Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen

Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen

Titel: Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen
Autoren: Michaela Rudolph
Vom Netzwerk:
jetzt schon vorbei?«, grinst Jul.
    Ada lacht und lehnt sich an den grünen Kachelofen. Sie genießt die gemütliche Atmosphäre der Wohnküche und seufzt unwillkürlich. »Ich bin echt froh, dass du okay bist. Einigermaßen wenigstens. Das war ein Höllensturz!«
    »Hab’s überlebt.« Jul seufzt abgrundtief. »Aber Rasmus, den kann Paps abschreiben. Und ich bin schuld - das ist viel schlimmer.«
    Ada hat ein mulmiges Gefühl. »Wann ist denn die Qualifikation?«
    »In zwei Wochen.« Er deutet auf ein Schreiben mit beeindruckendem Briefkopf.
    »Sehr geehrter Herr Jul Sorento,  wir freuen uns, Sie zur diesjährigen Qualifikation für den engli schen Junioren-Kader einladen zu dürfen«, liest Ada. »Bitte bestäti gen Sie uns bis spätestens kommenden Montag Ihre Teilnahme.« Ada  kneift die Augen zusammen, um das Geschriebene besser lesen  zu können. »P. S. Freue mich auf Dich! GG!« Ada sieht Jul fragend  an. »Wer oder was ist denn GG?«
    »George Gifford. Ein Freund meines Vaters - der Vorsitzende des Verbands. Man muss mit eigenem Pferd anreisen und das schnellstmöglich nennen«, erklärt Jul mit Grabesstimme.
    »Dein Dad kennt doch scheinbar die halbe Reiterwelt. Da wird er doch was für dich auftreiben können!«, schlägt Ada vor.
    »Kennst du EINEN Reiter, der sein M-Pferd verleiht?«, seufzt er. »Außerdem brauche ich es auch für Turniere und die Lehrgänge, die dauern eine ganze Woche.«
    Na prima! Wenn sie ihm Prem gibt, kann sie sich gleich selbst  ein neues Pferd kaufen!
    »Was ist eigentlich so verdammt toll daran, in den Kader zu  kommen?«, will Ada wissen.
    Jul staunt über die Frage. »Was ist eigentlich so komplett blöd  an Latein?«
    Ada lacht auf. »Und an Mathe?«
    »Und am Abspülen?« Jul deutet auf die schmutzigen Teller. Ada bleibt das Lachen im Hals stecken. Meint er das etwa ernst? Haben die hier etwa keine Spülmaschine? Ada hat ihre manikürten Finger noch nie in Abwaschwasser gesteckt!
    Seelenruhig lässt Jul warmes Wasser ins Spülbecken laufen. »Bitte schön, Madame.«
    Ada sieht ihn mit großen Augen an. »Ich? Aber ich . . . kann das nicht.«
    Jul schüttet sich vor Lachen aus. »Du hast noch nie gespült?«
    Ada merkt, dass sie rot anläuft. »Neeeinnnn.«
    »Dann wird’s allerhöchste Zeit.« Er reicht ihr grinsend einen  Schwamm. Angeekelt greift sie nach einem Teller.
    »Wenn du so weitermachst, stehen wir morgen noch hier«,  kommentiert er und reicht ihr den zweiten Teller. Dabei berüh ren sich ihre Finger. Ada hält den Atem an. Ist das Zufall  oder...
    »Wiese habt ihr keine Spülmaschine?«, lenkt sie ab. Gleich  morgen wird sie eine ordern. Schließlich hat sie ihre Kreditkar te wieder.
    »Wir wollen keine!«, ist die lapidare Antwort. »Abwaschen hat was Reinigendes.«
    »Ich finde, es hat was Ätzendes!« Sie reicht ihm den gespülten Teller und Jul streicht sanft über ihren Handrücken. Klirrrr. Der Küchenboden ist mit Scherben übersät. »Oh.« Sie strahlt ihn an. Jul macht einen kleinen Schritt auf sie zu.
    »Wieder einer weniger, den wir abwaschen müssen!«
    Jul und Ada spritzen auseinander, als hätte der Reitlehrer sie bei etwas Verbotenem ertappt.
    »Ich muss gehen«, sagt Ada hastig, legt das Geschirrtuch beiseite, winkt Jul zu und schlüpft aus der Tür.
    Glücklich schlendert sie zu ihrem Transporter. Ob Jul sie wirklich KÜSSEN wollte?
    »Mademoiselle Henderson - Sie sind impossible!« Madam Baldour! Was hat die hier zu suchen?
    Ada erstarrt zur Salzsäule.
    »Einfach NICHT auffindbar«, sagt Madame Baldour streng. »Versäumen den Unterricht und tun, was Ihnen beliebt. - Schließlich bin ich für Ihren geregelten Tagesablauf verantwortlich.«
    In Adas Hirn rattert es. Die Hausdame darf auf gar keinen Fall in den Transporter, sonst kriegt sie glatt einen Herzinfarkt und Ada wegen der Unordnung Ärger von London bis Bagdad. »Aber Jul. Ich wollte nur wissen, ob es ihm gut geht.« Absichtlich macht sie einen Schritt zurück. »Ich bin ab morgen pünktlich und bereite Ihnen keinerlei Umstände mehr. Ganz sicher - c'est  süre!«
    »Das hoffe ich«, seufzt Madame Baldour. »Sonst muss ich Monsieur Sorento bitten, an diesem unzugänglichen Platz auf Sie zu  achten.« Ada kann sich ein Grinsen kaum verkneifen. Das Ma-damchen ist doch tatsächlich mit ihren High Heels durch den  Park bis hinter den Stall gestöckelt. »Ich gelobe Besserung.«
    »S'il vous plait !« Madame Baldour wendet sich ab und Ada atmet auf.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher