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Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Titel: Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende
Autoren: Glenda Larke
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kein Gegner für ihn.« Natürlich nicht. Der Syr-Silb war unter anderem der Hauptlehrer für die Anwendung der Silbmagie in der Akademie der Nabe. Dieser Mistkerl. » Er schafft es, dass ich vergesse, wer ich bin, wo im Raum und in der Zeit ich bin. Es war, als wäre ich körperlos und hätte keinerlei Sinne mehr. Verloren in der Unendlichkeit … schrecklich. Ich dachte, ich würde verrückt werden. Eine Zeitlang war ich auch verrückt.«
    Ich runzelte die Stirn. Es klang eigentlich mehr nach Dunkelmagie, wenn Illusionen, die mit Silbmagie hergestellt wurden, auf diese Weise benutzt wurden. » Hast du ihm gesagt, was er wissen wollte?«, fragte ich sanft.
    Sie schloss die Augen. » Ja. Ja, ich glaube, das habe ich getan. Ich bin mir nicht sicher.«
    Ruarth brach in wildes Gezwitscher aus, dann hörte er schlagartig auf und setzte sich auf ihre Hand. Sie hob ihn an ihre Wange, und er rieb seinen Kopf daran. » Ich weiß, Ruarth, ich weiß«, flüsterte sie.
    » Von wem stammen diese Schutzzauber hier?«, fragte ich.
    » Von ihm. Dasrick.«
    » Hör zu, Flamme. Ich kann uns von hier wegbringen. Alles, was wir tun müssen, ist durch dieses Bullauge hier zu verschwinden.
    » Und was ist mit den Schutzzaubern?«
    » Dasrick wird sie für dich aufbrechen müssen. Er soll hier reinkommen. Aber allein.« Ich hatte bereits bemerkt, dass an unserer Seite der Tür ein Schlüssel steckte. Die Tür selbst war natürlich mit Zaubersprüchen versehen. Ich schloss uns ein. » Wir öffnen sie nur für Dasrick. Schrei los, Flamme.«
    Gehorsam begann sie, nach Dasrick zu schreien. Für eine Frau von ihrer Größe konnte sie einen beachtlichen Lärm erzeugen. Ruarth flog klugerweise von ihrer Hand weg und ließ sich an einer Stelle nieder, die so weit weg von ihr war wie möglich – was in der Tat nicht sehr weit war, da die Kabine klein war. Ich stellte mich hinter die Tür.
    Es gab eine Reihe von Fehlversuchen. Eine Frau kam und fragte Flamme ziemlich freundlich durch die Tür hindurch, was sie wolle. Flamme erklärte, dass sie mit Dasrick sprechen müsse, und die Frau ging weg. Darauf brüllte Flamme weiter, und einige Zeit später kam jemand anderes und verkündete, dass Dasrick beschäftigt sei, weil das Schiff gleich den Hafen verlassen werde, und ob das, worum es ginge, nicht Zeit bis später hätte? Dieser Wahrer wollte sogar das Zimmer betreten, aber Flamme weigerte sich, die Tür zu öffnen. Stattdessen wurde sie wieder lauter und fing an, dummes Zeug zu rufen.
    Fünf Minuten später war Dasrick da.
    Flamme bestand darauf, dass er allein eintrat, was er auch gehorsam tat – nur um mein Schwert an seiner Kehle zu finden. Flamme schloss die Tür hinter ihm wieder.
    Er starrte mich verblüfft an. » Ich dachte, du wärst weg«, brachte er schließlich hervor. » Der Patriarch von den Versprengten war auf dem Schiff, das gerade aufgebrochen ist …«
    » Ich habe meine Meinung geändert. Löst die Schutzzauber, Dasrick.«
    » Sie ist das Burgfräulein, Glut.«
    » Das stimmt. Und sie geht weg – mit mir.«
    » Du wusstest das?« Er konnte es zuerst gar nicht glauben. Dann, als er es schließlich tat, wollte er mich töten. Er hätte um Haaresbreite sein Schwert gezogen, besann sich dann aber in Anbetracht der Umstände eines Besseren und beließ es bei einer Beschimpfung. » Verfluchtes Miststück!«
    » Nun, jetzt wissen wir ja, was Ihr wirklich von mir haltet, nicht wahr? Zerbrecht die Schutzzauber, Dasrick.«
    » Niemals.«
    » Es gibt einen anderen Weg, wie ich es tun kann«, schnurrte ich. » Bringt mich nicht dazu, Euch zu töten, Syr-Silb.«
    » Oh, das würdest du nicht tun.« Aber da war ein Zweifel in seiner Stimme.
    » O doch, das würde ich. Für Flamme würde ich alles tun.«
    » Perversling«, spuckte er.
    Ich ließ ihn in seinem Glauben. » Was seid Ihr plötzlich so pingelig. Sagt mir, Dasrick, was ist wohl perverser: Liebe zwischen zwei Erwachsenen, oder die Tatsache, dass Ihr Lyssal mit einem Mann von fünfzig verheiraten wolltet, der sich gern kleine fünfjährige Jungen ins Bett holt? Aber genug davon. Ich fürchte, einige Eurer Freunde werden etwas unsicher werden, wenn wir zu viel Zeit für die Sache hier benötigen – zerstört die Schutzzauber, Dasrick. Jetzt.« Ich erhöhte ein bisschen den Druck meines Schwertes, und die Spitze drang durch die Haut an seiner Kehle. » Jetzt, Dasrick.«
    Sein Kiefer spannte sich an. » Damit kommst du nie durch«, zischte er.
    » Oh, ich glaube schon, dass ich das
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