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Die Geschichte von Zeb: Roman (German Edition)

Die Geschichte von Zeb: Roman (German Edition)

Titel: Die Geschichte von Zeb: Roman (German Edition)
Autoren: Margaret Atwood
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Nacht.
    Das Fest des Quercus. Das Fest der Organschweine. Vollmond.
    »Ich habe mir die Freiheit genommen, die Organschweine zum regulären Kalender der Gärtnerfeste hinzuzufügen; sie verdienen es, einen Tag zu ihren Ehren zu haben. Ich fand es passend, wegen der Eicheln.«
    Das Fest der Artemis, Herrin der Tiere. Vollmond.
    In den letzten zwei Wochen haben alle drei Geburten stattgefunden. Oder alle vier, denn Swift-Fuchs hat Zwillinge zur Welt gebracht, einen Jungen und ein Mädchen. Sämtliche Kinder haben die grünen Augen der Craker, was für Toby eine große Erleichterung darstellt. Aus einem geblümten Laken hat sie vier kleine Sonnenhauben genäht. Die Crakerfrauen finden sie rasend komisch: Wozu sollen solche Mützen gut sein? Ihre eigenen Babys ziehen sich keinen Sonnenbrand zu.
    Amandas Baby stammt glücklicherweise von einem Craker, nicht von einem Painballer: Die großen grünen Augen lassen daran keinen Zweifel. Es war eine schwere Geburt, und Toby und Rebecca mussten einen Dammschnitt vornehmen.
    Toby wollte ihr nicht zu viel Mohn geben, aus Angst, dem Neugeborenen zu schaden; es war also schmerzhaft. Toby hatte Angst, dass Amanda das Baby zurückweist, aber so war es nicht. Sie scheint es tatsächlich ins Herz geschlossen zu haben.
    Auch Rens Baby ist ein grünäugiger Crakermischling. Welche anderen Merkmale könnten diese Kinder geerbt haben? Werden sie den eingebauten Insektenschutz haben, den besonderen Kehlkopf, der das Schnurren ermöglicht? Werden sie am Brunftzyklus der Craker teilnehmen? Solche Fragen werden beim Abendessen von den MaddAddamiten viel diskutiert.
    Die drei Mütter und vier Kinder sind wohlauf, und die Crakerfrauen sind immer zur Stelle, schnurren, kümmern sich und bringen Geschenke. Die Geschenke sind Kudzublätter und funkelnde Glasscherben vom Strand, aber sie sind gut gemeint.
    Auch Lotis Blue ist jetzt schwanger, wobei sie behauptet, dass der Vater kein Craker sei: Sie hat sich für Manatee entschieden. Er umsorgt sie liebevoll, wenn er nicht gerade beim Angeln ist.
    Crozier und Ren scheinen beide den Wunsch zu hegen, Rens Kind gemeinsam aufzuziehen. Shackleton unterstützt Amanda, und Elfenbeinspecht hat Swift-Fuchs seine Dienste als Ersatzvater für die Zwillinge angeboten. »Wir müssen alle mit anpacken«, sagt er, »denn dies ist die Zukunft der Menschheit.«
    »Na dann, viel Glück«, sagt Swift-Fuchs, aber sie duldet seine Hilfe.
    »Zeb, Nashorn und ich haben einen Ausflug zur Drogerie gewagt«, schreibt Toby, »und mehrere Säcke Wegwerfwindeln aufgetrieben. Aber sind sie überhaupt nötig? Die Crakerbabys brauchen so etwas nicht.«
    Das Fest von Kannon-Oryx und den Rhizome-Wurzeln. Vollmond.
    Toby sagt, Kannon ist wie Oryx. Sie sagt, Rhizome sind wie Wurzeln. Also habe ich (Blackbeard) diese Dinge aufgeschrieben.
    Hier sind die Namen der Babys, die geboren wurden:
    Rens Baby heißt Jimadam. Wie Schneemensch-Jimmy und auch wie Adam. Ren sagt, sie wollte, dass der Name Jimmy weiterhin in der Welt gesprochen wird und lebendig bleibt; und dasselbe wollte sie für den Namen Adam.
    Amandas Baby heißt Pilaren. Das kommt von Pilar, die im Holunderstrauch lebt, und von Ren, die Amandas sehr gute Freundin und Helferin ist, mit der sie durch dick und dünn gegangen sei, sagte sie. Ich (Blackbeard) werde Toby fragen, was durch dick und dünn heißt.
    Die Babys von Swift-Fuchs heißen Medulla und Oblongata. Medulla ist ein Mädchen und Oblongata ein Junge. Swift-Fuchs sagt, diese Namen hätten einen schwer verständlichen Grund. Es geht dabei um etwas im Kopf.
    Alle Babys machen uns sehr glücklich.
    Ich (Blackbeard) hatte seine erste Paarung, mit SarahLacey, die seine Blume ausgesucht hat, also ist er glücklicher als alle anderen. Bald wird es noch ein Baby geben, sagt SarahLacey, weil er (Blackbeard) und die anderen drei Vierväter ihren Paarungstanz sehr gut gemacht haben.
    Und gut gesungen haben.
    Danke. Gute Nacht.

BUCH

Buch
    Dies ist also das Buch, das Toby geschrieben hat, als sie unter uns lebte. Seht ihr, ich zeige es euch. Sie schrieb diese Wörter auf eine Seite , und eine Seite ist aus Papier . Sie schuf die Wörter mit Schrift , und die Schrift schuf sie mit einem Stöckchen, das man Kugelschreiber nennt, mit schwarzer Flüssigkeit, die man Tinte nennt, und sie fügte die Seiten zusammen, und das nennt man Buch . Hier, ich zeige es euch. Dies ist das Buch, dies sind die Seiten, hier ist die Schrift.
    Und als ich klein war, zeigte sie mir, Blackbeard, wie
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