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Die Hexenfalle

Die Hexenfalle

Titel: Die Hexenfalle
Autoren: Carter Brown
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werde
sehen, was ich tun kann, um es Mr. Baker behaglich zu machen .« Sie zog geräuschvoll die Luft ein. »Wenn man mir wenigstens vorher Bescheid
gesagt hätte !«
    Sie
stelzte hinaus, und Elaine machte sich in dem peinlichen Schweigen
angelegentlich mit dem Eingießen des Kaffees zu schaffen. Ich setzte mich ihr
gegenüber an den großen Holztisch, und sie lächelte mir entschuldigend zu.
    »Sie
sind nicht gerade überwältigend herzlich empfangen worden, Larry. Zuerst Tante
Emma, wenn auch, ob Sie es glauben oder nicht, in einem ihrer lichteren
Momente, und nun die eingeschnappte Mrs. Robins.«
    »Das
macht doch nichts«, log ich aalglatt. »Ich darf nur nicht vergessen, nachher
noch Boris anzurufen, weil ich...« Das Wort blieb mir im Hals stecken und der
Mund offen, als eine Blondine den Raum betrat.
    Das
weizenblonde Haar hing ihr lose über die Schultern herab und betonte das
leuchtende Blau ihrer großen, etwas mokant blitzenden Augen. Sie trug einen
kurzen weißen Pulli, der sich eng um die provozierende Fülle ihrer Brüste
schmiegte, und dazu knappsitzende blaue Jeans. Die zehn Zentimeter nackter Haut
dazwischen waren honigbraun. Es bestand genug Ähnlichkeit mit Elaine, daß man
sehen konnte, sie war die ältere Schwester. Der Altersunterschied mochte etwa
fünf Jahre betragen. Plötzlich schien mir das Leben wieder ein goldener Traum
voll köstlicher Erwartungen.
    »Elaine«,
begann die Blondine, »ich — huch! — was hast du denn, um alles in der Welt, mit
deinen Haaren gemacht ?«
    »Ach,
das ist doch mal was anderes«, erwiderte Elaine herausfordernd. »Du mußt
zugeben, daß die Farbe ungewöhnlich ist .«
    »Nun
ja«, die Blondine schüttelte sich, »es wird ja auch wieder auswachsen .«
    »Dies
ist Larry Baker. Larry, meine Schwester Iris.« Ein boshaftes Lächeln huschte
über Elaines Gesicht. »Sie versucht immer, mich herumzukommandieren, weil sie
soviel älter ist .«
    »Guten
Morgen, Larry.« Die leuchtenden blauen Augen musterten mich sekundenlang, die
rosa Zungenspitze fuhr kurz über die volle Unterlippe. »Für ein in bezug auf Männer so unbeschriebenes Blatt zeigt Elaine
neuerdings einen bemerkenswert guten Geschmack .«
    »Besten
Dank.« Ich merkte, wie ich sie etwas töricht angrinste. »Sie hat auch
bemerkenswert guten Geschmack in puncto Schwestern .«
    »Falls
ihr beide jetzt fertig seid...«, begann Elaine mit mörderischem Unterton. »Sie
sagten doch, daß Sie Ihren Freund in New York anrufen müßten, Larry ?«
    »Tatsächlich?«
Ich löste den Blick nur zögernd von Iris’ prallem Hinterteil, das aufreizend
wippte, als sie durch die Küche ging, um sich Kaffee einzugießen. »Ach ja! Aber
das ist nicht so wichtig. Ich kann ihn ja in den nächsten Tagen anrufen .«
    Iris
setzte sich neben mich an den Tisch, was ihre jüngere Schwester offensichtlich
nicht heiterer stimmte. »Wie habt ihr euch denn kennengelernt ?« erkundigte sie sich mit gurrender Stimme, die einem das Rückgrat streichelte.
    »Larry
und sein Freund haben gefeiert und mich aufgefordert mitzumachen«, sagte Elaine
ausdruckslos. »Er kann dir ja die Einzelheiten erzählen. Mir ist gerade
eingefallen, daß ich noch einiges erledigen muß .« Sie
stand abrupt auf und verließ beinahe rennend die Küche.
    »Sie
ist eifersüchtig«, konstatierte Iris beiläufig, als die Tür zugeknallt war.
»Aber schließlich ist sie noch sehr jung .«
    »Wie
jung ?« erkundigte ich mich.
    »Gerade
zwanzig. Bevorzugen Sie denn den jungfräulichen Typ, Larry ?«
    »Letzte
Nacht sah sie älter aus, aber in der Bar war es nicht sehr hell und in meinem
Kopf wohl auch nicht«, erwiderte ich. »Um ehrlich zu sein: Mein Typ ist blond,
etwa fünf Jahre älter als Elaine, hat eine tiefe gurrende Stimme und das
gewisse Etwas in den berechnenden blauen Augen .«
    Sie
lachte. »Jetzt sollte ich Sie aus dem Haus werfen !« Ihre Hand ruhte lange genug auf der meinen, um nur mit den gepflegten
Fingernägeln sanft über den Handrücken zu kratzen. »Aber es freut mich zu
hören, daß Sie es nicht auf meine kleine Schwester abgesehen haben. Elaine hat
für einen Mann wie Sie noch nicht genug Erfahrung .«
    »Aber
Sie«, konstatierte ich.
    »Freilich.«
Sie nickte. »Sind Schwierigkeiten zu erwarten? Ich meine, hat Elaine Sie als
Bettgenossen für dieses Wochenende eingeladen, oder als was sonst ?«
    »Als
Wassergeist.«
    »Als
was?«
    »Nun,
zuerst wollte sie wissen, ob ich ein Hexenmeister sei; dann sagte sie, wenn ich
ein Wassergeist sei,
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