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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice
Autoren: Trudi Canavan
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hämmern. Es muss endlich so weit sein, dachte sie. Die Erleichterung machte schnell einer Woge von Panik Platz. Sonea holte tief Luft und atmete langsam wieder aus, bevor sie auf die Tür zutrat. Als sie Akkarin gegenüberstand, erstarrte sie einen Moment lang, doch dann sah sie einen anderen Mann hinter ihm, und ihre Furcht wich ehrlicher Überraschung, als sie Dannyl erkannte.
    »Hoher Lord«, sagte sie und verneigte sich. »Botschafter Dannyl.«
    »Lord Yikmo ist eingetroffen«, eröffnete ihr Akkarin.
    Sonea holte noch einmal tief Luft und eilte dann die Treppe hinunter. Lord Yikmo, der in Akkarins Empfangsraum auf und ab lief, riss bei ihrem Erscheinen den Kopf hoch.
    »Sonea! Du bist fertig. Gut. Wie fühlst du dich?«
    »Bestens.« Sie lächelte. »Wie könnte es auch anders sein, nach all der Mühe, die Ihr Euch mit mir gegeben habt.«
    Er lächelte schief. »Dein Vertrauen in mich ist...« Er hielt inne und wandte sich zu den beiden Männern um, die nun ebenfalls den Raum betreten hatten. »Guten Tag, Hoher Lord, Botschafter Dannyl.«
    »Ich nehme an, Ihr seid gekommen, um meine Novizin zu holen«, sagte der Hohe Lord. »Deshalb habe ich sie hinuntergeschickt.«
    »Ihr habt richtig vermutet«, erwiderte Yikmo und sah dann Sonea an. »Wir sollten Regin nicht warten lassen.«
    Auf einen Wink von Akkarin schwang die Haupttür auf. Sonea trat hinaus ins Sonnenlicht.
    Als sie den Weg zur Universität hinunterging, positionierte Yikmo sich zu ihrer Rechten und Akkarin zu ihrer Linken. Die Schritte hinter ihr sagten ihr, dass Dannyl ihnen folgte. Sie widerstand dem Verlangen, sich umzudrehen, und fragte sich, was der jüngere Magier mit Akkarin zu besprechen haben mochte. Es musste etwas Wichtiges sein, sonst wäre er nicht aus Elyne zurückgekehrt.
    Schweigend näherten sie sich der Universität. Sonea sah Akkarin nicht an, war sich seiner Anwesenheit aber mit allen Sinnen bewusst. Noch nie zuvor hatte sie sich als Schützling des Hohen Lords gefühlt . Dieser Umstand verdeutlichte ihr auf schmerzliche Weise, welche Erwartungen die Gilde in sie setzte. Wenn sie verlor …
    Denk an etwas anderes, befahl sie sich und rief sich noch einmal Yikmos Lektionen ins Gedächtnis.
    »Regin wird versuchen, dich dazu zu bringen, deine Kraft zu verschwenden. Um das zu erreichen, wird er höchstwahrscheinlich zu Täuschungsmanövern und Tricks greifen.«
    Tricks machten gewiss einen Teil von Regins Kampfstil aus. Während der Unterrichtsstunden im ersten Jahr hatte er sie viele Male mit falschen Angriffen überrascht.
    »Vieles von dem, was du gelernt hast, wird sich als überflüssig erweisen. Die Kunst der Projektion wirst du in der Arena zum Beispiel nicht benötigen: Es gibt nichts, was du bewegen könntest. Betäubungszauber sind zulässig, gelten aber als schlechter Stil. Gedankenzauber sind natürlich verboten, obwohl sie ohnehin nur als Ablenkungsmanöver von Nutzen sein könnten.«
    Regin hatte noch nie einen Gedankenzauber gegen sie benutzt, da sie diese Art des Angriffs noch nicht gelernt hatten.
    »Gestikuliere nicht. Damit würdest du nur deine Absichten verraten. Ein guter Krieger bewegt während eines Kampfes nicht einmal die Muskeln seines Gesichts.«
    Yikmo sprach stets von »dem Krieger« als einem »er«, was Sonea zuerst komisch und später ärgerlich gefunden hatte. Als sie sich darüber beschwert hatte, hatte Yikmo gelacht. »Lady Vinara würde dir zustimmen«, hatte er geantwortet. »Aber Balkan pflegt zu diesem Thema Folgendes zu bemerken: ›An dem Tag, an dem es unter den Kriegern mehr Frauen als Männer gibt, werde ich meine Ausdrucksweise ändern.‹«
    Sonea lächelte bei der Erinnerung, und so kam es, dass sie immer noch lächelte, als sie an der Universität vorbeiging und die versammelten Magier vor der Arena sie zum ersten Mal sahen.
    »Sind denn alle hier?«, stieß sie hervor.
    »Wahrscheinlich«, erwiderte Yikmo leichthin. »Regin hat einen Freitag für Euren Kampf gewählt, damit ein möglichst großes Publikum Zeuge seiner Niederlage werden kann.«
    Alles Blut wich aus Soneas Gesicht. Novizen und Magier beobachteten sie. Selbst Nichtmagier - Ehefrauen, Ehemänner, Kinder und Diener - waren zu dem Spektakel erschienen. Hunderte von Menschen wandten sich zu ihr um, als sie, begleitet von ihrem Lehrer und ihrem Mentor, den Schauplatz des Geschehens betrat. Die Höheren Magier hatten in einer Reihe Aufstellung genommen. Yikmo führte Sonea zu ihnen hinüber, und als er stehen blieb, verneigte
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