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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante
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weggesteckt. Mordecai, der menschliche Blackcollar, war zwar auch noch unverletzt, aber
in der Enge des Kontrollraums vermochte er dem Feind auf Dauer nicht zu entwischen.
Und wo der Ryq bald doppelt so groß war wie er und vielleicht das dreifache Gewicht auf die Waage
brachte, bedurfte es vielleicht nur eines kräftigen Schlags oder Schwertstreichs, um den Kampf
endgültig zu beenden.
Galway schaute sich verzweifelt im Raum um und suchte nach etwas - irgendetwas -, das er als
Waffe zu benutzen vermochte. Irgendetwas, womit er Mordecais Chancen auch nur ein wenig zu
verbessern vermochte.
Er suchte noch immer, als Taakh, dessen meditative Kampfpause anscheinend vorbei war, erneut zum
Angriff ansetzte.
Er führte wieder einen Schwerthieb gegen Mordecais Kopf. Diesmal wich Mordecai aber nicht einfach
nur aus, sondern hob den nunchaku: Er hatte jeweils ein Holz in der Hand und spannte die
Kunststoffkette, mit der die beiden Hölzer verbunden waren, horizontal überm Kopf, um den Schlag
abzuwehren. Die Klinge traf auf die Kette, und sie wurde durch die Wucht des Schlages gegen
Mordecais Kopf gedrückt. Mordecai drehte sich unter der herabsausenden Waffe weg, drehte ein nunchaku -Holz weg und wartete, bis das Schwert durch das Trägheitsmoment der Klinge an der
Schulter vorbeigeschwungen war.
Bevor Taakh das Gleichgewicht noch zurückerlangte, griff der Blackcollar mit dem linken Arm um
die Schwertspitze herum und schlang den nunchaku um die Waffe. Die Kette wickelte sich
fest um den Ansatz der Klinge und arretierte sie.
Taakhs zorniges Brüllen geriet zu einem schmerzerfüllten Grunzen, als Mordecai im
offensichtlichen Versuch, ihm das Schwert zu entwinden, ihm den rechten Ellbogen in den Unterarm
rammte. Er schlug noch einmal gegen den Arm des Ryq, und dann machte Taakh einen weiten Schritt
zurück, packte das Schwert mit beiden Händen und hob es hoch hinter den Kopf.
Mordecai versuchte dem Angriff standzuhalten, doch der Ryq war viel zu groß und schwer für
ihn.
Als er mühelos emporgehoben wurde, wickelte er mit der linken Hand den nunchaku von der
Klinge ab, während Taakh das Schwert noch höher hob.
Beide versuchten verzweifelt, ihre Waffen wieder unter Kontrolle zu bringen; Mordecai war einen
Sekundenbruchteil schneller und versetzte Taakh mit dem nunchaku einen heftigen Schlag ins
Gesicht, bevor er gezwungen war, sich vor dem herabsausenden Schwert in Sicherheit bringen.
Der Ryq hob wieder die Waffe und stürmte vorwärts. Diesmal forcierte er den Angriff und versuchte
Mordecai erneut an die Wand zu drücken. Doch nun zeigte er erste Ermüdungserscheinungen, und die
kreisende Waffe wurde zwar nicht wesentlich, aber doch merklich langsamer. Mordecai wich ihm
relativ mühelos aus und vermochte wieder in die Mitte des Raums zu flüchten, bevor die Falle
zuschnappte.
Mordecai wurde seinerseits aber auch langsamer, und die nächsten zwei Versuche, das herabsausende
Schwert abzuwehren, scheiterten; er hatte es nur den Reflexen und einem Glücksengel zu verdanken,
dass die Schläge ihn nicht sofort außer Gefecht setzten. Er steckte in der Klemme, und der
hilflos zuschauende Galway wurde sich plötzlich bewusst, dass Mordecai versuchte, sich einen Weg
zur Tür zu bahnen und zu entkommen.
Taakh erkannte das auch. Jeden Schritt, den Mordecai zur Tür zu machen versuchte, erwiderte der
Ryq mit einem Gegenzug, der ihn in die Mitte des Raums zurücktrieb.
Während Taakh ihn immer weiter zurückdrängte, stieß Mordecai mit dem Fuß gegen den Laser, mit dem
Taakh ihn zuvor beworfen hatte. Er taumelte leicht und versuchte das Gleichgewicht zu
halten.
Das war die Blöße, die Taakh brauchte. Er stürmte vor und holte erneut mit dem Schwert gegen
Mordecais Kopf aus. Weil die Füße noch immer durch die Waffe blockiert waren, hatte Mordecai
keine andere Wahl, als den nunchaku. wieder im beidhändigen Griff hochzureißen und die
herabsausende Klinge mit der Kette abzufangen. Es gelang ihm gerade noch, seitlich auszuweichen,
und dann warf er wieder das linke Holz ums Schwert und schlang die Kette um den Griff.
Nur dass Taakh diesmal bereit war. Anstatt dass er einfach nur zurückwich und das Schwert
loszureißen versuchte, nahm er die freie Hand zu Hilfe und umklammerte Mordecais Hand wie ein
Schraubstock.
Und nun wusste Galway, dass alles vorbei war.
Vor dem geistigen Auge sah er schon das unausweichliche Ende: Mordecai wurde von den Füßen
gerissen und zappelte hilflos an seinem eigenen
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