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Die Hölle von Tarot

Die Hölle von Tarot

Titel: Die Hölle von Tarot
Autoren: Piers Anthony
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anständiges Leben geführt hatten, wurde die Seele sanft und schmerzlos aus dem Körper gelöst und nach oben gehoben, doch wenn sie ein schlechtes Leben geführt hatten, rissen die Teufel die Seelen mit grausamer Brutalität heraus. Weiterhin sahen sie die nordische Gottheit Hei, die Tochter Lokis, in ihrem Reich unter den Wurzeln des Großen Weltenbaums. Nun wurde Bruder Paul klar, wie sehr sich Dante an die nordische Mythologie angelehnt hatte, als er seine Vision der christlichen Hölle entwarf. Es wurde sogar offensichtlich, daß sich das Christentum viele Elemente der germanischen Legenden einverleibt hatte. Sie hörten die Anrufung der Myriaden von Höllenprinzen: Luzifer, Beelzebub, Leviathan, Asmodee, Belial, Ashtaroth, Magot und so weiter. Alle Götter, die die Völker der Vergangenheit jemals angebetet hatten, waren zu Teufeln der Christen geworden, und es wurde deutlich, daß die gegenwärtige Hölle so gut bestückt war, daß sie mit jeder Anzahl von Seelen fertig werden konnte.
    Schließlich war die beeindruckende, schreckliche Reise vorbei. Bruder Paul drehte sich der Kopf, und seine Begleiter sahen ebenfalls benommen aus. Nur Carolyn hatte sich recht gut gehalten; sie lebte noch zu sehr in den Phantasiereichen der Kindheit, als daß diese Erlebnisse ihr hätten schaden können. Sie hatten sich aufgemacht, die Hölle kennenzulernen, und mehr gesehen, als sie sich vorgestellt hatten.
    Nun endlich rollte ihr Gefährt auf die düsteren Tore der Heimstätte des Teufels zu. Ein entsetzlicher Lärm schwoll ohrenbetäubend an: Schreie des Entsetzens, des Ekels, der Wut und des Schocks. Die Luft wurde stickig und heiß, der Ozongeruch immer stärker.
    Sie bogen um eine Ecke – und da war Satan persönlich. Er war riesig – etwa sieben oder acht Meter groß, Hände und Füße bestanden aus Krallen, und jedes Arm- und Beingelenk wuchs aus dem weit aufgesperrten Maul eines Ungeheuergesichtes. Sein zwei Meter langer Phallus reckte sich in stolzer Erektion aufwärts. Er hatte große Fledermausflügel und lange, gedrechselte Hörner. Um die Arme wanden sich Schlangen, und als Er eine sich wehrende nackte Gestalt aufhob, biß eine der Vipern das Opfer in die Hoden. Er führte die Menschen zu seinem grotesk gezahnten Maul und verzehrte sie bei lebendigem Leibe. Gleichzeitig stand Er so breitbeinig da, daß man sah, wie aus seinem meterbreiten Anus die verschleimten Überreste der halbverdauten Menschen quollen. Wenn diese mit dem Kopf zuerst hinausfielen, um erneut in die Hölle hineingeboren zu werden, nahm ein Unterteufel die bräunlich verfärbten Körper in Empfang, um sie in den bodenlosen Flammengrund der Hölle zu schleudern.
    „Meister!“ rief Therion. „Hier sind sie.“ Triumphierend lächelte er. „Nun belohne mich mit dieser hier!“ Und er schnappte sich Amaranths Arm.
    Bruder Paul riß die Augen auf. So war das also! Therion, der inzwischen seine Furcht vor Frauen überwunden hatte, wollte Amaranth nun auf immer besitzen und feilschte um sie. Dafür hatte er sie alle verraten!
    Satan starrte hinab. Aus seinen Augen strahlten starke Lichtblitze und umgaben sie mit einem hellen Schein, als Bruder Paul langsam diese Erkenntnis dämmerte.
    „Und will diese Hure dich auch?“ fragte Satan. Seine Stimme dröhnte, als klänge sie aus großer Entfernung. „Will sie sich die Freiheit erkaufen, indem sie mit dir geht?“
    „Aber sicher!“ rief Therion. „Sie läßt sich doch gerne bumsen.“ Und Amaranth, völlig verschreckt durch die Gegenwart des Teufels, protestierte nicht.
    Satan lachte. Die beiden Klauen fuhren herab und wieder hinauf, und Er hatte die beiden geschnappt. „Hier ist deine Belohnung“, brüllte Satan, als die Schlangenzähne in Therions Penis und Hoden und Amaranths Scham eindrangen. Zwei Schmerzensschreie durchdrangen die Luft und übertönten sogar das von unten aus der Hölle heraufdröhnende irrwitzige Gebrüll.
    „Aber Du hast es doch versprochen!“ schrie Therion, während Blut aus seinen Hoden quoll. „Ich habe Dir immer treu gedient …“
    Sein 71ehen wurde dadurch abgeschnitten, daß ihm der Teufel den Kopf abbiß und den zitternden Körper als einen einzigen Happen hinabwürgte. Gleich danach begann er damit, Amaranth anzuknabbern, so daß die gespreizten Beine in die Flammen auf der einen Seite, Kopf, Arme und ein Teil der Brust auf die andere Seite fielen. Satan schmatzte und leckte sich die Lippen. „Jene, die den Teufel suchen, und jene, die ihm dienen! …
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