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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)
Autoren: Martin de Wolf
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ist Aufgabe des BKA«, sagte Talert und rief sofort seinen ehemaligen Chef an. Das Gespräch dauerte nur wenige Sekunden. Als Talert anschließend Lena anschaute, sah er erschöpft aus.
    »Du musst auf Sendung gehen und die Bevölkerung warnen.« Doch Lena war anderer Meinung. Sie wollte nicht unüberlegt handeln. Ihr war die Tragweite bewusst, die eine Sendung über ein mutmaßlich bevorstehendes Reaktorunglück auslösen würde. Tatenlos abwarten wollte sie allerdings auch nicht.
    Storm legte sein Handy beiseite und flüsterte einem Mitarbeiter etwas zu, der daraufhin das Vernehmungszimmer verließ. LeClercs Verhör dauerte nun schon zwei Stunden.
    »Wir haben immer noch keine Erklärung dafür, weshalb ausschließlich Ihre Fingerabdrücke auf dem Telefonhörer sichergestellt wurden, wenn Sie doch gar nicht in dieser Telefonzelle gewesen sein wollen.«
    LeClerc war genervt.
    »Wie oft denn noch? Ich war nie in dieser Telefonzelle und habe keine Ahnung, wie meine Fingerabdrücke dorthin gelangten. Ich bin Wissenschaftler und kein Terrorist!«
    Zum wiederholten Male sagte LeClerc aus, dass er Sandine Dutronc beobachtet hatte, als sie die Telefonzelle in Frankfurt betrat und sich dabei auffällig verhielt. Storm war ein erfahrener BKA-Beamter, dessen Geschicklichkeit und Menschenkenntnis ihm den Spitznamen Lügendetektor eingebracht hatte. Wie kein anderer verstand er es, anhand der Körpersprache zu erkennen, ob jemand die Wahrheit sagte oder nicht. Bei LeClerc gewann er mehr und mehr die Gewissheit, die Wahrheit zu hören. Keine Mimik deutete auf das Gegenteil hin und LeClerc verstrickte sich in keinerlei Widersprüche. Dies und die Tatsache, dass auf dem Telefonhörer ausschließlich weibliche DNA-Spuren gefunden wurden, überzeugte Storm von LeClercs Unschuld und erhärtete gleichzeitig seinen Verdacht gegen Sandine Dutronc.
    Trotzdem setzte er das Verhör fort, wobei es eher Züge einer Zeugenaussage annahm. Storm nannte die neue Koordinate, die er gerade erfahren hatte, und fragte LeClerc, ob er damit etwas anfangen könne. Dieser schüttelte den Kopf. Das Einzige, was ihm dazu einfiel: Die HAARP-Anlage musste mit einem neuen Ziel programmiert worden sein.
    Storm zog ein Notebook zu sich her, mit dem ein Kollege die Vernehmung protokollierte, startete ein GPS-Programm und tippte die Koordinaten ein. LeClerc spürte, dass etwas Ungeheuerliches auf dem Display zu sehen sein musste. Storm wurde kreidebleich und seine Augen wirkten wie eingefroren. Wortlos schob er das Notebook zu LeClerc hinüber und bat ihn, die eingegebenen Koordinaten zu überprüfen. Er hoffte auf einen Eingabefehler. Doch LeClerc nickte, als er die Daten verglich.
    »Dann haben wir ein Problem, ein verdammt großes Problem!«, bemerkte Storm mit belegter Stimme, ohne eine Ahnung zu haben, was nun zu tun sei.
    Auf dem Display sah LeClerc die gleiche Luftaufnahme, die auch Lena Jansen bereits gesehen hatte.
    Storm versuchte sich einzureden, dass alles nur halb so schlimm sei.
    »Ich bin auf diesem Gebiet kein Fachmann«, sagte er, »habe jedoch gehört, dass die Kuppel undurchdringlich ist. Die Strahlen können dem Reaktor also nichts anhaben?«
    Storm hoffte, eine zustimmende Antwort zu erhalten. Was die Sicherheitskuppel anbetraf, neigte LeClerc tatsächlich dazu, diese Annahme zu bestätigen, gleichwohl mit einer gewissen Skepsis. Die Achillesferse waren die Kühltürme. Mit nur einem Satz machte LeClerc klar, dass allein das Aufheizen des Kühlwassers genüge, um eine Kernschmelze herbeizuführen und somit einen Super-Gau auszulösen. Käme es dazu, wären weite Teile des Landes für Generationen verseucht und unbewohnbar.
    Storm verlor immer mehr seine Gesichtsfarbe. Fast hätte man schon annehmen können, er sei weiß geschminkt.
    »Das meinen Sie doch nicht wirklich so, wie Sie es gesagt haben, oder?«, versuchte Storm, die Situation zu entschärfen. Aber LeClerc bestätigte, was er gerade gesagt hatte. Erst das Frankfurter Bankenviertel, jetzt das Atomkraftwerk – für LeClerc kam es wie eine Rochade vor, die Ruschkow von Anfang an geplant hatte. Bis heute hatte er es nicht verkraftet, dass ›seine‹ DDR aufhörte zu existieren. Wollte er das Land nun unbewohnbar machen, damit es dem damaligen Klassenfeind nichts mehr nützte?
    »Wir müssen uns auf die Abschaltautomatik verlassen, oder noch besser: Wir sorgen sofort für eine manuelle Abschaltung«, sagte Storm, der mit jeder Minute nervöser wurde.
    »Ich fürchte, dafür ist es zu
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