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Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)

Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)

Titel: Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
Autoren: Daniel Sigmanek
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der Zwischenzeit soll sich dort übrigens eine Pe r son, die sich Lord des Feuers nennt, eingerichtet haben. Du gehst ihr besser aus dem Weg.“
    „Und was befindet sich in dieser Schatulle?“, wollte Tado wissen.
    „Das hat dich nicht zu interessieren. Ich gebe dir hundert Tage. Die Zeit läuft ab morgen. Wenn du es bis dahin nicht geschafft hast, wirst du niemals Botschafter werden.“
    Erfüllt von Euphorie und Tate n drang vergaß Tado, weitere Fragen zu stellen, beispielsweise wusste er nicht einmal, wo genau sich die Trollhöhle befand. Stat t dessen gab ihm Haktir eine Zeichnung der zu suchenden Schatulle und bedeut e te ihm unmissverständlich, den Raum zu verlassen.
    Als die Tür sich wieder schloss, erhob zum er s ten Mal der alte Mann die Stimme und richtete sie an Haktir: „Was ist das für ein merkwü r diger Au f trag? Der letzte Angriff der Trolle ist weit über zwanzig Jahre her, damals le b test du noch gar nicht. Wie kannst du davon wissen?“
    „Du hast recht. Der letzte Angriff liegt weit zurück. Ich habe in e i nem Buch darüber gelesen, und auch über die verschwundene Sch a tulle“, entgegnete Haktir.
    „Aber dieser Auftrag ist viel zu gefährlich für einen Anfänger. Du weißt doch, dass es keine Ausbildung für einen Botschafter gibt.“
    „Ja. Wer bei seinem ersten Auftrag erfolgreich ist, wird angeno m men, wer versagt, wird aussortiert. Tados Auftrag ist nicht schwier i ger als all die anderen.“
    Der alte Mann ließ es nicht dabei bewenden: „Aber es gibt Gerüc h te, dass die Trol l höhle von einer finsteren Macht beherrscht wird, der nichts und niemand g e wachsen sein soll. Es wird sein sicherer Tod sein, wenn du ihn gehen lässt.“
    „Wie es scheint, kann ich dir nichts vormachen“, meinte Haktir, nicht sonderlich überrascht. „Selbstverständlich weiß ich von den G e rüchten, ebenso wie ich weiß, dass sie wahr sind. Die Macht geht von dem Lord des Fe u ers aus. Tado wird von diesem Auftrag nicht mehr wiederkehren.“
    „Aber warum schickst du ihn in den Tod?“
    „Die Gründe dafür kannst du nicht verstehen, alter Mann. Doch fr ü her oder später werden wir alle sterben. Die Macht ist nicht mehr aufz u halten. Dennoch soll er der erste sein, der ihr zum Opfer fällt.“ Ha k tir sprach diese Worte mit einem ausdruckslosen Gesicht. Etwas schien ihn zu betrüben.
    „Das kann ich nicht zulassen“, meinte der alte Mann entschlossen und wollte zur Tür gehen.
    „Bei meinem ersten Auftrag vor einem Jahr lernte ich eine Gruppe Waldmenschen kennen“, sagte Haktir, den Blick aufs Fenster geric h tet. Der alte Mann hielt inne. „Sie lehrten mich, einen begangenen Mord zu verschleiern. Wenn du also den Versuch unternehmen sol l test, ihn irgendwie zu warnen, dann seid ihr beide schon morgen nur noch zwei leblose Hüllen, verscharrt unter den Wurzeln eines alten Baumes in der Nähe der südlichen Sümpfe.“
    Der alte Mann verließ den Raum wortlos.
    Tado hatte das Gespräch zwischen ihm und Haktir nicht mehr mi t bekommen, zu schnell war er zurück auf die noch immer den hera b stürzenden Wassermassen ausgesetzten Straßen gegangen.
    Zuhause angekommen, kramte er einen verstaubten Rucksack he r vor, den ein reisender Händler einmal als Geschenk zurückgelassen hatte, befreite ihn vom Dreck, und füllte ihn mit Dingen, die er für seine Reise als wichtig erachtete. Dazu gehörten unter anderem ein Seil, falls er irgendwo eine Klippe hinuntersteigen musste, denn er b e absichtigte, um Zeit zu sparen, den Weg durchs Mauergebirge zu ne h men, eine Axt zum Holzfällen, die ihm als Waffe diente, eine Decke, ein Messer und Verbandszeug. Leider steckte er nur sehr wenig Proviant ein, sodass er schon nach wenigen Tagen auf die Jagd würde gehen müssen - eine Tätigkeit, die er bisher noch nicht einmal im Ansatz beherrschte.
    Tado verspürte große Aufregung über das, was auf ihn zukommen mochte. Aus diesem Grund ging er an diesem Abend ungewöhnlich früh schlafen, ehe die Sonne, die sich nach vielen Stunden endlich wieder durch die schweren Regenwolken gekämpft hatte, ihre letzten Strahlen hinter dem Horizont verbarg.
    Noch bevor der erste Hahn krähte, schreckte er hoch. Es war noch mitten in der Nacht, da aber im gesamten Dorf keine Lichter mehr brannten , musste es g e gen vier Uhr sein.
    Er hatte einen merkwürdigen Traum gehabt. Er schwebte über der Erdscheibe, die zur einen Hälfte aus Feuer und zur anderen aus Eis bestand. Unter sich sah er zerstörte Städte
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