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Die Hölle von Tarot

Die Hölle von Tarot

Titel: Die Hölle von Tarot
Autoren: Piers Anthony
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bewahren. Das war die Prokreation – die wie eine Strafe mit ihrer sexuellen Übertretung verbunden war. So führte die Frucht der Erkenntnis zur Frucht des Lebens, die auf immer durch die Erbsünde befleckt ist.
    Natürlich hätte das Paar diesem Schicksal entgehen können, indem es sich wieder in den Garten hineingeschlichen hätte. Um eine Rückkehr in den Garten zu verhindern, stellte Gott jedoch ein flammendes Schwert vor den Eingang. Das ist vielleicht der Ursprung des Symbols Schwert im Tarot, welches das Element ‚Luft’ repräsentiert. Das Schwert wird mit Gewalt (Krieg), Wissenschaft (Skalpell) und Intellekt (unberührbar) in Verbindung gebracht: Gottes manifeste Männlichkeit. Doch diese rachsüchtige, wenn auch vielseitige Waffe wurde in der christlichen Tradition zu einem Symbol der Errettung. Aber der Mensch schreitet vom alten Glauben an die Magie zu den modernen Spekulationen der Wissenschaft; unvermeidbar wandert das Schwert vom Garten Eden … zur Hölle.

 
Kunst
     
    Der Mensch ist vom Unbekannten fasziniert und geängstigt. Er versucht auf verschiedene Weisen zu ergründen, was er nicht begreift, und wenn es jenseits seiner Macht liegt, dies zu tun, erfindet er eine rationale Theorie, die anstelle der Wahrheit dient. Vielleicht kann man auf diese Weise den Religionstrieb rechtfertigen, ebenso den menschlichen Fortschritt zur Zivilisation. Die unstillbare Neugier des Menschen treibt ihn an die äußersten Grenzen seiner Erfahrung. Doch es bleiben Geheimnisse zurück: der Ursprung des Universums, die kleinste Einheit der Materie, das Wesen Gottes und eine ganze Reihe sonderbarer Phänomene. Kommunizieren psychisch Sensible wirklich mit Toten? Warum reagiert Wasser auf Wünschelrutengänger? Ist Telepathie möglich? Was geschieht bei einem Heilungsprozeß, der auf Glauben basiert? Wenn Dämonen ausgetrieben werden? Bei Liebe auf den ersten Blick? Wahrsagerei? Geistern?
    Viele dieser unerklärlichen Phänomene werden durch den Begriff der Aura erklärbar. Wenn der Geist oder die Seele des Menschen eine gestaltgebende Kraft ist, die den Körper durchdringt und von ihm mit sich vermindernder Intensität ausstrahlt, dann würde die Nähe zweier oder mehrerer Menschen dazu führen, daß sich ihre Auren durchdringen. Sie könnten so auf mehr als nur physikalischer Basis einander gewahr werden. Sie können Gedanken und Gefühle des anderen auffangen, wie ein elektronischer Empfangsteil Radiowellen oder eine Kette magnetischer Transformer Kraft auffängt. Ein Wünschelrutengänger spürt vielleicht, wie seine Aura mit dem Wasser im Boden interagiert, und weiß von daher die Lage der Quelle. Eine Person mit starker Aura kann jemanden berühren, der krank ist, und die starke Aura füllt die schwache auf und hilft dem Kranken, den Lebenswillen zu kräftigen. Ein Mann und eine Frau finden vielleicht heraus, daß ihre Auren gut zusammenpassen und werden heftig voneinander angezogen. Eine schlechte Aura wirkt sich vielleicht negativ auf jemanden aus und muß exorziert werden. Und nach dem körperlichen Tod schwebt eine Aura vielleicht frei umher, als Geist oder Geisteswesen, und kann nur noch mit bestimmten, dafür empfänglichen Personen in Kontakt treten.
    Kurz gesagt, der Begriff der Aura oder des Geistes kann viel dazu beitragen, daß das Übernatürliche zum Natürlichen wird. Er ist im Animationstarotspiel enthalten in der Farbe der Aura, in mittelalterlichen Zeiten wird er durch eine Lampe und in modernen durch ein Lemniskat, das Unendlichkeitssymbol, dargestellt und umfaßt einen fünften, größeren, menschlichen Instinkt oder Trieb: Kunst oder Ausdrucksfähigkeit. Nur der Mensch von allen Lebewesen der Erde achtet die ästhetische Kategorie der Dinge. Nur der Mensch liebt Malerei, Bildhauerei, Musik, Tanz, Literatur und mathematische Harmonien, ethische Grundsätze und all die anderen Formen und Varianten künstlerischen Ausdrucks. Wo der Mensch existiert, existieren auch diese Dinge – und wenn der Mensch weiterschreitet, bleiben die Dinge als Nachweis seines einzigartigen Wesens zurück. Die Seele des Menschen, symbolisiert als Kunst, unterscheidet ihn von den Tieren.

 
Nachwort
     
    Mit dem vorliegenden Roman, Die Hölle von Tarot (Faith of Tarot) hat die Tarot -Trilogie ihren Abschluß gefunden. Leser, die sich mit dem Werk von Piers Anthony auskennen, werden allerdings bemerkt haben, daß die Tarot -Trilogie in einem gewissen thematischen Zusammenhang mit einigen anderen Romanen des Autors
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