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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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stieß aus Arataks Kniehöhe zu. Die mannsgroßen Jäger drängten sich um Dane und tr a ten sich gegenseitig auf die Füße; er schlug ein paar von i h nen nieder. Alles geschah jetzt automatisch. Über Arataks Kopf hinweg sah er, daß die Sonnenscheibe den Horizont berührte. W en interessierte das jetzt noch ? Töte sie alle oder stirb wenigstens bei dem Versuch!
    Eine bärtige Menschengestalt rannte auf Dane zu. Sie hielt einen runden Metallschild vor dem Körper erhoben und wirbelte ein schweres, gerades Schwert über dem Kopf. Eine flüchtige Erinnerung daran, wie der Spinnenmann sein Schwert eingeklemmt hatte, ließ Dane zur Seite springen und seine Klinge vom Schild wegziehen. Er machte eine Drehung, während sein eigenes Schwert einen weiten Kreis beschrieb und durch die rechte Schulter des Mannes in seine Brust drang.
    Die nächsten Augenblicke waren ein einziges Durchei n ander. Es war unmöglich, den Überblick zu behalten. Aratak ließ irgendwie den bärenartigen Anführer der Jagd durch die Luft fliegen, seine Klinge war von einem Schlag mit der Keule des Echsenmannes zerbrochen . Der Protoursine büc k te sich und begann, zwischen den kugelförmigen, sich aufl ö senden Körpern seiner Toten nach einer anderen Waffe zu suchen. Dane und Aratak stürmten gemeinsam auf ihn zu, und der falsche Echsenmann, der herbeigeeilt kam, um in den Kampf einzugreifen, traf Aratak mit einer Nachahmung seiner eigenen großen Keule am Knie. Dieser ging mit e i nem Seufzer zu Boden , aber seine Axt wirbelte durch die Luft, und als der Schild des Jägers herunterkam, um sie au f zufangen, trieb Rianna ihre Lanze in seine Seite, und der falsche Aratak fiel. Einen Augenblick lang dachte Dane, es sei sein Freund, der gefallen war; der echte und der falsche Aratak lagen nebeneinander auf dem Boden. Der große Pr o toursine hatte eine Lanze, ähnlich der von Rianna, aufgeh o ben und stürmte auf sie zu, stolperte aber über einen seiner eigenen Männer, den rauhäutigen Bogenschützen. Um ihn herum fielen die Jäger zurück zum Strom, und als Dane sich durch einen Nebel von Blut über seinen Augen umschaute, bemerkte er, daß der letzte Sonnenstrahl verschwunden war. Sonnenuntergang. Die Schlacht war vorüber … Die Jäger, die noch am Leben waren – es konnten kaum mehr als ein Dutzend übrig sein, dachte Dane in traumartiger Verzwei f lung –, eilten durch das Wasser zurück. Das große Bärenw e sen schrie ihnen etwas nach, als wolle es sie zum Stehen bringen. Es erhob seine Keule, wie um sie zu einem letzten Angriff zu bewegen; einer oder zwei der Jäger hielten inne und griffen nach ihren Waffen, aber die anderen hasteten weiter, und nach einer Minute drehte sich der riesige Pr o toursine entmutigt um, hob seine Waffe in einer letzten dr o henden Gebärde und zog sich zurück.
    Aratak und ich müssen mehr als die Hälfte von ihnen g e tötet haben. Ich wette, jeder Jäger auf diesem Planeten war hier – bei der letzten Jagd waren es insgesamt nur siebe n undvierzig.
    Er wandte sich um und rannte zu der Stelle, wo Dallith zwischen den Felsen lag. Hinter ihm erhob sich jemand auf die Füße, den er für den Pseudo-Aratak hielt, aber das inte r essierte ihn im Augenblick nicht. Dann merkte er, daß es der echte war, und das interessierte ihn im Moment ebenfalls nicht.
    Dallith lag auf dem Rücken über dem Steinhaufen, auf dem sie ihre letzte Stellung bezogen hatte. Die Arme waren nach beiden Seiten weit ausgebreitet, die dunklen Augen – die Augen eines verwundeten Rehs – starrten blind in den dunkler werdenden Himmel.
    Leben und Tod. Liebe und Tod.
    Er wiegte ihren erkalteten Körper in seinen Armen; dann ließ er sich niedergleiten und blieb bewegungslos, halb b e wußtlos liegen, den Kopf gegen ihre leblose Brust gelehnt.

16
     
    Die Welt der Jäger stand hoch am Himmel, rund und voll und ziegelrot glühend, und nahm den größten Teil des Himmels ein. Wieder hatte Dane das Gefühl von Klaustr o phobie, das Gefühl, sich unter einer sinken d en Helligkeit zu bewegen, die auf ihn herunterfallen würde. (Wen kümmert es? Laß den Himmel herunterfallen; Chicken Little hatte immer recht gehabt …)
    Er hatte Dalliths Leichnam nicht zurücklassen wollen. Aber weder Aratak noch Rianna konnten ihm beim Tragen helfen, und ihm war schließlich zu Bewußtsein gekommen, daß es nicht am fehlenden guten Willen lag, als er sie ang e schrien hatte. ( » Ihr wollt sie hier zurücklassen, damit i r gendein verdammter Jäger sie
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