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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts
Autoren: Jules Verne
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Beute, welche unter den Officieren und Matrosen getheilt wurde, ohne daß selbst der König zu einem Anspruch dabei berechtigt war.
    Bald nach seiner Rückkehr nach England erhielt Anson die Ernennung zum Contre-Admiral und übernahm mehrere wichtige Commandos. Im Jahre 1747 gelang es ihm, nach heldenhaftem Ringen den Marquis La Jonquière-Taffanel gefangen zu nehmen. Nach diesem Erfolge zum ersten Lord der Admiralität und zum Admiral befördert, unterstützte er 1758 den Versuch einer Landung der Engländer bei St. Malo und starb in London bald nach seiner Heimkehr.
Fußnoten
    1 Eine spanische Goldmünze, so genannt, weil sie das Achtfache einer Dublone werthete, etwa M. 8.60 – fl. 4.30 unseres Geldes.
     

Zweites Capitel.
Die Vorläufer des Kapitän Cook.
I.
    Roggeween. – Dürftige Nachricht über ihn. – Unbestimmtheit seiner Entdeckungen. – Die Oster-Insel. – Die Verderblichen Inseln. – Die Baumans-Gruppe. – Neu-Britannien. – Ankunft in Batavia. – Byron. – Aufenthalt in Rio de Janeiro und im Hafen Désiré. – Eintritt in die Magelhaens-Straße. – Die Falklands-Inseln und der Egmont-Hafen. – Die Fuegiens. – Mas-a-Fuero. – Die Trostlosen Inseln. – Die Inseln der Gefahr. – Tinian. – Rückkehr nach Europa.
     
    Schon im Jahre 1669 hatte Pater Roggeween der holländisch-westindischen Handelsgesellschaft eine Denkschrift eingereicht, in der er die Ausrüstung dreier Schiffe befürwortete, um damit nach dem Stillen Ocean auf Entdeckungen auszuziehen. Sein Plan fand zwar günstige Aufnahme, der Eintritt einer Erkaltung der Beziehungen zwischen Spanien und Holland zwang jedoch die batavische Statthalterschaft, vorläufig von einer solchen Expedition abzusehen. Noch auf dem Sterbebette nahm Roggeween seinem Sohne Jakob das Versprechen ab, den von ihm aufgestellten Plan auszuführen.
    Mannigfache und von seinem Willen völlig unabhängige Umstände hinderten Letzteren lange Zeit an der Erfüllung seines Versprechens. Erst nachdem er wiederholt die Meere Indiens durchsegelt und eine Stelle als Rath bei dem Justizhofe von Batavia bekleidet, sehen wir Jakob Roggeween bei der holländisch-westindischen Compagnie neue Schritte thun. Wie alt er im Jahre 1721 wohl sein mochte und mit welchem Rechte er Ansprüche auf Uebernahme der Oberleitung einer Entdeckungs-Expedition erhob, ist nicht bekannt geworden. Die biographischen Lexika widmen ihm meist nur wenige Zeilen, und Fleurieu, der in einem schönen und gelehrten Schriftchen die Entdeckungen des holländischen Seefahrers sicherer zu bestimmen suchen wollte, gelangte in dieser Beziehung zu keinem nennenswerthen Resultate.
    Auch den Bericht über seine Reise hat er nicht einmal selbst abgefaßt, sondern ein Deutscher, Namens Behrens. Vielleicht ist für die mancherlei dunklen Stellen, die Widersprüche und den Mangel an Genauigkeit der Erzähler mehr verantwortlich zu machen als der Seemann. Wiederholt scheint es, so wenig das doch vorauszusetzen ist, daß Roggeween von den Reisen und Entdeckungen seiner Vorgänger und Zeitgenossen kaum hinlängliche Kenntniß gehabt habe.
    Am 21. August liefen unter seinem Commando von Texel drei Schiffe aus: die »Aigle« mit 36 Kanonen und 111 Mann Besatzung, die »Tienhoven«, 28 Kanonen und 100 Mann, Kapitän Jakob Bauman, und die Galeere die »Afrikanerin«, 14 Kanonen und 60 Mann, Kapitän Heinrich Rosenthall. Die, Fahrt über den Atlantischen Ocean bot kein besonderes Interesse. Nachdem er Rio kurz berührt, suchte Roggeween eine Insel aufzufinden, welche er Anke’s Magdeland nennt, das wäre das heutige Maidenland, die Falklands-Inseln oder Malouinen, wenn darunter nicht
Georgia australis
zu verstehen ist. Obwohl diese Inseln damals genügend bekannt waren, drängt sich doch die Annahme auf, daß die Holländer über deren Lage nicht sicher unterrichtet waren, da sie nach Aufgabe der Untersuchung Falklands sich nach den Inseln St. Louis des Français wenden wollten, ohne zu wissen, daß diese zu dem nämlichen Archipel gehörten.
    Uebrigens giebt es wenige Länder, welche mehr Namen geführt haben als diese, wie z.B. auch den der Pepys-oder Conti-Inseln, nebst noch manchen anderen. Es wäre leicht, ein ganzes Dutzend Bezeichnungen zusammenzustellen.
    Nachdem er unter der Breite der Magelhaens-Straße und etwa achtzig Meilen von der Küste Amerikas eine Insel von zweihundert Meilen im Umfang entdeckt oder doch erblickt hatte, die er »Ost-Belgien« taufte, drang Roggeween in die Lemaire-Straße ein, wo
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