Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Titel: Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten
Autoren: V.C. Andrews
Vom Netzwerk:
Beni, betete ich. Lass uns hier verschwinden.
    Er lachte wieder, und zwei andere Mitglieder der Crips
gesellten sich zu ihm. Er murmelte ihnen etwas zu, und alle lachten.
    »Möchtest du etwas trinken? Rauchen?«, fragte er mich.
    »Nein, danke«, sagte ich und wich noch ein paar Schritte Richtung Tür zurück.
    »He, Mädchen«, sagte er mit angewidertem Gesichtsausdruck. »Du bist doch hergekommen, um dich zu amüsieren, oder?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Warum bist du denn dann gekommen?«, wollte er wissen. Sein Gesicht verzog sich wütend, er riss die Augen weiter auf, seine Nüstern blähten sich wie die eines Wildpferdes.
    »Vielleicht mag sie das Essen, Jerad«, murmelte einer der Jungen an seiner Seite, und alle lachten.
    »Wie heißt du?«, fragte Jerad und trat näher. Ich hielt nach Beni Ausschau, sah sie aber nicht mehr.
    »Meine Schwester ist hier«, sagte ich ohne besonderen Grund und suchte noch intensiver nach ihr.
    »Also bleib in der Nähe.Wie heißt du?«, fragte er, diesmal noch entschiedener.
    Seine beiden Kumpel traten zwischen mich und die Tür. Ich umklammerte die Bücher vor meiner Brust noch fester. Als ich mich verzweifelt umschaute, sah ich niemanden, der mir zu Hilfe kommen würde. Wenn jemand in meine Richtung schaute, dann mit einem amüsierten Lächeln voller Freude über mein Unbehagen. Das ängstigte mich noch mehr.
    »Was hast du da?«, fragte er mit Blick auf meinen Busen. »Einen vergrabenen Schatz?«
    Alle lachten, und der Kreis um mich wurde noch größer, als noch mehr Jungen sich hinzugesellten. Mein Herz begann
heftig zu klopfen.Voller Panik schaute ich mich nach Beni um und sah, dass sie mit Carlton tanzte.
    »Ich muss jetzt wirklich nach Hause gehen«, sagte ich.
    »So bald? Warum, bist du auf Bewährung draußen und musst die Sperrstunde einhalten?«, fragte er. Jedes Mal, wenn er etwas sagte, lachte sein Privatpublikum. Ich spürte überall auf mir ihre Blicke, die mich von Kopf bis Fuß verschlangen. Das gab mir das Gefühl, nackt zu sein, zur Schau gestellt zu werden. Mein Gesicht glühte, als Angst sich in meinem Magen einnistete und mein Blut durch den Körper jagte.
    »Vielleicht möchte sie, dass du sie nach Hause bringst, Jerad«, schlug einer der Jungen vor.
    »Das könnte ich machen. Ich könnte dich auch nach Hause fahren«, bot er an.
    »Nein, danke.«
    »Sie ist hochnäsig, Jerad«, kommentierte ein anderer.
    »Bist du hochnäsig?«, wollte er wissen. Ich warf ihm einen Blick zu. Seine Augen waren glasig vor Wut. »Glaubst du, du bist was Besseres als wir, nur weil deine Haut heller ist, Mädchen?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Wie kommt es dann, dass du mir deinen Namen nicht verrätst?«, hakte er nach.
    »Er lautet Rain.«
    »Hm?«
    »Rain. Ich heiße Rain, okay? Jetzt lass mich in Ruhe«, bat ich.
    »Regen?« Er nahm seinen Zahnstocher heraus und nickte.
    »Das gefällt mir. Ich und mein Regenmädchen. Was meinst du, Chumpy?«, fragte er einen viel kleineren, stämmigen Jungen.

    »Regen ist ein Problem, das dich überallhin verfolgt, wohin du auch gehst, Jerad«, sagte er.
    »Ja, das stimmt, Chumpy. Willst du mein Regenmädchen sein, Rain?«
    »Nein, ich will meine Schwester holen und nach Hause gehen«, stöhnte ich.
    »Also, das ist nicht besonders freundlich«, sagte er. »Na los«, sagte er und packte meinen Ellenbogen. »Ich spendiere dir etwas zu trinken.«
    »Nein, danke.« Ich befreite mich aus seinem Griff.
    »Nein, danke? Wie höflich. Ist sie nicht höflich, Chumpy?«, fragte er.
    »Ich habe noch nie einen höflicheren Regen erlebt«, witzelte Chumpy. Alle lachten. Der Kreis hatte sich mittlerweile so eng um mich zusammengezogen, dass ich nicht mehr zur Bar oder auch nur bis zum Tanzboden sehen konnte.
    »Ich wette, dich zu küssen, ist nicht wie Regen zu küssen«, sagte Jerad. Er kam näher. Ich wich zurück und stieß gegen einen der Jungen, der mich leicht nach vorne schubste auf Jerad zu, der mich in die Arme schloss.
    »Whoa, immer mit der Ruhe. Geh nicht so auf mich los, Mädchen«, sagte er lachend, hielt mich aber fest. »Ich bin für dich da. Keine Sorge.«
    Alle lachten wieder. Ich kämpfte, um mich aus seiner Umarmung zu lösen.
    »Lass mich los«, sagte ich.
    »Nachdem ich meinen Kuss bekommen habe. Komm schon«, drängte er und kam mit seinen Lippen näher. »Ich habe noch nie Regen geküsst. Komm schon.«
    »Nein, lass mich los.« Ich wand mich hin und her. Er
schaute die anderen an, und der Kreis schloss sich enger um mich.Aus Panik
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher