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Die Jagd nach den Millionendieben

Die Jagd nach den Millionendieben

Titel: Die Jagd nach den Millionendieben
Autoren: Stefan Wolf
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hörte ihre
Stimmen vor der Garage. Frau Sauerlich war gehobener Stimmung und lachte. Herr
Sauerlich sprach mit Georg. Dann klappten die Türen zu, und der Jaguar bewegte
sich zur Straße — sehr leise natürlich, denn dafür ist sein Motor bekannt.
    Hinter allen Fenstern war es
jetzt dunkel. Und die Nacht kam mit Riesenschritten. Eben noch hatte ein
orangefarbener Strich im Westen den Horizont begrenzt. Jetzt wurde die Dunkelheit
dichter und dichter, und der Wind trieb Wolkenfetzen unter dem Mond vorbei.
    Gaby fröstelte. Tarzan spähte
umher und merkte, wie seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten.
    Ein Knacken im Sprechfunkgerät!
    „Ein Wagen fährt langsam die
Straße runter“, teilte Karl mit. „Ich werd’ verrückt! Es ist der Kombi. Sie
haben die Beschriftung überklebt. Und dasselbe Nummernschild wie letzte Nacht:
AS 3418... Soll ich... soll ich jetzt die Funkstreife anrufen?“
    „Warte noch!“ gab Tarzan durch.
„Wer sitzt drin?“
    „Zwei Männer. Wer’s ist, kann
ich nicht erkennen. Bestimmt sind’s Macholt und Eddi.“
    „Wahrscheinlich haben sie in
einer Querstraße gelauert“, sagte Tarzan leise, „und beobachtet, wie die
Sauerlichs wegfahren. Jetzt denken sie, die Luft ist rein. Wäre ja die größte
Frechheit, wenn sie einfach durch die Einfahrt kommen.“
    „Sie sind vorbeigerollt“, gab
Karl durch. „Jetzt hält der Wagen, ungefähr 50 Meter von der Einfahrt entfernt.
Jetzt schalten sie die Scheinwerfer aus. Aber sie bleiben drin.“
    „Gib sofort Bescheid, wenn sie
aussteigen“, sagte Tarzan. „Erst wenn wir hier beobachten, daß sie wirklich
einbrechen, können wir die Funkstreife anrufen.“
    Er hatte kaum ausgesprochen,
als Gaby ihn anstieß. Sie deutete durch die Zweige nach rechts. Im selben
Moment sah er die beiden Gestalten. Sie kamen aus der Tiefe des Gartens,
geduckt, lautlos, äußerst vorsichtig.
    Sie huschten von Busch zu
Busch, näherten sich rasch und blieben beim Springbrunnen stehen.
    Behutsam bog Tarzan einige
Zweige zur Seite. Jetzt konnte er besser sehen.
    Es waren Otto Macholt und Eddi.
    Aber wer saß dann im Kombi?
    Donnerwetter! dachte Tarzan.
Das trifft sich ja prima. Offenbar ist heute abend die ganze Bande versammelt.
    Otto und Eddi waren jetzt so
nahe, daß man ihre leisen Stimmen verstehen konnte.
    „’ne Menge Bilder soll dieser
Sauerlich haben“, sagte Otto. „Ohne unseren Fachmann wäre ich aufgeschmissen.
Ich könnte nie auseinanderhalten, was Schund ist und was sich zum Mitnehmen
lohnt.“
    „Aber der Fachmann hat die
Hosen voll“, sagte Eddi. „Los! Wir müssen uns beeilen. In fünf Minuten steigt
er aus dem Wagen und kommt her. Bis dahin müssen wir das Fenster geknackt
haben.“
    „Dann ist nur noch der Boß im
Wagen“, erwiderte Otto leise. „Der drückt sich immer, wenn was schiefgeht, kann
er abhauen. Und wir sitzen in der Tinte.“
    „Was soll denn schiefgehen“,
murrte Eddi. „Uns erwischt niemand.“
    Sie schlichen zur Rückfront.
    Einen Moment später klirrte
Glas.
    „Mein Gott!“ wisperte Gaby. „Es
ist tatsächlich alles so, wie du gedacht hast.“
    „Wir müssen neben die Garage“,
erwiderte Tarzan leise. „Wenn ich hier ins Gerät spreche, hören sie uns.“
    Leise schlichen sie sich weg.
Auch auf der Garagenseite, die vom Haus abgewandt war, wuchsen Büsche. Die
Kinder versteckten sich. Die Rückfront der Villa war jetzt nicht mehr im
Blickfeld. Aber das schadete nichts. Dafür konnten sie durch die Einfahrt zur
Straße sehen. Hier war allerdings alles dunkel. Die nächste Laterne stand
ziemlich weit entfernt. Nur ganz schemenhaft konnten sie den Kombi erkennen.
    „Karl!“ sagte Tarzan ins
Sprechfunkgerät. „Otto Macholt und Eddi sind eben durch den Garten gekommen.
Jetzt brechen sie ein Fenster auf und steigen ein. Ruf die Funkstreife an. Sie
soll sofort herkommen. Aber nicht mit Sirenengeheul. Sonst werden die Diebe
gewarnt.“
    „In Ordnung“, antwortete Karl.
„Aber wer sitzt denn dann im Kombi?“
    „Der Boß der Bande und ein
Fachmann für die Gemälde.“
    Jetzt hieß es warten. Tarzan
biß sich vor Aufregung auf die Lippen und sah zu dem Wagen hinüber. Gaby hatte
eiskalte Finger, die sie zum Wärmen in den Achselhöhlen versteckte. Aber das
half nicht viel.
    Tarzan kniff die Augen
zusammen. Jetzt war es soweit. Am Kombi wurde die Fahrertür geöffnet. Eine
Gestalt stieg aus. Daß es ein Mann war, sah man. Mehr ließ sich nicht erkennen.
Rasch überquerte er die Straße. Er kam zur Einfahrt,
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