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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins
Autoren: Jim C. Hines
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führt in die oberen Tunnel. Darnak wird euch eine Karte geben, mit deren Hilfe ihr aus dem Berg hinausfindet. Da draußen wartet eine ganze Welt auf euch!«
    »Du verlangst von mir, meine Karte aufzugeben?« Darnaks Miene nach zu urteilen, hätte Jig ihn ebenso gut bitten können, sich den Bart abzurasieren. Doch ein schneller Blick auf Barius, der immer noch hilflos in der Luft zappelte, erstickte jeden Protest. »Ach, nimm sie nur. Ich kann sie aus dem Gedächtnis nachzeichnen, wenn wir zurückgekehrt sind.«
    Das Wesen erwiderte lange Zeit nichts. Jig begann sich schon zu fragen, ob er etwas Falsches gesagt hatte. Vielleicht wollten sie nicht fortgehen.
    »Eine ganze Welt, sagst du?«
    »Ich selbst habe sie noch nie gesehen, aber ich habe gehört, dass sie ziemlich groß sein soll.«
    Die Kreatur nickte, eine Geste, die durch ihren langen Hals übertrieben ausfiel. »Danke.«
    Sie ließ den Prinzen fallen und ging zu Darnak hinüber, der ihr seine Karte überreichte. Ein paar Minuten später war sie verschwunden und ließ einen Jig zurück, der zusammenbrach, als sich die Aufregung legte und seine Beine unter ihm nachgaben.
     
    Barius brachte ihn nicht um, aber es fehlte nicht viel daran. Es gab eine Grenze dessen, was der Prinz an Demütigungen ertragen konnte, und Jig hatte selbige offenbar weit hinter sich gelassen. Vorgehalten zu bekommen, dass ein Goblin mehr zu Straums Tod beigetragen hatte als der Prinz selbst, hatte das Fass zum Überlaufen gebracht, und sich hilflos in dem unerbittlichen Griff des Drachenkindes hängend zu finden hatte Erniedrigung zu Raserei gesteigert. Die Kreatur hatte kaum die Kaverne verlassen, als Barius auch schon mit mordlüsternen Augen aufsprang.
    Zum Glück schaltete sich Darnak ein. Als der Prinz auf Jig zustürmte, rief der Zwerg aus Leibeskräften: »Dein Bruder ist aufgewacht!«
    Ryslind sah so schlecht aus, wie Jig sich fühlte. Sein spitzes Gesicht war eingesunkener als gewöhnlich, um seine Augen lagen dunkle Ränder. Die Augen glühten nicht mehr. Eigenartigerweise empfand Jig Ryslinds Augen so, klein, rund und braun, noch beunruhigender. Er hatte sich an diese roten Zwillingspunkte gewöhnt.
    Nach ein bisschen mehr von Darnaks Heilkunst gelang es Ryslind, aus eigener Kraft aufzustehen. Er konnte sprechen, obwohl seine Stimme rau war und er erschöpft klang. Er hatte keine Erinnerung an die Ereignisse, die sich nach ihrer Begegnung mit dem Nekromanten abgespielt hatten, eine Tatsache, die Jig mit unendlicher Dankbarkeit erfüllte, denn das bedeutete, dass er sich auch nicht an seinen Schwur erinnerte, den Goblin umzubringen.
    Sie beschlossen, eine Weile in Straums Kaverne zu rasten. Jetzt, wo das Drachenkind weg war, hoffentlich für immer, war sie vermutlich der sicherste Platz im ganzen Berg. Wie Darnak treffend ausführte: »Würdet ihr etwa in einem Drachenhort herumstöbern?«
    Als Riana ihn darauf aufmerksam machte, dass es genau das war, was sie getan hatten, lachte Darnak nur und meinte, die meisten Monster hätten mehr Verstand.
    Also rasteten sie. Darnak ließ ein bisschen Ale herumgehen, was eine immense Hilfe war. Ryslind stellte fest, dass er immer noch kleinere Sprüche wirken konnte, aber der Großteil seiner Macht war mit Straums Tod von ihm gewichen. Auch das trug nicht unerheblich zu Jigs guter Laune bei.
    Klecks thronte glücklich auf Jigs Schulter und mampfte einen kleinen Brocken Drachenfleisch, den Jig von Straums Körper abgeschnitten hatte. Jig hatte kurz erwogen, selbst etwas davon zu probieren – es konnte ja nicht schlechter als Menschennahrung sein –, es sich dann aber anders überlegt. Schon ein kleines Stück abzutrennen hatte ihn fast die Klinge seines Schwerts gekostet. Diese Schuppen waren zäher, als sie aussahen.
    Stunden später entschied Barius, dass es Zeit war aufzubrechen. »Jeder trägt so viele Schätze, wie er kann. Wir werden den Weg mindestens ein Dutzend Mal machen müssen, um unsere Reichtümer zu bergen, daher nehmen wir die wertvollsten Gegenstände jetzt mit, damit sie in Sicherheit sind.«
    Glücklicherweise fand sich unter dem Krimskrams, den Straum über die Jahrtausende angesammelt hatte, auch eine große Vielfalt an Beuteln, Taschen und Rucksäcken. Jig lud sich einen kleinen Sack voll Goldmünzen auf. Er hatte versucht, eine größere Tasche zu schleppen, aber das wäre seiner frisch reparierten Wirbelsäule fast zum Verhängnis geworden. Gold war schwer.
    Er wusste, dass Barius wütend auf ihn war, weil er
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