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Die Glücksritter von Schreckenstein

Die Glücksritter von Schreckenstein

Titel: Die Glücksritter von Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Sophie. „Nur um ihre Eltern zu ärgern, weil die ihr nach der Schuhgeschichte alles Geld gesperrt haben.“
    „Die Horn hat ihnen die Rechnung geschickt“, fügte Esther hinzu.
    Mini Egon schüttelte den Kopf und meinte altklug: „ Schreckensteiner Streiche soll man nicht versuchen nachzumachen.“
    „Und was habt ihr jetzt vor?“ fragte Stephan.
    „Schnellstens in unsere Betten!“ antwortete Sabine.
    Jemand klopfte an die Tür. Alle hielten den Atem an, Ottokar schlich durch den Raum. „Wer?“ flüsterte er ins Schlüsselloch und öffnete dann rasch. Andi kam herein.
    „Droben geht’s ziemlich zu!“ berichtete er.
    „Die räumen unsere Schränke aus!“ mutmaßte Irene.
    „Der Martina beiß ich die Nase ab!“ grollte Doris. Schlüsselgeräusch ließ alle erneut verstummen. Die Ritter krochen unter die Schreibtische, die Mädchen stellten sich davor.
    „Seid ihr fertig?“ Das war eindeutig Martinas Stimme.
    „Wir lassen uns nicht erpressen!“ Das war Ingrid. Martina lachte hämisch. „Dann verbringt ihr jede Nacht hier. Eure Klamotten haben wir auch schon sichergestellt. Trainiert schön euern Gemeinschaftssinn! In einer Stunde komm ich wieder.“
    Türschlag, Schlüsselgeräusch, lange Pause. Schließlich hielten die Mädchen die Spannung nicht länger aus.
    „Wenn die meinen Fotoapparat kaputtmachen!“ fauchte Constanze.
    „Schafft ihr doch Martina weg! In euer Verlies“, drängte Renate.
    Die Ritter winkten ab. „Das ist nicht lustig und bringt nur Ärger. Außerdem ist Martina euer Problem“, meinte Ottokar.
    „Laßt sie einfach auflaufen!“ empfahl Stephan.
    „Bloß wie?“ fragten drei, vier Mädchen.
    „Indem ihr gar nichts macht. Wir gehen jetzt. Ihr verrammelt die Tür, daß man die Klinke von draußen nicht runterdrücken kann und legt euch aufs Ohr, bis die Bürotante kommt und euch befreit. Auf die Art seid ihr überall zu spät und könnt nichts dafür. Mal sehen, wie lang die Verschwörer durchhalten.“ Nachdenklich sahen die Mädchen Ottokar an. Der Vorschlag kam ihnen zu überraschend.
    „Und was wird die Horn sagen?“ fragte Eva.
    Miniritter Egon setzte wieder sein altkluges Gesicht auf und verkündete: „Das ist keine Gemeinschaft, das ist eine Gemeinheit.“
    Ottokar schloß die Tür auf, Sophie flüsterte mit ihm. „Ruf mich nach dem Mittagessen mal an“, sagte Stephan zu Beatrix. Die drei zogen ab. Einzeln mußten sie am Treppenhaus vorbeiwetzen, weil Mädchen in Leintüchern den Inhalt der ausgeräumten Schränke herunterschleppten.
    Am Eckturm trafen die Gruppen zusammen. Pummel und Eugen kamen gerade von einem Informationsgang zurück.
    „Sie schleppen Klamotten ins Wirtschaftsgebäude“, sagten sie.
    „Die könnten wir ihnen zum Fenster ins Büro reinreichen!“ flachste Klaus. Der vorsichtige Dieter winkte ab und sagte, was alle dachten. „Schön war’s. Aber wir waren überhaupt nicht da.“

    „Schalten“ nannten die Ritter jenes seltsame Geräusch, das entstand, wenn Burgherr Mauersäge beim Sprechen von Zeit zu Zeit seine extrem schmale Nase durchpustete. Er schaltete eifrig an diesem Samstag mittag im großen Saal des Gasthauses von Wampoldsreute . Gleich nach den diversen Wunschsuppen hatte er sich zu einer Ansprache erhoben.
    Mauersäge gehörte wie sämtliche Lehrer zur Schreckensteiner Gemeinschaft. Alle nahmen an dem Festschmaus teil. Auch Sonja Waldmann hatten die Ritter eingeladen.
    „Ich möchte… ks…“, schaltete der Burgherr, „… die Gelegenheit benutzen, euch zu… ks… gratulieren und zu danken. Gratulieren zu den… ks… Gewinnen und der Idee, … ks… das Geld zusammenzulegen. Wie ich höre, habt ihr be … ks… beschlossen, damit die Sportanlagen und Sportgeräte zu erneuern. Das… ks… finde ich — wie sagt man jetzt? - ks… ultra! Mein Dank gilt eurem großzügigen Angebot, auch die… ks… Dachrinne am Westflügel reparieren zu lassen und somit zum Erhalt unserer schönen Burg… ks… beizutragen. Alte Gemäuer sind… ks… eben teuer!“
    Ausgelassen klatschte die Ritterschaft Beifall. Hans-Jürgen schrieb den Reim für die Schulzeitung auf.
    Ein allgemeines Aaah ! empfing die Kellnerinnen, die mit Schüsseln und Platten hereinkamen. Vor jedem Teller stand eine Nummer, so daß es bei den hundert Wünschen keine Verwechslungen gab. Auch Meister Kress , Gastwirt und Bürgermeister in einer Person, tischte mit auf. Die Riesenportionen mußten den emsigen Mann verwirrt haben. Er hatte zu viele Gedecke
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