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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch
Autoren: Kathryn Littlewood
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hatte. Sie liebte es, die Kunden vor Zufriedenheit seufzen zu hören, nachdem sie den ersten Bissen eines blätterigen Schokoladencroissants genommen hatten. Und sie liebte es, dass die Zutaten – einige davon ganz normal, andere nicht so normal – die Leute nicht nur glücklich machten, sondern manchmal noch viel mehr für sie taten.
    »Also, ich will den Gesetzestext über die Bestimmungen zur Kinderarbeit in Calamity Falls haben. Ich bin nämlich ziemlich sicher, dass es gegen das Gesetz ist, was sie mit uns machen.«
    Rose wurde langsamer und hielt sich die Nase zu, als Basil an ihr vorbeiradelte. »Wie du zu müffeln ist auch gegen das Gesetz.«
    Basil schnaubte empört. »Ich müffel doch nicht!«, sagte er, aber dann hob er einen Arm hoch und überprüfte mit der Nase seine Achselhöhle. »Na gut, vielleicht ein bisschen.«
    2 . Florence, die Floristin: 1 Dutzend Mohnblumen
    Rose und Basil fanden Florence, die Floristin, schlafend in einem Sessel in der Zimmerecke. Jeder in Calamity Falls stellte Mutmaßungen über ihr wahres Alter an, aber die übereinstimmende Meinung war, dass sie unmöglich jünger als neunzig sein konnte.
    Ihr Laden sah eher wie ein Wohnzimmer als wie ein Blumenladen aus – gelbes Sonnenlicht strömte durch die Fensterläden auf ein kleines Sofa, eine dicke getigerte Katze lag ausgestreckt neben dem staubigen Kamin. Eine Reihe von Vasen in der Nähe des Fensters war mit allen nur vorstellbaren Blumen gefüllt, und von der Decke hing ein Dutzend Körbe, aus denen alle möglichen grünen Kletterpflanzen quollen.
    Rose strich sich einige Ranken Efeu aus dem Gesicht und räusperte sich.
    Florence schlug die Augen auf. »Wer ist da?«
    »Rosmarin Glyck«, sagte Rose.
    »Aha«, brummte Florence, als sei sie verärgert über die Kundschaft. »Was … kann … ich … für dich tun?«, fragte sie. Sie erhob sich schnaufend und schlurfte zu den Vasen unter dem Fenster.
    »Ein Dutzend Mohnblumen, bitte«, sagte Rose.
    Mit einem Stöhnen bückte sich Florence, um die seidenpapierartigen roten Blumen herauszuziehen. Als ihr Blick jedoch Basil streifte, wurde sie munterer. »Bist du das, Tymo? Du siehst irgendwie … kleiner aus.«
    Basil lachte, es schmeichelte ihm, dass man ihn für seinen älteren Bruder gehalten hatte. »Nein, nein«, sagte er. »Ich bin
Basil
. Jeder sagt, dass Tymo und ich uns ähnlich sehen.«
    Florence verfiel wieder in ihren brummigen Ton. »Den Mädchenschwarm werde ich sehr vermissen, wenn er aufs College kommt.«
    Ständig machten sich alle Gedanken darüber, was Roses ach-so-gut-aussehender Bruder machen würde, wenn er mal alt genug war, um Calamity Falls zu verlassen. So, wie es ihm vorbestimmt schien, den Ort zu verlassen, so schien es Roses Schicksal zu sein, dazubleiben. Wenn sie in Calamity Falls blieb, würde sie dann wohl so enden wie Florence, die Floristin? Mit nichts Besserem zu tun, als tagsüber in einem Sessel zu dösen und darauf zu warten, dass etwas Außergewöhnliches und Aufregendes passierte – und doch gleichzeitig zu wissen, dass so etwas nie eintreten würde?
    Aber fortzugehen würde bedeuten, die Bäckerei zu verlassen. Und dann würde sie niemals herausfinden, wo ihre Mutter all die blauen Zaubergläser versteckte. Nie würde sie lernen, wie man etwas Nordwind in einen Zuckerguss mischte, der das steinerne Herz einer lieblosen Person schmelzen ließ. Sie würde nie wissen, wie sie Froschaugen, flüssiges Magma und Backpulver dosieren musste – um Knochenbrüche auf der Stelle zu heilen, wovon ihre Mutter ihr erzählt hatte.
    »Und was ist mit dir, Rosmarin?«, fragte Florence, während sie die Mohnblumen in Packpapier wickelte. »Läuft was Interessantes? Was mit Jungs?«
    »Ich bin zu beschäftigt damit, auf Basil aufzupassen«, sagte Rose ein wenig zu betont.
    Es stimmte, sie hatte keine Zeit, um sich mit Jungen zu verabreden, aber selbst wenn ihre Zeit nicht so knapp gewesen wäre, dann hätte sie es wahrscheinlich auch nicht gemacht. Ein Date kam ihr so abartig und ein bisschen unappetitlich vor wie Sushi. Was sie sich vorstellen konnte, war, mit Devin Stetson oben auf dem Sparrow Hill zu stehen und auf die Stadt hinunterzublicken, während ihnen der Herbstwind durch die Haare fuhr und die Blätter rascheln ließ. Aber das war ja kein richtiges Date.
    Immerhin war er der Grund, warum sie heute Morgen geduscht, sich die Kletten aus den schulterlangen schwarzen Haaren gekämmt und ihre Lieblingsjeans angezogen hatte, dazu eine blaue Bluse
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