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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch
Autoren: Kathryn Littlewood
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Ganz ehrlich.« Dann eilte sie in ihren schwarzen Hummer, kurbelte die getönte Scheibe hoch und fuhr eilig davon, gefolgt von der Karawane gepanzerter Wagen.
    Rose verdrehte die Augen. »Hat sie sich die ganze Zeit so benommen?«
    »Schlimmer«, sagte Albert und lächelte. »Jetzt beantwortet aber die Frage eurer Mutter, Kinderchen: Wie ist die Woche gelaufen?«
    Rose sah Basil und Tymo verzweifelt an und merkte, dass sie genauso verzweifelt zurückstarrten. Es war klar, dass sie ihren Eltern nicht die Wahrheit sagen konnten, aber sie hatten es versäumt, sich eine Lüge auszudenken.
    »Ach, alles ist glatt gelaufen«, sagte Rose und versuchte zu improvisieren. »Chip war super. Mrs Carlson war sehr nett zu uns. Nichts Ungewöhnliches.«
    Polly lächelte, wartete und strich sich ihre schwarze Lockenmähne aus dem Gesicht. Albert stand im Hintergrund und hatte die rötlich behaarten Arme über der Brust verschränkt. »Das ist alles?«, fuhr Polly fort. »Raus mit der Sprache! Wer hat was gebacken? Gab es Sonderwünsche von irgendwelchen Kunden?«
    Rose wollte der Befragung ein Ende machen, indem sie den Kopf schüttelte, als Tymo sich einmischte.
    »Hmmm, ich habe immer die Muffins gebacken«, sagte er, und die Worte sprudelten aus seinem Mund, als müsse er sich übergeben. »Ich … habe neue Muffins erfunden. Riesenmuffins. Ich habe zwei Muffins gebacken, die so groß waren wie Fußbälle, dann habe ich sie wie einen Kuchen aufgeschnitten, und die Leute haben gesagt, dass ich eine neue Art von Gebäck erfunden hätte namens
Muffinkuchen
und … ich habe einen Preis gekriegt.«
    Damit erfuhr Rose etwas ganz Neues über ihren Bruder: Er war der schlimmste Lügner, der ihr je begegnet war.
    »Einen Preis?«, fragte Albert argwöhnisch.
    »Von mir«, sagte Rose, die verzweifelt versuchte, Tymo zum Schweigen zu bringen, ehe etwas ganz Fürchterliches aus seinem Mund kam. Warum hatte er nicht einfach etwas Normales sagen können? »Ich habe ihm den Preis … der großen Schwester verliehen!«
    Da machte Basil die Sache noch schlimmer. »Und ich habe einen Käsekuchen gebacken! Es war ein …
Zwiebel-Käsekuchen,
und alle haben gedacht, er würde eklig schmecken, aber dann fanden sie ihn so toll, dass ich noch einen größeren Preis als Tymo gekriegt habe!«
    Albert und Polly sahen ihn verwundert an und sagten nichts, was ihn nur noch mehr anstachelte. »Und jemand hat eine Hochzeitstorte bestellt, die wie ein Hai aussehen sollte. Ich hab eine gemacht, und wir sind zwei Stunden bis an den Strand gefahren, um sie auszuliefern!« Basil ließ seinen Mund ein paar Mal auf- und zuschnappen. »Wie ein Haifisch!«, wiederholte er.
    Albert bekam allmählich ärgerliche Fältchen in den Augenwinkeln. »Ihr seid gefahren? Wer von meinen Kindern ohne Führerschein ist denn Auto gefahren?«
    Rose dachte schnell nach. »Keine Sorge. Das war Chip.«
    »Nein!«, fiel ihr Basil ins Wort. »Es war Tymo. Er ist mit seinem Lernausweis gefahren.«
    Tymo schlug Basil auf den Hinterkopf.
    »Tymo, ist das wahr?«, fragte Albert.
    Tymo starrte in die Gegend wie ein verängstigtes Eichhörnchen, das nicht wusste, wohin es rennen sollte.
    Albert und Polly sahen sich an, dann ließ sich Polly an die Arbeitsfläche des Hackblocks sinken. »Okay. Wir wissen, dass ihr alle lügt«, sagte sie, »und zwar aus keinem anderen Grund als aus dem, dass noch nie eine haifischförmige Hochzeitstorte bestellt worden ist, seit es Hochzeitstorten gibt. So – was ist wirklich los gewesen?«
    Rose wollte gerade erzählen, dass es ein bisschen Ärger mit dem Backbuch gegeben hatte, aber dass Tante Lily ihnen geholfen hätte, alles in den Griff zu bekommen. Doch sobald sie versuchte, sich Tante Lily vorzustellen, die hochgewachsene Tante Lily mit ihren wohlgeformten Hüften und den kurzen Haaren und der schmalen Nase im Gesicht, stellte sie fest, dass ihre Zunge wieder schlaff wurde. Genau wie ein paar Tage zuvor.
    Rose versuchte die Worte
Tante Lily
zu sagen, es klang stattdessen jedoch so, als würde sie versuchen, ein Haarknäuel auszuhusten. Den Jungs erging es offensichtlich ebenso, denn beide standen da und machten würgende Hustgeräusche.
    »Was ist denn los?«, fragte Albert. »Warum könnt ihr nichts sagen?«
    Polly zog scharf die Luft ein. »Du meine Güte, Albert, es sieht ganz so aus, als hätten sie eine
Halt-den-Mund-Tarte
gegessen, nicht?«
    Albert dachte einen Moment lang angestrengt nach, dann sagte er: »Du hast recht! Aber wer hätte ihnen
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