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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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einem das Blut in Säure verwandelt. Und dann frisst es einen von innen auf.«
    »Wer’s glaubt …«
    »Das stimmt.«
    »Fick dich ins Knie«, sagte sie und ging zum Wasser.
    »Muss es unbedingt mein Knie sein?«, erwiderte ich.
    »Was anderes wirst du nicht kriegen«, sagte sie schnippisch, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen.
    Dass du dich da mal nicht täuschst, dachte ich mir, sagte es aber nicht. Ich hatte bereits zu viel gesagt.
    Während Connie ins Meer ging, entfachte ich auf der Asche ein neues Feuer. Als es groß genug war, schnappte ich mir Schreibheft und Stift und fing an zu arbeiten.
     
    Der Suchtrupp ist immer noch nicht zurückgekehrt.
    Connie hat mich allein gelassen.
    Sie ist eine Weile in der Bucht herumgeschwommen und dann auf den Felshaufen am Ende der Bucht geklettert (Gut, dass ich dort gestern nicht mein Tagebuch versteckt habe. Wenn sie es gefunden und gelesen hätte, würde ich wohl bald ziemliche Schwierigkeiten kriegen.) Nach einer Weile ist sie wieder heruntergeklettert und noch eine Runde geschwommen. Jetzt liegt sie im Sand und sonnt sich. Sie benimmt sich so, als wäre ich gar nicht da.

    Schon vor dieser Reise waren wir nicht gerade ein Traumpaar gewesen, aber sobald die anderen ins Spiel gekommen waren, hatte sich unser Verhältnis noch einmal verschlechtert. Ich glaube, dass Connie es mittlerweile als großen Fehler ansieht, mich auf die Bootsfahrt mitgenommen zu haben.
    Ihre Sache.
    Ich amüsiere mich auch ohne sie ganz gut.
    Irgendwie ist es kein gutes Zeichen, dass die anderen noch immer nicht zurück sind. Langsam befürchte ich, Keith könnte etwas Schlimmes zugestoßen sein.
    Und ich hoffe, dass es wenigstens den anderen gut geht.
    Was ist denn, wenn sie nicht mehr zurückkommen?
    Darüber möchte ich lieber nicht nachdenken. Zum Glück ist es nicht sehr wahrscheinlich.
    So, jetzt mache ich für eine Weile Schluss. Ich muss noch rasch etwas erledigen, solange ich den Strand fast für mich allein habe.

Keith wird gefunden
    Mann. Mist.
    Der Suchtrupp ist immer noch nicht zurück. Kein Wunder, denn er kann Keith gar nicht gefunden haben.
    Ich habe ihn gefunden.
    Und ich musste nicht lange nach ihm suchen. Nur einmal nach oben schauen.
    Und so ist es passiert: Weil ich seit unserer Ankunft auf der Insel meinen Darm nicht entleert hatte, beschloss ich, die Gunst der Stunde zu nutzen und mich ungestört von den anderen zu erleichtern. Ich schnappte mir ein Taschenbuch, aber nicht, um es zu lesen, sondern um die bereits gelesenen Seiten herauszureißen und als Klopapier zu benutzen. (Es ist kein allzu interessantes Buch).
    Dann ging ich in den etwas südlich vom Bach gelegenen Teil des Dschungels, den wir seit unserer Ankunft auf der Insel für diese Zwecke verwendet hatten. Deshalb hatten Kimberly und die anderen auch hier zuerst nach Keith gesucht.
    Es war nicht weit dorthin, und die Büsche waren so dicht, dass man nach ein paar Schritten nicht mehr zu sehen war. Ich blieb aber nicht gleich an den ersten paar Bäumen stehen, sondern ging noch ein Stück weiter in den Dschungel hinein. Schließlich konnte ich nicht wissen, wann die anderen zurückkommen würden.

    Ich suchte mir einen guten Platz und erledigte mein Geschäft.
    Um es mir zu erleichtern, hatte ich die Badehose ausgezogen, und als ich fertig war, zog ich sie wieder an. Dabei erwies es sich allerdings als Problem, dass ich meine Schuhe nicht ausgezogen hatte. Als ich so auf einem Fuß balancierend dastand und versuchte, den anderen in die Badehose zu fädeln, blieb ich mit dem Turnschuh hängen und verlor das Gleichgewicht. Wie ein Rumpelstilzchen auf einem Bein herumhüpfend versuchte ich noch, mich zu befreien, aber dann prallte ich mit der Schulter gegen einen Baumstamm und fiel zu Boden, wo ich auf dem Rücken liegen blieb.
    Und so entdeckte ich Keith.
    Ich war gegen seinen Baum geprallt.
    Es war übrigens keine Palme. Hier im Dschungel gibt es auch tausende verschiedene Arten von ganz normalen Bäumen. Keiths Baum sah so aus wie einer bei uns zu Hause, er hatte einen dicken Stamm, kräftige Äste und keine Wedel, sondern ganz normale Blätter.
    Keith hing oberhalb der ersten Äste, die in etwa zwei Metern Höhe aus dem Stamm wuchsen.
    Zuerst sah ich nur das Hinterteil eines nackten Mannes, der direkt über mir im Geäst baumelte.
    So schnell ich konnte, zog ich meine Badehose an, stand auf und trat rasch ein paar Schritte von dem Baum zurück.
    Keith hing so weit oben, dass ich sein Gesicht nicht
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