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Die Herzogin der Bloomsbury Street

Die Herzogin der Bloomsbury Street

Titel: Die Herzogin der Bloomsbury Street
Autoren: Helene Hanff
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es ihre Leser an, wie selbstverständlich sie offenen Umgang pflegte und wie ihre gelegentlich in Schnoddrigkeit verpackte Warmherzigkeit die Herzen ihrer Mitmenschen eroberte. Die London-Besucherin Helene Hanff hatte in ihrem Leben manches eingesteckt, ehe die Reaktionen auf
84 , Charing Cross Road
ihr »Selbstbewusstsein« und »Selbstachtung« zurückgaben. Die unglaubliche Resonanz, die sie erfuhr, hat sie selbst immer wieder staunend registriert. Im Oktober 1971 veröffentlichte
Das Beste aus Reader’s Digest
ihren »Brief aus dem siebten Himmel«, mit dem sie ihren anhänglichen Lesern danken wollte. Darin heißt es:
    »Ich habe nachts viel wach gelegen und zu begreifen versucht, was eigentlich passiert war. Ich hatte nichts getan, als ein Buch geschrieben, und da war der Himmel über mir eingestürzt. Und wenn ich ehrlich sein soll, so ist es gar kein richtiges Buch; es ist nur ein Briefwechsel zwischen mir und einem Engländer, dem ich nie begegnet bin, aus einer Buchhandlung, die ich nie gesehen habe. Aber als ich vorige Woche wieder wach lag, fielen mir plötzlich ein paar Zeilen aus einer Besprechung des Buches ein. Und jetzt begriff ich endlich. Die Zeilen stammen von Haskel Frankel in der
Saturday Review:
›Wenn ein unbekümmertes amerikanisches Herz die steife Zurückhaltung eines Engländers durchbrechen kann, was kann dann nicht alles zwischen Völkern in dieser gequälten Welt geschehen? Und was ist Einsamkeit anderes als die Illusion einer persönlichen Heimsuchung, die Menschen am anderen Ende der Briefbrücke nur zu gern zerstören?‹«
    Helene Hanffs Stärke und Klugheit sind in jedem ihrer Worte zu spüren, und sie ließen in zahllosen Lesern den Wunsch aufkommen, diese Frau persönlich kennen zu lernen. Und vermutlich spürten die Leser auch die leise Melancholie, die die Autorin so trefflich zu verstecken verstand; sie spiegelt sich allein in kleinen Szenen – etwa wenn sie einem Lieblingsgedicht ihrer Mutter, Thomas Grays »Elegie«, nach Stoke Poges nachreist – und bestimmt die Atmosphäre der Expeditionen. Am Ende, als Helene Hanff wieder in ihr kaum weniger geliebtes New York zurückfliegt, schließt sich der Kreis des Tagebuchs: Der Aufenthalt in London erscheint wie zu Anfang als »etwas Unwirkliches« und wird in ein Licht des bewusst Unbestimmten getaucht: »Nichts von alledem war geschehen, nichts von alledem war wirklich. Selbst die Menschen waren nicht wirklich. Es war alles ausgedacht, sie waren alle Phantome.«
    So, vielleicht nur so mag es gelingen, Sehnsuchtsorte aufzusuchen und nicht mit einem Koffer voller Enttäuschungen zurückzukehren.
    Rainer Moritz

Über Helene Hanff
    Helene Hanff, geboren 1917 , wuchs in Philadelphia auf und lebte später in New York. Seit 1936 schrieb sie Theaterstücke und arbeitete als Drehbuchautorin. Mit ihrem 1970 erschienen Buch
84 , Charing Cross Road
landete sie einen großen Erfolg, der sich seit 2000 auch auf Frankreich und Deutschland (veröffentlicht bei Hoffmann und Campe) ausdehnte, wo ihr Buch die Bestsellerlisten eroberte. »Schön, dass wir dieses leichte, zauberhafte Werk endlich haben«, schrieb dazu die
Frankfurter Allgemeine Zeitung.
    Hanff starb 1997 in New York.

Impressum
    Die Originalausgabe erschien erstmals 1973 unter dem Titel
The Duchess of Bloomsbury Street
im Verlag Lippincott, Philadelphia
     
    Copyright © 1973 by Helene Hanff
    Für die deutschsprachige Ausgabe
    Copyright © 2003 by Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
    Covergestaltung: sander köhn wehrmann
    Coverabbildung: Getty Images/Shaun Egan
    ISBN 978-3-455-81205-3
     
    Unsere Homepage finden Sie im Internet unter: www.hoca.de
     
      www.facebook.com/Hoffmann.und.Campe.Verlag
     
      www.twitter.com/HoCaHamburg
     
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