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Die Juwelen des Scheichs

Die Juwelen des Scheichs

Titel: Die Juwelen des Scheichs
Autoren: Maggie Cox
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überwältigt wurde. Würde er sie jetzt loslassen, müsste sie ihn anflehen, sie festzuhalten. Sie würde alles aufs Spiel setzen – ihren Stolz, ihre Angst, ihr ganzes Herz.
    Kurz bevor er ihren Mund eroberte, umwehte sie plötzlich ein Duft nach Jasmin, Rosen und Orangenblüten, der vom Garten herüberkam. Diesen intensiven Moment würde sie für immer in ihrer Seele und ihrem Herzen bewahren. Sie verspürte ein Gefühl von Wildheit, ein ursprüngliches Verlangen nach Zahirs leidenschaftlichem Kuss. Ihre Lippen fanden sich, und ihre Zungen tanzten in wildem Spiel.
    Sein Atem kam stoßweise, als er sich von ihrem Mund löste und sie mit flackerndem Blick ansah. „Du reist morgen ab, und ich …“ Er wirkte hin und her gerissen. „Ich weiß nicht, wie ich es ertragen soll, dich gehen lassen zu müssen.“
    „Ich will ja nicht gehen … aber ich muss, Zahir.“
    „Müssen wir auf diese Weise auseinandergehen? Bei meiner Ehre, Gina, ich habe noch bei keiner anderen Frau so etwas gefühlt … Es ist, als ob … als ob du ein Teil von mir wärst, von dem ich gar nicht wusste, dass ich ihn verloren habe, bis ich dich gesehen habe.“
    Während sie ihn mit ihrem Blick verschlang, spürte Gina, wie ihr Herz sich bei dem Gedanken, von ihm getrennt zu sein, schmerzhaft zusammenzog. Würde man sie als herzlos, als kalt und gefühllos verurteilen, weil sie lieber bei Zahir bleiben würde, anstatt zu ihrer kranken Mutter nach Hause zu fliegen? In diesem Moment war es ihr egal. Und warum sollte sie sich auch Gedanken darüber machen, da sie schon so lange der Liebe und jeder warmen menschlichen Berührung beraubt worden war.
    Warum sollte sie sich schuldig fühlen und sich mit einer schmerzlichen Verantwortung beladen, wenn sein leidenschaftliches Geständnis genau ihre tiefe Sehnsucht nach etwas Wildem, Warmem und Wundervollem ansprach, das jenseits jeder Vorstellungskraft lag?
    „Du wohnst vermutlich in einem der Häuser hier auf dem Anwesen, nicht wahr?“ Er zog sie in den Schutz eines schattigen Baums und warf einen Blick über die Schulter, um nachzusehen, ob sie vielleicht beobachtet wurden. Doch der Garten lag verlassen und still da, nur das Zirpen der Zikaden und das Plätschern des Brunnens waren zu hören.
    Gina biss sich auf die Unterlippe und nickte.
    „Können wir dorthin gehen?“ Zahir strich mit seinem Daumen an ihren Fingern entlang, sodass die Spannung zwischen ihnen fast unerträglich wurde.
    „Ja.“
    Schweigend gingen sie bis zum Ende des Gartens, wo ein von Weinranken bewachsener Laubengang zu einem weiteren gepflasterten Bereich führte. Ein Stück weiter, unter hohen Dattelpalmen, lag das imposante weiße Gästehaus mit den Adobeziegeln.
    Als Gina nach dem Schlüssel in ihrer Tasche griff, erfasste sie ein seltsam wildes Gefühl, weil sie noch nie so spontan einem Verlangen gefolgt war.
    Sie betraten die Eingangshalle, hinter der sich ein großer Wohnraum erstreckte.
    „Und wo schläfst du?“, fragte er mit leiser Stimme.
    Sie legte ihre Hand in seine, dann führte sie ihn in ihr angenehm kühles Schlafzimmer mit dem Marmorboden und weiter zu dem großen Bett mit dem seidenen Baldachin, der in dramatischen Tönen von Orange und Glutrot flammte. Wandlampen aus Messing tauchten den Raum in ein warmes Licht.
    Zahir umfasste Ginas Gesicht mit seinen Händen – starke, warme, vertrauenerweckende Hände. Zweifellos die Hände eines Beschützers. Und sein Blick, sein fester Blick … er war wie ein dunkler Ozean, in den Gina aus freien Stücken eintauchen wollte.
    Dass er eine Frau noch nie so sehr gewollt hatte, stimmte tatsächlich. Sein Herz hämmerte in seiner Brust. Wie kann eine solch starke Anziehungskraft so plötzlich entstehen und so heftig sein? überlegte er. Mit all seinen Sinnen war er gefangen und konnte kaum noch klar denken, ganz zu schweigen davon, auf irgendeine verständliche Erklärung zu hoffen. Er ertappte sich dabei, wie er jede Einzelheit dieser fesselnden Züge vor ihm betrachtete. Im Gegensatz zu dem hellen Goldton ihrer Haare waren Ginas Brauen dunkel. Sie besaß eine Schönheit, die er nie vergessen würde.
    Vielleicht ist das die einzige Nacht für lange Zeit, in der wir zusammen sein können, dachte Zahir. Wer konnte schon wissen, wie lange Ginas Mutter im Krankenhaus bleiben musste und wann deren bildschöne Tochter nach Kabuyadir zurückkehren konnte? Bei dem Gedanken zog sich sein Magen schmerzlich zusammen. Warum hatte das Schicksal ihm solch einen wertvollen
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