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Die Hoffnung der Hoelle

Die Hoffnung der Hoelle

Titel: Die Hoffnung der Hoelle
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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Skelette?«
    »Klar.«
    »Nur, wo kommen sie her, und sie sind auch so hell. Solche Knochen habe ich noch nie gesehen. Als wären sie gebleicht worden, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Klar, das verstehe ich schon. Sie glauben auch daran, dass sie keinem normalen Menschen gehört haben.«
    »Ja, so ähnlich. Deshalb habe ich Sie ja angerufen. Diese drei Knochengerüste geben mir ein Rätsel auf.«
    »Richtig.« Ich schaute ihn an. »Haben Sie die drei denn auch angefasst?«
    »Ja, das habe ich.«
    Seine Stimme hatte etwas eigenartig geklungen, deshalb fragte ich: »Und? Was ist dabei herausgekommen?«
    »Das kann ich schlecht erklären. Ich fasste wohl Knochen an, hatte aber das Gefühl, dass es ein anderes Material war.«
    »Wieso?«
    Er lachte kehlig. »Eben keine Knochen. Zudem waren sie nicht kalt. In ihnen steckt eine gewisse Wärme. Seltsam – oder?«
    »In der Tat«, sagte ich.
    Murphy grinste schief. »Wie ein kleines Kraftwerk. Als ich das spürte, hatte ich das Gefühl, als wollten die Knochentypen jeden Moment aufstehen und weggehen.«
    Ich nickte. »Und dann?«
    »Nichts mehr. Sie sind ja nicht aufgestanden und gegangen. Sie blieben liegen. Was natürlich die Frage aufwirft, woher sie letztendlich gekommen sind.«
    »Sicher«, sagte ich.
    Murphy sprach weiter. »Hat man sie hier oben abgelegt? Sind sie vom Himmel auf das Dach geworfen worden? Und dann muss man sich auch fragen, wer sie waren und wie sie zu Skeletten geworden sind. Jedenfalls nicht verbrannt, denn wir haben keine Brandspuren entdecken können.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Dann bleibt das Rätsel weiterhin bestehen.«
    »Was haben Sie denn gedacht?«, fragte ich. »Oder sind Sie davon ausgegangen, dass ich hier erscheine und Ihnen eine Lösung präsentiere?«
    »Nein, das nicht. Aber ich bin mir sicher, dass es ein Fall für Sie beide ist.«
    »Ja, dagegen haben wir auch nichts. Ich denke mal, dass wir die Skelette abholen lassen, um sie zu untersuchen. Da müssen Fachleute ran, dann sehen wir weiter.«
    Suko hatte sich bisher zurückgehalten. Jetzt gab er einen Kommentar ab. Dabei wandte er sich direkt an mich. »Du glaubst also auch, dass diese Skelette nicht unbedingt von Menschen stammen?«
    Ich sagte nichts, sah aber, dass Murphy den Kopf schüttelte, und dann erwiderte ich doch etwas.
    »Und was bringt dich zu dieser Annahme?«
    »Es war nur eine Idee.«
    »Klar, wenn es eine Idee war, dann hast du sie auch weiterhin verfolgt, wie ich dich einschätze.«
    »Ja, das habe ich.«
    »Und?«
    Suko lächelte. »Wenn die Knochen nicht von Menschen stammen, woher stammen sie dann?«
    »Sag du es.«
    »Dämonen?«
    Er hatte leise gesprochen, und nur ich hatte die Antwort hören können. Ich blieb aber gelassen und tat relativ uninteressiert.
    »Hast du keine Meinung, John?«
    »Ja, wenn das stimmt, was du gesagt hast, dann müssen es Dämonen mit menschlichen Körpern sein.«
    »Genau.«
    »Kennst du so welche?«
    Suko nickte sehr ernst. »Du kannst es glauben oder nicht, John, auch darüber habe ich mir schon Gedanken gemacht und für mich eine Lösung gefunden.«
    »Sag schon.«
    »Kreaturen der Finsternis!«
    Ich sagte nichts, überlegte aber. Der Gedanke war nicht mal so schlecht. Kreaturen der Finsternis waren Dämonen mit einem menschlichen Aussehen, das ihre wahre Gestalt verbarg. So hatten wir sie oft genug erlebt. Die wahre Gestalt verbargen sie. Die war nicht eben ansehnlich, und die hatten sie seit unheimlich langen Jahren. Beinahe seit dem Beginn der Zeiten. Da hatte es sie schon gegeben, und sie hatten sich bis heute gehalten.
    »Du kannst mir nicht so ganz folgen, John, oder?«
    »Doch, doch, aber mir fehlt was.«
    »Und was?«
    »Irgendwas. Ich weiß, es ist eine blöde Antwort, aber ich kann nicht daran glauben, dass es Kreaturen der Finsternis sind. Das sagt mir mein Gefühl.«
    »Wer sind sie dann?«
    »Keine Ahnung. Aber das kriegen wir noch raus. Erst mal will ich sie anfassen.«
    »Tu das.«
    Ich kniete mich neben sie. Ein wenig aufgeregt war ich schon. Mein Gefühl sagte mir, dass ich vielleicht etwas völlig Neues erlebte. Möglich war alles.
    Ich fasste ein Skelett an. Sanft strich ich mit der Hand über die Knochen hinweg. Ich berührte sie dabei kaum und hatte den Eindruck, als würden sich meine Härchen aufrecht stellen. Bei dieser Aktion fuhr es mir kalt den Rücken hinab.
    Nichts war zu sehen. Es gab keine Veränderung. Auch nicht bei mir, aber ich hatte dennoch den Eindruck, dass die Knochen nicht
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