Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
genauso wichtig. Zwei von den
Technikern, die die Sicherheit hierhergeschickt hatte, sind noch am Leben. Aber bei dem Zustand
meiner Rippen bin ich nicht imstande gewesen, sie allein zu transportieren.«
»Ich kann das jetzt erledigen«, erbot sich Flynn. »Oder sie zumindest zur Schachtsohle bringen,
damit wir sie morgen rausholen können.«
»Wir gehen zusammen«, sagte Jensen und spähte in die Dunkelheit. »Und bevor ich mich ganz von
diesem Ort verabschiede, muss ich noch einmal in Shelter Valley haltmachen. Ich glaube, dass Doc
Adamson und sein Sohn gern Bescheid wüssten, wie Foxleigh gestorben ist.«
»Klingt gut«, sagte Flynn. »Du solltest aber bedenken, dass du ihnen dann wahrscheinlich auch
noch seine ganze Lebensgeschichte erzählen musst.«
Die Geschichte eines Mannes, der dreißig Jahre lang in stiller Scham gelebt hatte... »Keine
Sorge«, murmelte er. »Den Rest kennen sie schon.«

Shaw und Caine warteten am Treffpunkt, als Galway und die anderen eintrafen. »Caine«, sagte
Galway und betrachtete den jüngeren Mann befangen, als sie zu ihnen hingingen. Als er Caine
zuletzt gesehen hatte, waren die beiden Feinde gewesen, und Galway hatte ihn dementsprechend
behandelt.
Doch wenn Caine ihm das noch nachtrug, ließ er es sich zumindest nicht anmerken. »Galway«, grüßte
er den Präfekten zurück. »Willkommen auf unserer Seite.«
»Es ist schon eine Weile her«, sagte Galway und wandte sich an Shaw. »Tactor«, sagte er und
nickte ihm zu.
»Es freut mich, nun doch noch deine Bekanntschaft zu machen, Präfekt«, sagte der andere. »Und die
Freude beruht sicher auch auf Gegenseitigkeit.«
Nun musste Galway lächeln. Der ruhige, selbstbewusste Mann, der da vor ihm stand, entsprach so
gar nicht dem Bild, das Judas' Berichte von ihm gezeichnet hatten. »In der Tat«, sagte er.
»Hattest du Schwierigkeiten, Caine rauszuholen?«, fragte Lathe und trat neben Galway.
Shaw schüttelte den Kopf. »Sie waren so unvorbereitet auf einen Angriff, wie Soldaten es
überhaupt sein können.« Er schaute mit einem Kopfnicken an Lathes Schulter vorbei. »Wie ich sehe,
hast du auch seinen bösen Zwilling mitgebracht.«
»Er gehört jetzt zu den Guten«, versicherte Lathe ihm. »Er hat sein Whiplash bekommen und
instruiert nun Mordecai und Spadafora über die Details der Sicherheitseinrichtungen des
Regierungszentrums. Das heißt, falls du interessiert bist, irgendwann dort einzudringen.«
»Vielleicht«, sagte Shaw mit einem Anflug leisen Schmerzes in der Stimme. »Aber ich habe heute
Abend ein Drittel meiner Männer in Khorstron verloren - sie wurden entweder verwundet oder
getötet. Ich muss erst mal sehen, was für eine Truppe ich wieder auf die Beine stellen
kann.«
»Du hättest den Wachen in der Basis auch Whiplash verabreichen sollen, nachdem du Caine
rausgeholt hattest«, sagte Galway.
»Habe ich doch«, sagte Shaw zu ihm. »Das müsste fürs Erste genügen.« Er sah Lathe an. »Hast du
deine Nachricht übermittelt?«
Lathe nickte. »Wir haben den Halbkreis im Vorraum gefunden. Sie hatten sich hinter etwa einem
Dutzend Krieger verschanzt. Neben ihnen und den Sicherheitskräften von Denver, mit denen Skyler
heute Abend hätte sprechen sollen, wird das Oberkommando den Vorschlag wohl ernsthaft
prüfen.«
»Und wenn nicht, dann steht uns eine lange, schwere Schlacht bevor«, gab Shaw zu bedenken.
»Es wäre dann aber eine Schlacht, von der wir wissen, dass wir sie letztlich gewinnen werden«,
sagte Lathe. »Schon erstaunlich, was Hoffnung bei einem Menschen bewirken kann.«
Galways Blick schweifte zu den Sternen am Himmel ab. Hoffnung. Alles, was er sich die meiste Zeit
seines Berufslebens für das Volk von Plinry erhofft hatte, sagte er sich, war ein Mindestmaß an
Sicherheit und eine reelle Chance, ihr Leben ohne unnötige Interventionen durch die
außerirdischen Eroberer zu leben. Er hatte geplant und gestritten und gekämpft, um ihnen diese
Chance zu ermöglichen, und den minimalen Spielraum, den die Loyalitätskonditionierung ihm ließ,
voll ausgeschöpft. Er hätte alles in seinen Kräften Stehende unternommen, um dieses Ziel zu
erreichen - bis hin zur und einschließlich der Opferung von Lathe und den anderen Blackcollars,
wenn es notwendig gewesen wäre.
Erst in den letzten vierundzwanzig Stunden, nachdem sein Bewusstsein von der
Loyalitätskonditionierung befreit worden war, hatte er erkannt, wie klein diese Ziele in
Wirklichkeit gewesen waren.
Er hatte einen kleinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher