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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante
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abgezogen sind, würden sie
viel zu viel Zeit verlieren, wenn sie doch noch einmal zurückkommen wollten.«
»Vielleicht«, sagte Caine mit leisem Zweifel. »Obwohl wir in absehbarer Zeit kaum in der Lage
sein werden, eine ernst zu nehmende Streitmacht auf die Beine zu stellen.«
»Das macht auch nichts, weil wir ihnen das sowieso zugesagt haben«, sagte Lathe. »Dass wir keine
Armee aufstellen bedeutet aber nicht, dass wir überhaupt keine Kriegsanstrengungen unternehmen.
Soweit ich weiß, spricht Lepkowski bereits mit einigen der soeben mit Whiplash behandelten
TDE-Industriellen über eine Umrüstung der Fabriken, um Kriegsmaterial für die Chryselli zu
produzieren. Und wo nun keine Ryqril-Kriegsschiffe mehr im TDE-Raumsektor herumschwirren, können
die normalen Transportaufgaben wieder von zivilen Raumschiffen übernommen werden. Dadurch stehen
die Novak, Defiant und Karachi wieder für direkte Gefechtsoperationen zur
Verfügung.«
Caine nickte. Das könnte funktionieren. Das könnte wirklich funktionieren. »Und was ist mit
dir?«, fragte er. »Du wirst doch eine Rolle in der neuen Regierung übernehmen, nicht wahr?«
Lathe schnaubte. »Mach dich nicht lächerlich. Wir sind doch keine Staatsmänner, Caine. Die
meisten von uns sind nicht einmal Politiker. Wir sind Soldaten.«
»Aber die besten Soldaten.«
»Die besten ist ein relativer Begriff«, gab Lathe zu bedenken. »Aber darauf kommt es auch
nicht mehr an. Wir sind und bleiben Soldaten... und unser Krieg ist vorbei. Es liegt nun alles in
den Händen von Leuten wie Lepkowski und Galway, Anne Silcox und Oberst Bailey.«
Er deutete auf die Berge. »Was mich betrifft - ich spiele mit dem Gedanken, mir eine kleine Hütte
zu bauen; wie diejenige, in der laut Jensen Foxleigh gelebt hat. Aber natürlich in der Nähe der
Lodge, damit ich Plinrys Jugend weiterhin in der Kunst des Kampfsports unterweisen kann.
Vorausgesetzt, sie wollen sie überhaupt noch erlernen.«
»Das wollen sie ganz bestimmt«, sagte Caine.
»Wir werden sehen. Und dann...« Lathe drehte sich zu den Bergen um und bekam einen entrückten
Blick. »Es ist kein Backlash mehr übrig, Caine«, sagte er leise. »Und ohne es ist diese
Generation von Blackcollars zugleich auch die letzte. Es wird Zeit, dass wir unseren würdevollen
Abgang in die Geschichtsbücher vorbereiten.«
Caine schluckte schwer. »Du hast die Menschheit gerettet«, sagte er leise.
»Wir waren dabei behilflich«, pflichtete Lathe ihm bei. »Aber das war kaum allein unser
Verdienst. Vergiss nicht Lepkowski und die Chryselli, Shaw und die Khala-Blackcollars, Anne und
Kanai und die alten Fackel-Leute, die Whiplash entwickelt haben - und die Liste ließe sich noch
endlos fortsetzen.«
»Und natürlich auch Galway«, sagte Caine und nickte. »Er hat den Hals riskiert, um seine Leute
auf den richtigen Weg zu bringen.«
»Und nicht zu vergessen du selbst«, ergänzte Lathe. »Du bist schließlich derjenige, der die Kugel
überhaupt erst ins Rollen gebracht hat.«
»Vielleicht«, erwiderte Caine. »Aber wie man es auch dreht und wendet, du und die anderen
Blackcollars habt den Großteil der Last getragen. Wir werden das niemals vergessen.«
» Niemals ist eine lange Zeit, Caine«, sagte Lathe mit einem verhaltenen Lächeln im
zerfurchten Gesicht. »Aber wir werden sehen. Wir werden sehen.«
ENDE
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