nicht. Haben Sie Lust, noch ein bisschen mit mir hier draußen zu bleiben? Ganz egal, was gerade in unserem Leben passiert, es ist doch eine wunderschöne Nacht, oder nicht?“
    Als Zahir die Hand ausstreckte, um sie zurückzuhalten, weiteten sich ihre lebhaften blauen Augen überrascht. Er reagierte auf ihren verwunderten Blick nicht nur mit Faszination. Gina Collins’ seidenweiche Haut machte ihn fast schwindelig vor Verlangen. Ihm war, als würde ein heißer Wüstenwind durch seinen Blutkreislauf jagen. Er schaffte es kaum, den Blick von ihr zu lösen.
    „Na schön, dann bleibe ich noch ein oder zwei Augenblicke. Sie haben recht, es ist wirklich eine wunderschöne Nacht.“ Gina verschränkte die Arme vor der Brust und trat ein Stück zurück, als wäre ihr plötzlich bewusst geworden, dass sie sich viel zu nah waren. „Sind Sie mit Mr Husseins Familie verwandt?“
    Zahir bemerkte den Anflug von Neugier in ihrem Blick.
    „Nein, verwandt sind wir nicht, aber Amir und ich sind seit Langem befreundet. Für mich ist er wie ein Bruder. Ich heiße übrigens Zahir“, stellte er sich mit einer respektvollen Verbeugung vor.
    Ob sie wohl wegen der Verbeugung errötet oder weil ich nur meinen Vornamen genannt habe? dachte Zahir. In der westlichen Welt mochte man sich so leger verhalten, wenn man sich ungezwungen auf einer Party kennenlernte. Aber hier in Kabuyadir benahmen sich Männer in seiner Position nicht so – vor allem dann nicht, wenn sie dazu bestimmt waren, einmal ein Königreich zu regieren.
    „Zahir …“ Leise wiederholte sie seinen Namen, als wäre er etwas ganz Besonderes. Der sinnliche Klang ihrer Stimme sandte Zahir einen Schauer über den Rücken. „Selbst die Namen hier umgibt ein geheimnisvoller Zauber“, fügte sie schüchtern hinzu.
    „Kommen Sie.“ Sein Blut erhitzte sich noch mehr bei
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