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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante
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sagte der Ryq schließlich.
»Aber das ist ein Kampf, den ihr nicht gewinnen könnt«, sagte Skyler ihm. »Gewiss, ihr könnt
viele Menschen töten, wenn es euch darauf ankommt. Aber wir sind euch trotzdem zahlenmäßig
überlegen, und mit Whiplash haben wir Zugang zur Bewaffnung, den Leuten und den inneren
Festungen. Eure Niederlage wäre unvermeidlich und nur noch eine Frage der Zeit.« Er hielt inne.
»Aber es gibt eine Alternative.«
Daasaas dunkle Augen waren unverwandt auf ihn gerichtet. »Ich... höre.«
»Ihr verschwindet«, sagte Skyler ohne Umschweife. »Ihr alle. Ob heute Abend, morgen oder nächste
Woche - aber ihr verschwindet. Ihr zieht eure Leute und eure Truppen ab - ihr könnt meinetwegen
auch so viele Waffen mitnehmen, wie ihr in euren Schiffen verstauen könnt. Aber ihr werdet
abziehen.«
Daasaa stieß ein kurzes, spöttisches Lachen aus.
»Und... was... hätten... wir... davon?«
»Eine Atempause«, sagte Skyler. »Siehst du, wenn ihr euch langsam zurückzieht und die Taktik der
verbrannten Erde anwendet, wird die Menschheit Zeit haben, sich zu organisieren und die
politischen Kontrollmechanismen zu restaurieren, die wir brauchen, um als eine integrierte
Gesellschaft zu funktionieren. Wenn ihr aber gleich verschwindet...« Er verzog das Gesicht.
»...dann garantiere ich dir ein monate- oder jahrelanges Chaos, während eure
Regierungsmarionetten sich an die Macht klammern und die verschiedenen Widerstandsgruppen sie
ihnen zu entreißen versuchen und während die Menschen vom Nektar der Freiheit kosten wollen. Das
haben wir immer wieder erlebt, wenn eine Nation oder Region plötzlich von einer Tyrannei befreit
wurde. Glaub mir, das wird auch diesmal wieder geschehen.«
Daasaa schnaubte und richtete den Blick auf die Leichen der beiden Sicherheitsoffiziere, die
Halaak getötet hatte. »Ein... paar... Leuten... war... die... Freiheit... wohl... nicht...
vergönnt«, sagte er verächtlich.
»Diesen Eindruck habe ich auch«, sagte Skyler. »Und du kannst auch gern die Ansicht vertreten,
dass wir zu nichts anderem als Sklaven für die Ryqril taugen würden, wenn du dich dann besser
fühlst. Solange du mir nur glaubst, dass das der einzig richtige Weg ist.«
Daasaa schüttelte den Kopf. »Das... Oberkommando... wird... das... nicht... akzeptieren«, sagte
er. »Wir... brauchen... die... Fabriken... und... die ... Produktionslinien... für... die...
Waffenfertigung.«
»Die existieren nicht mehr, Gefechts-Architekt«, sagte Skyler. »Eure Waffenschmieden sind das
Erste, worum wir uns kümmern. Wir werden mit Whiplash behandelte Menschen dort einschleusen und
sie entweder übernehmen oder in die Luft jagen.«
»Dabei... würden... Tausende... eurer... Leute... sterben.«
»Und Dutzende von euren Leuten«, konterte Skyler. »Wie gesagt, ihr könntet euch noch für eine
Weile behaupten, wenn ihr unbedingt wollt. Aber das würde euch Zeit und Energie und Leute kosten
- und von allen drei habt ihr eh schon zu wenig. Und am Ende müsstet ihr sowieso abziehen.«
Er wies gen Himmel. »Vielleicht könntet ihr sogar über die Chryselli siegen, während wir uns
darum streiten, wer Häuptling und Indianer wird. Vielleicht besiegt ihr sie aber auch nicht. Aber
das wäre eure einzige Hoffnung, einen Zweifrontenkrieg zu vermeiden, den ihr ganz bestimmt nicht
gewinnen würdet.«
Daasaa stieß wieder ein Schnauben aus, doch diesmal war es ein weicheres, eher nachdenkliches
Geräusch. »Ich... werde... deinen... Vorschlag... dem... Oberkommando... vorlegen«, sagte er.
»Es... wird... darüber... entscheiden.«
»Sag ihnen aber, dass sie sich schnell entscheiden sollen«, sagte Skyler.
»Ich... werde... diese... Botschaft... überbringen.« Daasaa zögerte. »Es... wird... ungefähr...
einen... Monat... dauern... um... eine... Entscheidung... zu... treffen«, sagte er. »Werdet...
ihr... eure... Angriffe... so... lange... einstellen?«
Skyler ließ sich das durch den Kopf gehen. In Anbetracht der winzigen Armee, über die sie im
Moment wirklich verfügten, wäre dieses Versprechen geradezu ein Witz. »Einverstanden -
vorausgesetzt, dass ihr in der Zwischenzeit auch nichts gegen uns unternehmt«, sagte er. »Und
vorausgesetzt, dass ihr die zwei Phoenix-Angehörigen freilasst, die ihr noch immer in Gewahrsam
habt.«
»Sie... werden... morgen... früh... zum... West... Tor... von... Athena... gebracht«, versprach
Daasaa ohne zu zögern. »Einer... von... ihnen... ist... jedoch...
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