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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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linke Seite des Anführers war ihm zug e wandt, die zottige Brust fast ganz von seinem Schild ve r deckt; durch die tief gebeugten Beine war auch der untere Teil seines Körpers geschützt. Das Schwert war hinter se i nem Körper versteckt, wahrscheinlich waagerecht ausg e streckt.
    Es ist eine umgekehrte Fechthaltung, dachte Dane . Er kann zur selben Zeit schlagen und sich verteidigen. Das kann ich nicht.
    Aber er muß den Schild bewegen, wenn er schlagen will. Ziele auf seine Schulter …
    Sei vorsichtig, Marsh, warnte er sich selbst. Sei nicht zu selbstgefällig. Jedes M al, wenn du bisher vor einem Schild standest, hattest du Freunde, die dir geholfen haben. Dies ist ein Einzelkampf.
    Der Jäger näherte sich mit vorsichtigen, schleichenden Schritten, sein zur Seite gedrehter Körper war durch den Schild geschützt. Es hatte den Anschein, als sei der Jäger auch nicht allzu selbstsicher und wolle Dane nicht den G e fallen tun, sich dabei zu beeilen, sein Schwert einzukle m men. Dann hätte Dane Gelegenheit gehabt, jenen Seitwärt s schritt zu machen, der den anderen Kampf für ihn entschi e den hatte. Dane stürmte vorwärts und sprang in die Luft, um nach dem Kopf zu schlagen. Der Jäger machte einen Au s fall, um den Angriff abzuwehren, der Schild schnellte vor, um das Schwert abzufangen und zurückzudrücken, und als Dane zurücksprang, sah er die Spitze des geraden Schwertes an seinen Beinen vorbeisausen. Der Schlag, der sein Bein abgetrennt hätte, ritzte nur seine Haut. Der Schild drückte gegen sein Schwert, als sei er dort festgeklebt, und behinde r te Danes Bewegungen; das Breitschwert pfiff auf Danes Schläfe zu, und er sprang schnell zur Seite.
    Danes langer Ausfallschritt nach hinten und zur Linken brachten ihn unter dem Schlag des Gegners hindurch, o b wohl die Waffe so dicht an ihm vorbeisauste, daß sein Haar davon zu Berge stand, und endlich konnte Dane sein Schwert von dem Schild befreien. Er wirbelte herum und zielte nach der Schulter des anderen, aber der Bärenmann drehte ihm die Vorderseite zu und hob seinen Schild, um den Schlag abzufangen. Danes Schwert wurde an seine linke Schulter zurückgepreßt, und die Klinge des Jägers fuhr wi e der auf seinen Kopf zu.
    Wie der Blitz ließ Dane sein linkes Knie unter sich we g knicken, und es gelang ihm, sein Schwert hochzureißen; er fing den Stoß in den Handgelenken auf, als die Klinge des anderen niederfuhr. Der kalte Stahl seines eigenen Schwe r tes streifte ihn leicht und schnellte zurück. Er schlug nach den dicken, zottigen Knien des Riesen.
    Es gibt keine Möglichkeit, an seinen Kopf oder seine Brust heranzukommen – mit diesem riesigen Schild. Eine Verletzung am Bein wird ihn nicht töten, ihn aber jedenfalls schwächen – der Pseudo-Mekhar heulte und rannte davon, als ich seinen Arm abschlug. Wenn er mein Schwert noch einmal einklemmt, bin ich verloren. Er ist verdammt gut – zu gut. Aber er weiß, daß ein Schlag gegen sein Bein ihn nicht töten kann, vielleicht ist er darum unvorsichtig …
    Sie umkreisten einander langsam und bedächtig ungefähr eine Minute lang. Dann stieß Dane einen Schrei aus und sprang vorwärts. Die Klinge hielt er weit hinter seinem Kopf zwischen den Schulterblättern. Der Schild des Bären fuhr nach oben . Dane warf sich nach links, sein Schwert fiel in einem großen, kreisenden Schlag nach rechts herunter, trennte das Bein am Knie durch und wurde ohne Unterbr e chung wieder hochgerissen, um den Schlag abzuwehren, den Dane halb erwartet hatte. Aber er erfolgte nicht. Dane wi r belte mit erhobener Klinge herum, aber der Jäger war in eine sitzende Position zusammengesunken, hielt sich mit Hilfe des gesunden Beins im Gleichgewicht und streckte das Schild über sich, während der Schwertarm zum Schlag e r hoben war.
    Guter Gott! Alles, was ihm jetzt zu tun übrig bleibt, ist, seinen Kopf und seine Brust zu schützen. Es ist ein Rückzug. Ich kann ihn nicht verletzten, aber er kann auch nicht a n greifen. Ich muß nur außerhalb seiner Reichweite bleiben, bis …
    Rianna rief etwas, und Dane bemerkte, als er einen schnellen Blick nach oben warf, daß der Schatten bereits über das Land zog; die Sonnenscheibe, die jetzt winzig au s sah, war schon halb hinter der riesigen Masse der Jägerwelt verschwunden. Unter seinem erstaunten Blick krümmte sich der Jäger, brach zusammen, und das verletzte Bein zerfloß in Formlosigkeit; das Schwert entfiel seiner Pranke, die es nicht länger halten konnte. Als das Licht
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