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Die Insel Der Abenteuer

Die Insel Der Abenteuer

Titel: Die Insel Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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Sullivan«, sagte er höflich, obwohl er lieber unhöflich gewesen wäre, »das tut mir sehr leid. Die Kinder brachten Philipp zur Bahn, und da hat der Knabe sie wahrscheinlich überredet, mit ihm zu fahren. Es ist schade, daß Sie Jack und Lucy nicht für den Rest der Ferien dort behalten können. Die Kinder würden sich bei Ihnen wahrscheinlich viel wohler fühlen. Sie haben Ihnen doch wohl erzählt, daß ihr Onkel sie nicht zu sich nehmen kann. In der Hoffnung, daß ich sie behalten könnte, sandte er mir einen ziemlich hohen Scheck zu. Aber ich würde diesen gern an Sie weitergeben, falls Sie die Kinder in Ihre Obhut nehmen. Ich würde dann die Einwilli-gung von Herrn Trent dazu einholen.«
    Es entstand eine Pause. »Wie hoch ist denn der Scheck?« fragte Tante Polly schließlich.
    Nachdem Herr Roy die Summe genannt hatte, entstand wieder eine Pause. Tante Polly überlegte rasch. Es war ein ziemlich hoher Betrag. Der Unterhalt der Kinder würde nicht viel kosten. Sie würde darauf achten, daß sie Jocelyn nicht im Wege waren. Das Mädchen könnte Dina bei der Hausarbeit helfen. Und sie könnte endlich einige Rechnungen bezahlen, die sie schon so lange bedrückten.
    Am anderen Ende der Leitung wartete Herr Roy gespannt auf Antwort. Wenn er nur diesen unerträglichen Vogel nicht wieder zu sehen brauchte! Mit Jack konnte man auskommen, Lucy war nett, aber der Papagei war ganz unmöglich.
    »Ja«, sagte Frau Sullivan ein wenig zögernd, aber doch schon halb bereit nachzugeben, »ja, lassen Sie mich mal überlegen. Es wird schwierig sein, weil wir so wenig Platz haben. Das Haus ist zwar furchtbar groß, jedoch die Hälfte ist verfallen, und die meisten Zimmer sind zu zugig, um darin zu wohnen. Aber vielleicht könnten wir es doch einrichten. Wenn wir das Turmzimmer benutzen ...«
    Die Kinder, die jedes Wort verstehen konnten, sahen sich strahlend an. »Tante Polly gibt nach«, flüsterte Philipp Jack zu. »Und ich wette, wir bekommen das alte Turmzimmer für uns. Ich habe mir schon immer gewünscht, dort zu schlafen, aber Tante Polly hat es nie erlaubt.«
    »Sie würden mir wirklich einen großen Gefallen tun, Frau Sullivan, wenn Sie es einrichten könnten, mir die Kinder abzunehmen«, betonte Herr Roy nochmals.
    »Ich werde sofort Herrn Trent anrufen, überlassen Sie das mir. Den Scheck schicke ich Ihnen sogleich zu. Und wenn Sie mehr Geld brauchen, lassen Sie es mich wissen. Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen bin, daß Sie mir in dieser Sache helfen. Die Kinder sind ganz leicht zu behandeln. Lucy ist süß. Nur der schreckliche Papagei ist so ungezogen. Aber vielleicht könnten Sie einen Käfig für ihn beschaffen.«
    »Ach, gegen den Papagei habe ich nichts«, sagte Frau Sullivan. In diesem Augenblick stieß Kiki einen durchdrin-genden Schrei aus, den Herr Roy sogar durchs Telefon hörte. Der Lehrer wunderte sich. Frau Sullivan mußte ja eine bemerkenswerte Frau sein, wenn sie mit dem Papagei auskam.
    Viel mehr wurde nicht gesagt. Tante Polly versprach, an Herrn Trent zu schreiben, sobald sie wieder von Herrn Roy gehört hatte. Vorläufig übernahm sie es einmal, die Kinder für den Rest der Ferien zu betreuen.
    Der Hörer knackte, und die Kinder seufzten erleichtert auf. Philipp lief auf seine Tante zu.
    »Vielen Dank, Tante Polly«, sagte er froh. »Es ist wundervoll, daß die beiden hierbleiben können. Wir werden uns auch Mühe geben, Onkel aus dem Weg zu gehen, und dir helfen, so gut wir können.«
    »Polly, liebes Ding«, flötete Kiki zärtlich und verließ tatsächlich Jacks Schulter, um auf die von Tante Polly zu hüpfen! Die Kinder waren starr vor Staunen. Der gute Ki-ki! Er verstand Tante Polly wirklich zu nehmen!
    »Du bist ein alberner Vogel«, sagte Tante Polly, die nicht gern zeigen wollte, wie geschmeichelt sie sich fühl-te.
    »Gott erhalte den König!« rief Kiki laut, und alle lachten.
    »Philipp, du kannst mit Jack zusammen im Turmzimmer schlafen«, sagte Tante Polly schließlich. »Wir werden mal hinaufgehen und sehen, wie man es einrichten kann. Und Lucy kann bei Dina schlafen. Oder vielleicht will sie lieber Philipps Zimmer nehmen, das gleich daneben liegt. Geht mal hinauf und seht euch die Zimmer an.«
    Fröhlich schwatzend verschwanden die Mädchen nach oben. Jack setzte sich mit Kiki auf eine Fensterbank und schaute wie gebannt hinaus auf die unaufhörlich schwe-benden und gleitenden Seevögel.
    Philipp ging selig mit der Tante zum Turmzimmer hinauf. Es war fast zu schön, um
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