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Die Hexenfalle

Die Hexenfalle

Titel: Die Hexenfalle
Autoren: Carter Brown
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Winkel seitwärts, und
ihr ganzes Gesicht schien sich im Todeskampf zu verzerren. Ich brauchte ganze
zehn Sekunden, um zu erkennen, daß sie lächelte.
     
    »Genosse!«
Boris streckte mir die Arme entgegen, wobei er fast von seinem Barhocker
kippte. »Willkommen daheim! Du siehst einfach großartig aus. Da merkt man
wieder einmal, was so ein ruhiges Wochenende auf dem Lande ausmacht .«
    Ich
blinzelte mißtrauisch, aber nicht einmal Slivka konnte sich derart verstellen. »Liest du keine Zeitung ?« brummte ich.
    »Die
einzige Nation, die eine vernünftige Verwendung für Zeitungen gefunden hat,
sind die Engländer«, erwiderte er beschwingt. »Sie wickeln ihre fish and chips darin ein. Hast du übrigens den
Erwartungen der Dame mit den rosa Haaren entsprochen ?«
    »Ich
habe sie sogar übertroffen«, erwiderte ich wahrheitsgemäß.
    »Da
hast du wohl gleich die ganze Nachbarschaft abgegrast, wie ?« Er kicherte vergnügt.
    »Was
ist denn nun mit den beiden Mädchen, die du auftreiben wolltest ?« drängte ich.
    »Sie
erwarten uns im Speisesaal«, erwiderte er weltmännisch.
    Mich
überfiel ein nagender Zweifel. »Sie sind doch hoffentlich noch unter fünfzig ?«
    »Ich
habe nicht umsonst den hervorragenden Geschmack meines Onkels, des Großherzogs,
geerbt«, sagte Boris kühl. »Einmal verzichtete er auf die Gunst einer
Primaballerina, des damaligen Schwarms von ganz Petersburg, nur weil sie
zerknitterte Strumpfbänder trug .«
    Einige
Minuten später standen wir im Speisesaal. »Meine sehr verehrten Damen!« Boris
machte eine tiefe Verbeugung. »Gestatten Sie mir, Ihnen meinen besten Freund,
Larry Baker, vorzustellen. Larry, es ist mir ein Vergnügen, dich mit den beiden
entzückendsten jungen Damen von ganz Manhattan bekannt zu machen. Zu meiner
Linken siehst du Bobbie und zu meiner Rechten Billie .«
    »Nein,
ich bin Billie«, korrigierte ihn die aufregende Brünette.
    »Und
ich bin Bobbie«, sagte die bezaubernde Blondine.
    Ich
ließ mich vorsichtig neben der Blonden nieder, die ein enganliegendes weißes
Satinkleid trug, dessen Ausschnitt bis zum Bauchnabel reichte. Die Brünette war
in reizvollem Kontrast von Kopf bis Fuß in schwarzen Satin gehüllt. Der Abend
schien durchaus entwicklungsfähig.
    Etliche
Stunden später, etwa gegen drei Uhr morgens, kam die bezaubernde Blondine in das
Schlafzimmer meiner Penthouse-Wohnung am East River gehüpft und stieß einen Überraschungsschrei
aus.
    Alle
Vorbereitungen waren getroffen, so daß ich Bobbie meine ungeteilte
Aufmerksamkeit zuwenden konnte, und das war keine Zeitverschwendung. Sie sah nicht
nur hinreißend aus, sondern verfügte auch über bessere Einsicht. Sie wußte, daß
es unnötig war, sich in einer gut durchgeheizten Wohnung mit überflüssigen
Textilien zu behängen. Das kleine schwarze Spitzenhöschen mit den weißen
Rüschen am Beinansatz wahrte den Anstand und gestattete ihr überdies
Bewegungsfreiheit.
    »Larry!«
Sie klatschte begeistert in die Hände. »Ist das eine süße Idee! Dafür verdienst
du einen Kuß !« Sie schmiegte sich in meine Arme und
gab mir einen Alles-auf-einmal-Kuß, der mit Lippen, Zunge und Zähnen zugleich
verabfolgt wird. Schließlich löste sie sich von mir, um wieder die Kissen zu
betrachten, die ich kunstvoll auf dem Veloursteppich arrangiert hatte. »Ist
dein Bett kaputt, Liebling ?« erkundigte sie sich
teilnahmsvoll.
    »Ich
dachte nur, so würde es dir mehr Spaß machen«, erwiderte ich bescheiden.
    »Du
bist ein Schatz !« jubelte sie und warf sich erneut und
diesmal endgültig an meine Brust.
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