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Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Titel: Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende
Autoren: Glenda Larke
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Schiff wird den Hafen verlassen, bevor er es nicht von oben bis unten durchsucht hat. Du kannst die Insel auf keinem anderen Weg verlassen als auf diesem. Die Seeleute in Gorthen-Hafen haben mir alle versichert, dass das gute Wetter halten wird. Wir werden uns aneinanderbinden, und wir können aufeinander aufpassen. Du warst vorher bereit, lieber zu sterben, als den Basteiherrn von Breth zu heiraten. Ich verspreche dir, dass dieses Risiko sehr gering ist.«
    » Großer Graben in der Tiefe«, stöhnte sie. » Ich muss meinen Verstand verloren haben, dass ich dir überhaupt zuhöre. Seit ich dir begegnet bin, habe ich nichts als Probleme, Glut Halbblut!«
    » Das ist ungerecht«, sagte ich empört. » Es waren von Anfang an deine Probleme, nicht meine!«
    » Ja. Nun ja, wahrscheinlich. Und ich vermute, ich sollte mich dafür bedanken, dass du mich erneut gerettet hast.«
    » Nicht der Rede wert.« Das kam nicht sehr freundlich, und so beugte ich mich vor und berührte ihr Knie. » Nach dem, was du getan hast, um Thor und mich zu retten? Flamme …«
    Sie schnitt mir mit einer verlegenen Geste das Wort ab, also hörte ich auf zu reden. Einige Dinge mussten wir wirklich nicht aussprechen.
    In diesem Moment kehrte Ruarth zurück, der offensichtlich sein Frühstück beendet hatte, und ließ sich auf Flammes Hand nieder. Er hob einen Flügel und streckte ihn anmutig, berührte mit der Spitze den Zeh eines Fußes und rieb seinen Schnabel an ihrer Schulter. » Was sagt er?«, fragte ich.
    Sie sah ihn an, blinzelte und lachte. » Glut, er putzt sich einfach nur.«
    Ich kam mir vor wie eine Idiotin. » Oh, tut mir leid, Ruarth. Du musst mir wirklich irgendwann beibringen, wie ich euch verstehen kann.«
    » Für so etwas haben wir jetzt nicht die Zeit«, sagte Flamme etwas rau, » außer auf diesem verrückten Ritt nach Mekaté. Es tut mir leid, dass ich deine Pläne durcheinandergebracht habe, Glut. Wo wirst du Thor wiedertreffen?«
    » Nun ja, äh, ich habe nicht vor, ihn wiederzutreffen. Ich habe herausgefunden, dass er ein Menoden-Patriarch ist. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie ich als pflichtgetreues Eheweib an der Seite eines Patriarchen lebe.«
    » Ah.« Sie sah mich voller Mitgefühl an. » Wir haben uns schon gewundert. Ruarth sagte, er wäre sich ganz sicher, dass Thor mindestens ein Laienbruder der Menoden ist. Das tut mir leid, Glut. Was wirst du jetzt tun?«
    Also war ich die einzige Idiotin gewesen, die so blind gewesen war? Das schmerzte. » Nun«, sagte ich und tat, als würde es mir nichts weiter ausmachen, » ich hatte mich gefragt, ob ihr beide mich wohl mitnehmen würdet, du und Ruarth.«
    » Du willst Morthred folgen? Meinst du das ernst?«
    » Ich meine es ernst, ja. Ich kann nicht sagen, dass ich ihm wirklich folgen will, aber es muss getan werden. Und ich kann nicht zulassen, dass eine Unschuldige wie du ihre Nase in noch mehr Dunkelmagiescheiße steckt, ohne dass ich ein Auge auf sie habe. Ruarth in seiner gegenwärtigen Gestalt hat einfach nicht genug Federn, um dich aus Schwierigkeiten herauszuhalten.« Der Vogel legte den Kopf schief und raufte sich die Flügel.
    Einen Moment lang sah sie mich einfach nur benommen an. Dann liefen ihr Tränen über die Wangen. Schließlich brachte sie hervor: » Ich hatte so wenige Freunde – nur Ruarth und die anderen Vögel. Sie tun ihr Bestes, aber ich habe mich so sehr nach jemand anderem gesehnt … nach einer anderen Frau, die mich verstehen würde. Ich hätte mir nie träumen lassen … Ich hätte nie gedacht, dass du so etwas wollen würdest … verflucht, Glut. Ich vermute, was ich sagen will, ist, dass ich dich liebe, du großer Halbblut-Heißsporn.«
    » Nun ja, sieht so aus, als würden wir miteinander klarkommen«, sagte ich grob. Dass sie zufällig das gleiche Wort für mich benutzt hatte wie Niamor, berührte mich mehr, als ich für möglich gehalten hätte; zusammen mit ihrer Liebeserklärung führte es fast dazu, dass ich mich auflöste.
    Ich vermute, sie spürte meine Gefühlsaufwallung, denn sie schniefte und sagte mit normaler Stimme: » Aber ich kann Hunde einfach nicht ausstehen.«
    In diesem Moment kam Sucher zu ihr gelaufen, als hätte sie ihn gerufen, und ließ sich prompt vor ihren Füßen auf den Boden plumpsen. Speichel troff aus seinem Maul auf ihre Zehen. Immerhin konnte ich die Gründe für ihre Abneigung gegen gerade dieses Exemplar gut verstehen. Er bot nicht gerade einen attraktiven Anblick mit seinem zur Hälfte immer noch
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