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Die Hexensekte!

Die Hexensekte!

Titel: Die Hexensekte!
Autoren: Sunny Munich
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in einen großen, starken Mann verwandelt. Er hatte lange schwarze Haare und stechend grüne Augen.
    „Lange Zeit war mein Geist im Zwischenreich der Dämonen gefangen“, seine Worte strengten ihn sichtlich an. „Du, Hexe, hast es mir ermöglicht, wieder Kontakt mit dem Dasein zu bekommen.“
    Mit gebrechlichen Schritten umkreiste er die dunkelhaarige Hexe. Er ballte die bleichen, kalten Hände zu Fäusten.
    „Wo sind wir? Wie ist dein Name?“
    Die dunkelhaarige Hexe betrachtete bewundernd den wiedergeborenen Leichnam und antwortete:
    „Wir befinden uns in Österreich, Meister. Nur wenige Meter vom Kloster St. Georgenberg, dem Hauptsitz unserer Sekte, entfernt. Mein Name ist Lara. Wir haben auf sie gewartet, Meister, denn wir brauchen ihre Führung.“
    Der Tote nickte langsam mit seinem Kopf.
    „Bring mich in das Kloster. Ich muss mich ausruhen und zu Kräften kommen. Dafür brauche ich die Lebensenergie von Menschen.“
    Er drehte sich um und schritt, begleitet von der dunkelhaarigen Hexe, in Richtung Kloster St. Georgenberg.
    Anna hatte alles bewusst erlebt. Ihr Körper schien nur noch aus Schmerz zu bestehen. Sie sehnte sich nur noch den Tod herbei.
    Diese Pein war unerträglich.
    Sie spürte, wie ein Schwall Blut aus ihrer Nase lief.
    Die anderen Frauen hatten sich zwischenzeitlich erhoben und blickten gierig auf die liegende Anna herab. Wie ein Rudel hungriger Hyänen fielen die Hexen über das Mädchen her.
    Anna konnte spüren, wie die Frauen an ihren Gliedern zerrten und rissen.
    Sie schien mittlerweile über ihrem Körper zu schweben. Wie durch eine Nebelwand konnte sie ihren liegenden, geschundenen Körper erkennen. Sie sah, wie die Hexen Stücke aus ihrem Fleisch rissen und in ihre gierigen Mäuler stopften.
    Dann versank die junge Anna in tiefer Finsternis.
    Alles wurde schwarz.
    Die dunkle Zeit hatte begonnen!

2
    __________

    Der Wald lag in tiefer Ruhe.
    Im Unterholz war das Knacken von Zweigen zu hören. Kleine Tiere huschten auf der Jagd nach Beute zwischen den Bäumen herum.
    Doch das war nicht das Einzige, was sich zu dieser späten Stunde im Wald und der näheren Umgebung aufhielt.
    „Aber das ist doch wahnsinnig. Hör auf mit dem Mist!“
    Die Stille der Natur wurde von menschlichen Stimmen unterbrochen.
    „Erzähl Du mir nicht, was Wahnsinn ist und was nicht. Ich gehe und versuche mein Glück. Du kannst ja weiter für deinen Vater in der Bäckerei arbeiten. Aber komm mir nicht an und bettle bei mir, wenn ich zurückkomme und reich bin.“
    „Das ist es ja gerade, was ich versuche dir zu erklären. Du wirst nicht zurückkommen. Jedenfalls nicht lebend. Die Leute ...“
    „Pah! Was interessieren mich die Leute? Sollen sie doch reden. Über mich werden sie bald reden. Über mich und mein Geld, dass ich bald besitzen werde. Ich werde mir alles kaufen können, was ich will. Merk dir das.“
    Der achtzehnjährige Toni blickte seinen Freund traurig an. Jedenfalls hatte er bis vor wenigen Augenblicken geglaubt, dass Hannes sein Freund gewesen sei. Nun war er anderer Meinung. Er wollte seinem Freund beistehen und ihn mit Worten dazu bewegen, sich die ganze Angelegenheit noch einmal gründlich durch den Kopf gehen zu lassen und die Finger von der Sache zu lassen.
    „Sie werden dich umbringen, Hannes! So wie sie alle umgebracht haben, die versucht haben, auch nur in die Nähe des Klosters zu kommen. Was meinst du wohl, warum die Leute nur hinter vorgehaltener Hand über die Sekte reden? Kein Mensch, der auch nur einen winzigen Funken Verstand besitzt, würde seinen Fuß freiwillig in das Kloster setzen.“
    „Na, umso besser. Wenn vor mir noch niemand da war, dann bleiben noch mehr von den Schätzen für mich, ha!“
    Der junge Toni blickte seinen Freund traurig an.
    „Hannes, sei doch vernünftig. Du wirst nichts von all den Schätzen haben, wenn sie dich umbringen. Ich glaube auch nicht, dass im alten Kloster überhaupt Schätze sind. Die Mönche hätten bei ihrem Auszug doch alles mitgenommen. Denk doch mal nach!“
    Verächtlich schnaufte Hannes aus, schüttelte mit dem Kopf und ging weiter.
    „Ich weiß, dass dort ein Schatz versteckt ist. Geh du zurück nach Jenbach. Morgen früh komme ich dich in der Bäckerei besuchen.“
    Mit großen Schritten verschwand Hannes im dunklen Wald. Er war nur noch zwei Kilometer vom Kloster St. Georgenberg entfernt.
    „Hannes, komm zurück!“
    Die Worte von Toni verklangen in der Dunkelheit, die mit jeder Sekunde mehr von der Gestalt seines Freundes
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