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Die Jagd nach den Millionendieben

Die Jagd nach den Millionendieben

Titel: Die Jagd nach den Millionendieben
Autoren: Stefan Wolf
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frische. Auf die vom Volksfest.“ Sie war
aufgestanden und hakte sich bei ihrer Mutter ein. „Du hast doch versprochen,
heute dürfte ich ausnahmsweise bis 11 Uhr aufbleiben. Wo wir doch morgen ganz
leichte Fächer haben. Und es wird auch keine Arbeit geschrieben.“
    „Und du willst jetzt noch zum
Volksfest?“ fragte Frau Glockner erschrocken.
    „Bin um elf wieder da. Bitte,
bitte Mammi. Wir sind doch zu dritt. Passieren kann uns nichts. Und Oskar kommt
auch mit.“
    Oskar, der nur noch halb
schlief, begann mit dem Schwanz zu wedeln, als er seinen Namen hörte.
    „Ich weiß nicht“, sagte Frau
Glockner. „In eurem Alter sollte es solche Ausnahmen noch nicht geben. Es ist
einfach zu spät.“
    „Viele unseres Jahrgangs“,
sagte Karl wieder mal in seiner geschraubten Art, „gehen bereits in Diskotheken
ein und aus, sprechen alkoholischen Getränken zu und haben meistens eine
Zigarette in der Hand. Dagegen ist es doch ein harmloses Vergnügen, Frau
Glockner, wenn wir uns abends auf dem Volksfest umsehen. Gaby hat sich so
darauf gefreut.“
    „Und sie wird pünktlich zurück
sein“, sagte Tarzan und hätte sich beinahe in die Brust geworfen. „Ich
übernehme die Verantwortung.“
    „Na, gut!“ sagte Frau Glockner.
„Ich kann euch verstehen. Es ist ja wirklich eine schöne Sommernacht. Und der
Mond scheint so hell.“
     
     
     

4. Der Zweikampf
     
    Laue Luft wehte durch die
Straße, als die drei das Haus verließen. Oskar wurde an der Leine geführt.
Anfangs blieb er häufig stehen, um am Rinnstein zu schnüffeln. Aber dann
trollte er sich im gleichen Schritt.

    Gaby hatte ihre weiße
Jeansjacke an und ein blaues Tuch um den Hals geknotet. Sie war aufgeregt. Ein
tolles Gefühl, bei so einer Sache mitzumachen. Leider konnte sie um Mitternacht
nicht dabei sein, wenn es richtig spannend wurde. In welchem Bierzelt Otto, der
heisere Dieb, seinen Komplizen treffen wollte — darüber bestand kein Zweifel.
Es gab nur ein einziges großes Bierzelt in der ganzen Stadt: das vom Volksfest.
    Karl, der trotz Brille bei
Nacht noch kurzsichtiger war, schlenkerte mit seinen langen Armen, als er an
Gabys rechter Seite trottete. Ein kniffliges Problem, dachte er: Woran will
Tarzan den Dieb erkennen? An der Gestalt? Da gleichen sich viele. An der
komischen Mütze? Fragt sich, ob er die auf dem Kürbis hat. An der Stimme? Nur
daran! Natürlich. Aber wenn er ihn nicht zufällig reden hört, was dann? Will er
im Bierzelt von einem zum andern gehen und ihn zum Reden bringen?
    Tarzan ging links neben Gaby
und führte Oskar an der Leine. Seine Gedanken waren auf das Nächstliegende
gerichtet. Plötzlich blieb er stehen.
    „Leute, ich hab’s mir überlegt:
Es wäre unfair, wenn wir der Polizei überhaupt nichts sagen.“
    Die beiden machten halt. Nur
Oskar trottete weiter. Aber die Leine bremste ihn.
    „Paß doch auf!“ sagte Gaby ganz
empört, „das tut dem Oskar doch weh! Das Halsband schnürt ihm ja die Luft ab!“
    Sie beugte sich zu Oskar hinab,
streichelte sanft über den Kopf des Spaniels und sagte: „So, jetzt ist es
wieder gut, meiner Kleiner. Gaby paßt schon auf dich auf. Gib Pfote!“
    Umsonst hieß Gaby ja nicht
,Pfote’!
    Oskar schaute sie treuherzig
an, so, als wollte er sagen: ,Das hat ja gar nicht weh getan, aber gut, daß du
immer an mich denkst’, leckte Gabys Hand und gab artig die Pfote.
    „Jetzt hast du mich ganz aus
dem Konzept gebracht“, sagte Karl, „ich muß das ganz genau wissen, damit ich
für euch mitdenken kann. Was hast du gemeint?“ wandte er sich an Tarzan.
    „Wenigstens anrufen sollte ich
die Polizei. Und mitteilen, daß eingebrochen wurde. Und wo. Ohne natürlich
meinen Namen zu nennen.“
    „Dazu bist du verpflichtet,
wenn ich mich richtig erinnere.“
    An der nächsten Straßenecke war
eine Telefonzelle.
    Zu dritt wollten sie sich
hineinzwängen, samt Oskar; aber es wurde zu eng. Karl, Gaby und der Hund
blieben draußen. Mit dem Fuß hielt Tarzan die Tür einen Spalt auf, damit die
beiden mithören konnten.
    Beim ersten Mal verwählte er
sich. Das machte die Aufregung. Dann räusperte er sich. Das Freizeichen
erklang. Am anderen Ende der Leitung wurde abgehoben.
    „Polizeipräsidium. Wachtmeister
Scheufel“, sagte eine gemütliche Stimme.
    Tarzan schluckte. „Ich...
möchte einen Einbruch melden. Eichenallee 12 oder 14. Gesehen habe ich’s nur
von der Rückseite. Zufällig. Zwei Männer haben Gemälde gestohlen.“
    „Moment, ich notiere. Und wer spricht
dort,
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