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Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Titel: Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2
Autoren: Clark Ashton Smith
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Smiths Meinung war die Geschichte »ebenso entsetzlich und grausam« wie ›Yoh-Vombis‹.1 (Besonders stolz war er auf das »großartige danteske Ende« der Geschichte.)
    Wright lehnte sie für Weird Tales ab, »mit der Begründung, sie sei zu grässlich für seinen erlesenen Kreis von Biedermännern und Milchbubis.«2 Anschließend ging die Geschichte an Harry Bates für Astounding , ehe sie schließlich bei Wonder Stories unterkam. Allerdings erst, nachdem Lasser und Gernsback die Hinzufügung einer »pseudowissenschaftlichen Erklärung« durchgesetzt hatten, was Smith durch die Einführung eines neuen Protagonisten bewerkstelligte.3 Gegen das Horror-Element wurden keine Einwände erhoben.
    Als Smith seine in der Ausgabe vom März 1933 abgedruckte Story las, traf ihn fast der Schlag: »Meine dreifach unglückselige Geschichte ›The Dweller in the Gulf‹ erschien gerade in der jüngsten Ausgabe von Wonder Stories unter dem Titel ›Dweller in Martian Depths‹, doch leider restlos verhunzt dank des Versuchs – vermutlich vonseiten des Büroboten –, das Ende umzuschreiben. Darüber hinaus wurden fantasiereiche Beschreibungen geradezu roh gleich absatzweise aus der Story herausgerissen. Ich habe dem Redakteur geschrieben und ihm meine Meinung über solch hunnische Barbarei gegeigt. Ebenso habe ich ihm klargemacht, dass mir überhaupt nichts daran liegt, meine Werke gedruckt zu sehen, sofern sie nicht wortgetreu erscheinen können oder die vereinbarten Änderungen nicht von mir selbst vorgenommen wurden. Dies zeigt, wie viel Gernsbacks Bande von Schweinemetzgern an guter Literatur liegt.«4
    Gernsback hatte bereits eine Vorliebe dafür bewiesen, Smiths Storytitel abzuändern, doch hatte er Smith meist gestattet, gewünschte Änderungen mit eigener Hand vorzunehmen. CAS schrieb, »der Hauptgrund, warum ich mich überhaupt mit denen eingelassen habe, ist, dass Gernsback so scharfsichtig war, einige meiner ungewöhnlicheren Sachen zu drucken, die sonst niemand anfassen mochte.«5
    Sogar Lovecraft zollte Gernsback ein zweifelhaftes Kompliment, wenngleich auf jene leicht vergiftete Art, die Gernsbacks heutigen Bewunderern Bauchschmerzen bereitet: »So seltsam es anmutet, aber der verfluchten Säumigkeit des Kerls, wenn’s ans Bezahlen geht, & seiner übermäßigen Geschäftstüchtigkeit zum Trotz glaube ich doch, dass er bessere & kraftvollere Science-Fiction bringt als jeder seiner beiden Konkurrenten. Er ist nicht ganz so hartgesotten in seinem Verlangen nach dem Abgedroschenen & dem Schablonenhaften.«6
    Smith änderte jetzt seine Meinung über Gernsback und Wonder Stories gründlich: »Es lässt sich nur schwer begreifen, warum sie ›The Dweller in the Gulf‹ derart verhunzt haben, außer man geht davon aus, Gernsback oder einer seiner Redakteure seien der Ansicht gewesen, dass der Horror in der Story der Abmilderung bedurfte. Doch war mir nicht bewusst gewesen, dass das Horrorelement missfiel: Alles, was sie an der Geschichte in ihrer ursprünglichen Fassung auszusetzen hatten, war, dass es ihr an »wissenschaftlicher Motivation« mangele. Ich bin von dieser ganzen Bande restlos angewidert. Gernsbacks gegenwärtiger Kurs erscheint mir selbstmörderisch. Science-Fiction bedarf ausgiebiger Erklärungen und Beschreibungen, um überhaupt glaubhaft zu sein – und gegen die meisten der Geschichten, die ich in letzter Zeit eingereicht hatte, wurde der Einwand erhoben, sie enthielten zu viele Beschreibungen, Erklärungen, Adjektive usw. Oh Mann! … Und die Mistkerle schulden mir sogar noch sechshundert Dollar. Sie hätten wenigstens den Anstand aufbringen können, meine Story unverschandelt zu drucken.«7
    Zum Teil mag Gernsback zu den Eingriffen in die Story durch Bemerkungen von Lasser über das motiviert worden sein, was sie als Smiths »übertriebenen Verlass« auf Atmosphäre betrachteten. Etwa um die Zeit, als Smith an ›Dweller‹ arbeitete, hatte Lasser ihm einen vom 11. August 1932 datierten Brief geschrieben, worin er ihn ermahnte, dass Wonder Stories »nicht an unheimlichen Erzählungen« oder jedweden »abseitigen wissenschaftlichen Themen interessiert« sei, worin natürlich gerade Smiths Stärke bestand. Stattdessen solle er sich auf »Originalität des Plots, auf Dramatik, Konflikte, Situationen, Milieu, Charakter« konzentrieren.8
    Lasser schrieb Smith am 15. Februar 1933 eine Entschuldigung, worin er betonte, dass die Änderungen auf Gernsbacks »besonderen Wunsch« hin erfolgt seien.9 Doch der
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